An schönen Sommertagen hat Nördlingen fast etwas von einer italienischen Kleinstadt. Zumindest dann, wenn die Leute auf den Markt strömen oder durch die Innenstadt bummeln. So war zumindest der Eindruck eines Marktbesuchers, der am vergangenen Samstag in Nördlingen war. Er teilte seine Begeisterung mit Susanne Vierkorn vom Nördlinger Stadtmarketingverein: "Da muss man gar nicht mehr in den Urlaub fahren", sagte er zu Vierkorn. Laut der Geschäftsstellenleiterin lief es im Sommer bisher gut für den Nördlinger Handel. Für die Zeit zwischen Sommer und Herbst sind zwei Neueröffnungen geplant.
In Nördlingen kann man bald rund um die Uhr Einkaufen
Unter dem Motto "Regionale Vielfalt erleben" entsteht in der ehemaligen Metzgerei Bruckmeyer in der Hallgasse ein Stadthofladen. Christine Rudolph ist für die Vermarktung des Ladens zuständig und sagt, es sei geplant, Produkte verschiedener Hofläden aus der Region anzubieten: "Insgesamt haben wir sieben Lieferanten für den Laden gewinnen können." Geöffnet sein soll der Hofladen rund um die Uhr. "Mit einer Bankkarte können die Kunden den Laden betreten und dann eigenständig die Produkte scannen." Auch wenn nur Personen Zutritt erhalten, die über eine Bankkarte verfügen, soll der Laden videoüberwacht werden.
Angeboten soll eine große Vielfalt an Produkten werden, unter anderem auch Fertigprodukte von der Metzgerei Böhm, die das Projekt initiiert hat. "Neben den Spätzle, die man nur noch warmmachen muss, soll auch Töpferware und Kinderbekleidung verkauft werden", sagt Rudolph. Um den Leerstand zu füllen, sei dieser Hofladen gut geeignet: "Die Metzgerei Bruckmeyer hatte Probleme wegen des Personalmangels." Ein Laden, der kein Personal braucht, sei deswegen eine perfekte Alternative.
Der geplante Eröffnungstag ist der 5. Oktober. Bis dahin gibt es jedoch noch einiges zu tun, sagt Rudolph. "Wir fangen jetzt an, die Regale aufzustellen und die Theke fertigzumachen." Ein kleines Problem mit dem Kassensystem gibt es noch, doch Rudolph ist zuversichtlich, dass bis Anfang Oktober alles rechtzeitig klappen wird.
Anfang September eröffnet das Café Coco in Nördlingen
Am 6. September geht es für Nancy Miehe los: Das Café Coco bei den Kornschrannen öffnet seine Türen. Auf Instagram wirbt der neue Laden mit Kaffeespezialitäten, hausgemachten Limonaden und Kuchen. Erfahrung in der Gastronomie hat Miehe bereits: "Ich habe die vergangenen zehn Jahre in verschiedenen Cafés gearbeitet", sagt die gebürtige Rothenburgerin. Schon länger habe sie den Wunsch gehabt, ein eigenes Café zu eröffnen, als sie vor etwa einem Jahr die Anzeige für den leerstehenden Raum im Internet entdeckte. "Von der Unterschrift auf dem Mietvertrag bis zur baldigen Eröffnung ist alles sehr gut gelaufen." Das Café sei größtenteils fertig eingerichtet, es fehlen jedoch noch einige Kleinigkeiten.
An den drei Öffnungstagen – mittwochs, freitags und samstags – wird die Projektleiterin, die das Café nebenbei betreibt, selbst hinter der Theke stehen. Lokale Produkte zu verkaufen, sei ihr dabei sehr wichtig: "Wir beziehen den Kaffee von einer Rösterei aus Nördlingen." Möglicherweise soll es auch die Möglichkeit geben, draußen zu sitzen. "Dabei soll immer darauf geachtet werden, dass es klein, fein und gemütlich bleibt."