Vor zwei Jahren wurde in der St.-Josefs-Kirche die Nachricht überbracht: Das geplante Quartierszentrum wird vom Bund mit einer Million Euro gefördert. Nun wurden im Pfarrheim die Pläne für den ersten Komplex dieses Zentrums präsentiert – auch wenn noch einiges im Ungewissen ist.
Das betrifft etwa die tatsächliche Umsetzung, wie Stadtpfarrer Benjamin Beck schilderte – denn der Stadtrat müsse die Pläne erst noch beschließen. Ungewiss ist auch die Kostenfrage. Wie Oberbürgermeister David Wittner sagte, plane man mit sechs Millionen Euro, doch die tatsächlichen Kosten seien aufgrund der Preissteigerungen offen. Der OB betonte, dass das Quartierszentrum ein großer Baustein für das Wemdinger Viertel ist. Denn der Bedarf sei groß, schilderte Wittner mit Verweis auf die Sozialraumanalysen.
Eine kleine Spitze wollte sich der OB nicht verkneifen: In einer der früheren Version einer solchen Analyse habe es geheißen, dass Nördlingen immer älter werde, bauen brauche für Kinder man kaum noch. Aktuell dagegen sehe man bei den Unter-Dreijährigen eine Verfünffachung des Bedarfs, so Wittner. Kostenlose Angebote wie die Ganztagsbetreuung würden immer mehr in Anspruch genommen, Mütter kehrten früher in den Beruf zurück – daher sei die Stadt froh, mit Trägern wie der Kirche solche Projekte realisieren zu können. Ein Problem sei aber, ausreichend Erzieherinnen und Erzieher zu finden.
Kindergarten von St. Josef in Nördlingen soll einen großen Garten und eine Terrasse haben
Auch Kirchenpfleger Josef Lechner wies auf die hohen Kosten hin – der Neubau mache St. Josef aber fit für die Zukunft. Die Architekten Susanne Moser-Knoll und Anton Ziegelbauer stellten die Pläne für die Kita vor. Sechs Gruppen sollen laut Moser-Knoll dort Platz finden. Ziegelbauer sagte, der Kindergarten soll ein barrierefreies, zweigeschossiges Gebäude mit Aufzug werden. Der Zugang soll über die Straße am Mittelfeld erfolgen, es gebe einen überdachten Abstellplatz für Fahrräder. Im Erdgeschoss ist eine Verbindung zwischen Krippe und einer
Im Innenhof gibt es einen Garten. Einige Bäume seien gefällt worden, das ist laut Ziegelbauer aber mit der Unteren Naturschutzbehörde abgeklärt. Ansonsten habe man versucht, die Bäume so gut wie möglich zu erhalten, damit diese im Sommer Schatten spenden.
Im Obergeschoss gibt es neben Abstellraum, Küche und Mehrzweckraum auch einen Speisesaal, von dem aus der Garten einsehbar sei. Dort soll es auch eine 300 Quadratmeter große Terrasse geben, die vielleicht für Hochbeete oder Ähnliches genutzt werden kann, so Ziegelbauer. Geplant ist zudem ein zweiter Rettungsweg, über eine Treppe geht es wieder in den Garten hinunter. Viel Glas wird verbaut, damit es im Gebäude hell ist. Ein möglicher Baubeginn könne laut Ziegelbauer nächstes Jahr im Frühjahr sein.
Stadtpfarrer Beck sagt zu den Plänen: "Es ist ein gelungener erster Baustein in diesem Quartierszentrum und es ist sehr schön, dass wir mit den ganz Kleinen anfangen." Er hofft auf eine zügige Bearbeitung des Vorhabens durch die Regierung von Schwaben, sodass vielleicht sogar schon im Herbst mit dem Bau begonnen werden könne.