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Munningen: Kindergartenstreit in Munningen: 450 Unterschriften wurden gesammelt

Munningen

Kindergartenstreit in Munningen: 450 Unterschriften wurden gesammelt

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    Der Kindergarten-Streit in Munningen geht weiter: Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens haben 450 Unterschriften gesammelt.
    Der Kindergarten-Streit in Munningen geht weiter: Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens haben 450 Unterschriften gesammelt. Foto: Peter Tippl

    Rund 450 Unterschriften haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens für den Erhalt der dezentralen Kinderbetreuung mit jeweils eigenen Einrichtungen in Munningen, Laub und Schwörsheim gesammelt und damit die Grundlage für einen Bürgerentscheid gelegt. Die Zahl entspricht rund einem Drittel der Wahlberechtigten in der Gesamtgemeinde. Anlass war ein Beschluss des Gemeinderates im Juli, auf einen Neubau des in die Jahre gekommenen Kindergartens im Ortsteil Laub zu verzichten, diesen dann zu gegebener Zeit zu schließen und stattdessen eine zentrale Lösung in Schwörsheim anzustreben. 

    Recht überraschend wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in diesem Zusammenhang über ein mögliches Ratsbegehren diskutiert, das dem Bürgerbegehren entgegengesetzt werden und den Mehrheitsbeschluss vom Juli quasi untermauern soll. Bürgermeister Dietmar Höhenberger hatte eine solche Option nach Beratungen mit dem Landratsamt kurzfristig ins Spiel gebracht. Die Rechtsaufsichtsbehörde in Donauwörth, so Höhenberger, empfehle ein solches. 

    Prognose: In Munningen gibt es in Zukunft nicht mehr Geburten

    Zuvor hatte Dr. Herbert Teckles von der Firma Demosplan ein Gutachten vorgestellt, in dem er unter anderem die zu erwartende Entwicklung der Kinderzahlen in der Gemeinde für die kommenden zehn Jahren beleuchtete. Eine zentrale Aussage von Teckles lautete: In diesem Zeitraum werde es keine nennenswerte Steigerung der Geburten geben. Dies resultiere unter anderem aus stagnierenden Einwohnerzahlen, weil Zuzüge in die Gemeinde ausblieben, mit der Folge, dass kaum noch gebaut würde. Dies wiederum führe zu weniger Familiengründungen.

    Teckles verwies auf „Basisdaten“, die er der Gemeinde liefere. Die Entscheidung über die künftige Ausrichtung der Kinderbetreuung sei eine rein politische, die allein der Gemeinderat zu treffen habe. Dennoch machte der Experte kein Hehl aus seiner Auffassung, zentrale Einrichtungen wären wirtschaftlicher zu betreiben, als dezentrale. Außerdem gestalte sich erfahrungsgemäß die Personalgewinnung einfacher. Für eigene Kindergärten in den Teilgemeinden einer Kommune spreche insbesondere die ortsnahe Versorgung, die ein wichtiges „qualitatives Merkmal“ sei. 

    Neue Erkenntnisse für einige Ratsmitglieder

    Für einige Ratsmitglieder lieferte das Teckles-Expertise neue Erkenntnisse, wie sie in der Diskussion zum Ausdruck brachten. Vizebürgermeister Thomas Hertle sprach von einer „neuen Situation“. Klaus Pelz sah sich in seiner Haltung bestätigt, mit Blick auf die Prognose nicht alles wie bisher weiterlaufen zu lassen. Martin Michel hinterfragte kritisch Aussagen von Teckles. Beispielsweise, wie er darauf komme, dass sich eine Mehrheit der Eltern längere Betreuungszeiten als bis 14 Uhr wünsche? Er erinnere sich an Befragungen vor Ort, wonach die derzeit angebotenen Zeiten als ausreichend angesehen würden. 

    Höhenberger ließ darüber abstimmen, ob er sich im Zusammenhang mit einem eventuellen Ratsbegehren um eine juristische Beratung kümmern soll. Neun Gemeinderäte waren dafür, drei dagegen. In der nächsten Sitzung will der Bürgermeister darüber entscheiden lassen, ob ein Ratsbegehren auf dem Weg gebracht werden soll.

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