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Nördlingen: Bahnreaktivierung: Wittner kritisiert "Ping-Pong-Spiel der Unzuständigen"

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Bahnreaktivierung: Wittner kritisiert "Ping-Pong-Spiel der Unzuständigen"

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    Der Bahnhalt in Oettingen an der Munninger Straße wurde neu gebaut.
    Der Bahnhalt in Oettingen an der Munninger Straße wurde neu gebaut. Foto: Peter Tippl

    Das Stimmungsbarometer beim Treffen der bayerischen Bahnreaktivierungs-Initiativen bewegte sich zwischen Erfolgsmodell und „viel erreicht, aber auch noch viel zu tun“. Letztere Einschätzung bezog sich vor allem auf die beiden Reaktivierungsstrecken in der Region. Für die „Romantische Schiene“ sah Paul Hettler, Pressesprecher der Initiative Mission Bahnstation aus Dinkelsbühl, einen Standortnachteil durch fehlende Zugverbindungen. Hettler zeigte statistisch belegte Abwanderungen der Bevölkerung im südlichen Landkreis Ansbach und Nord-Ries auf. Die mangelnde Einbeziehung der gestiegenen Touristenströme in die Fahrgastzahlen wurde von Hettler und auch für die „Hesselbergbahn“ bemängelt. 

    Andreas Braun, Geschäftsführer der Bayernbahn Infra GmbH, sowie Peter Banczyk, Sprecher der im April 2022 gegründeten Initiative „Verbindung zwischen Freunden“ zur Reaktivierung der kompletten Strecke zwischen Gunzenhausen und Nördlingen, griffen auf die 175-jährige Historie der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn zurück und die Einstellung des Reisezugverkehrs im September 1985. Durch die Direktverbindung von Donauwörth-Treuchtlingen wurde die Strecke Gunzenhausen-Nördlingen zur Nebenbahn herabgestuft, aber laut Braun sicherten militärische Interessen den Erhalt als Ausweichstrecke. Ein Glücksfall für die Romantische Schiene und die Hesselbergbahn ist der Güterverkehr zum Holzwerk Rettenmeier bei Wilburgstetten und zur Firma Henkel-Schwarzkopf in Wassertrüdingen. Im Dezember 2018 wurde die gesamte Strecke für 1,25 Millionen Euro von der Bayernbahn gekauft und wird derzeit ertüchtigt. 

    Reaktivierung der Hesselbergbahn: Bahnhalt in Oettingen wurde neu gebaut

    In nördlicher Richtung wurde der Bahnhalt in Oettingen neu gebaut, in Dürrenzimmern und Auhausen stehen noch Arbeiten an. Mit „gedämpftem Optimismus“ sah Andreas Braun nach fast 40-jährigen Bemühungen eine realistische Chance für die Reaktivierung. "Wir lassen nicht nach in unserem Engagement für die Hesselbergbahn", unterstrich Peter Banczyk. Begrenzte Haushaltsmittel des Freistaats und überbordende Bürokratie räumte Braun ein, "aber wir gießen permanent Öl statt Sand in das Getriebe". 

    Das bezog sich auch auf die Ausführungen des Donau-Rieser Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange, der die Beschleunigung der Ries-Bahn als unabdingbares Kriterium für die Reaktivierung der Hesselbergbahn sah, aber auch verlässliche Rahmenbedingungen von Bund, Länder und Kommunen einforderte. In der Diskussion hielt Andreas Braun dagegen, denn mit einem Flügel-Konzept und früherem Start des Zuges in Richtung Nördlingen könne ein erster Schritt vollzogen werden. Parallel planen und weiterdenken, forderte Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig (Feuchtwangen) hierzu.

    Kritik an zu wenig Geld für Bahn-Reaktivierung vom Freistaat

    Nördlingens OB David Wittner verglich die Reaktivierungsbemühungen mit einem „Ping-Pong-Spiel der Unzuständigen“ und dankte den engagierten Initiativen. Rund 60 Teilnehmer aus ganz Bayern waren zu diesem vom Landesverband Bayern des Ökologischen Verkehrsclubs (VCD) organisierten Treffen nach Nördlingen gekommen. Sich vernetzen und austauschen ist laut dem Vorsitzenden Dr. Christian Loos das erklärte Ziel des mittlerweile zehnten Treffens. Er kritisierte die mangelnde Unterstützung des Freistaats Bayern. In Baden-Württemberg würden nach politischem Willen Reaktivierungen zur ökologischen Verkehrswende umgesetzt. 

    CSU-Landtagsabgeordneter Helmut Schnotz sagte, er werde sich weiterhin für die wie im Wahlprogramm zugesicherte Reaktivierung der Strecken einsetzen. Stümpfig bemängelte, dass im bayerischen Haushalt Null Euro für Reaktivierungsmaßnahmen eingestellt worden seien, die Grünen-Fraktion haben fünf Millionen Euro beantragt. Eine Strecke im Bayerischen Wald, in gutem Zustand wie die Hesselbergbahn, wurde trotz Nichterfüllung der Fahrgastzahlen auf Initiative der Staatsregierung reaktiviert, nannte Stümpfig als Beispiel.

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