Ein legendärer Raubritter ist zur Hauptfigur in einem Brettspiel geworden, das zwei Freunde aus der Hesselbergregion erschaffen haben. Denn jetzt kehrt der schwarze Conrad zurück. Vor rund 800 Jahren lebte „Conrad von Lentersheim“ auf einer Burg am Schlössleinsbuck und René Urban und Stefan Hofecker erweckten den ehemaligen Raubritter in ihrem Brettspiel zu neuem Leben. Urban und Hofecker kennen sich seit der Jugendzeit aus Dorfkemmathen und sind in der Hesselbergregion eng verwurzelt. René Urban lebt in Obermichelbach und Stefan Hofecker in Dinkelsbühl, der Kontakt zwischen beiden wurde auch in der Familien- und Berufsphase stets gepflegt.
Urban widmet sich mit einer eigenen Agentur unterschiedlichsten Projekten in der Region und ist dabei oft auf und rund um den Hesselberg unterwegs und kam auf die Idee zu einem regionalen Brettspiel. Bei seinem Freund Stefan Hofecker, der als Planer in einer Firma für elektronische Bauteile in Sinbronn tätig ist, stieß er auf offene Türen, denn in seiner Familie wird gespielt. Etwa 200 Brettspiele hat Hofecker zuhause und regelmäßig finden Spieleabende statt.
Mit einer Skizze hat das Brettspiel um den Hesselberg angefangen
Mit einer einfachen Skizze kam René Urban vor etwa einem Jahr zu Stefan Hofecker für ein Brettspiel mit Handlungsort am Hesselberg. Das Feuer war entfacht und die Ideen sprudelten aus beiden heraus. Der Raubritter Conrad kam, so die historische Grundlage aus dem Familienstammbuch der Herren von Lentersheim, im Jahr 1246 von einem Feldzug zurück und fand seine Burg zerstört. Hier setzte das Duo den Spielverlauf an. Mit unterschiedlichen Rohstoffen aus der Region, mit Schafwolle, Steinen, Streuobst und Holz, soll von den Spielern eine neue Burg erstellt werden.
Ein authentischer Spielverlauf wurde geschaffen, denn der Geologische Lehrpfad, die Linden- und Kastanienallee, der Steinbruch oder der Schlössleinsbuck tauchen auf und jeder Spieler muss seinen Weg und seine Rohstoffe für die Errichtung der eigenen Burg finden. Allerdings müssen sich die Spieler vor dem schwarzen Conrad in Acht nehmen, der sie daran hindern möchte, sein Erbe als Machthaber des Berges anzutreten. Als Spielbrett war beiden klar, dass nur die Silhouette des Hesselbergs infrage komme. Allerdings musste für die Erstellung des Spiels die Finanzierung geklärt werden, denn man beauftragte einen Designer und möglichst alle Spielkomponenten sollten aus der Region kommen.
Brettspiel wird in der Region produziert
Schachtel und Brett wurde in Bechhofen hergestellt, die Spielanleitung wurde in Dinkelsbühl gedruckt und der Spieldesigner ist aus Leutershausen. Bei allen Materialien setzte man auf Nachhaltigkeit, so wurden beispielsweise auch die Spielsteine aus natürlichem und recyceltem Material hergestellt. Diese regionale Ausrichtung brachte dem Duo eine Förderung über die ILE Hesselberg-Limes ein und die Produktion konnte starten.
In einer Auflage von 800 Exemplaren wurde das Spiel um den schwarzen Conrad hergestellt und kostet knapp 30 Euro. Ein Euro davon wird für ein soziales Projekt gespendet. Weitere Informationen zum Spiel können auch auf der eigens eingerichteten Homepage www.spiel-mal-regional.de eingesehen werden. Das Spiel ist als klassisches Familienspiel ausgerichtet und hat den „Praxistest“ in ihren Familien, so bestätigten René Urban und Stefan Hofecker beim Gespräch am Schlössleinsbuck, mit Bravour bestanden.
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