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Munningen: Gemeinderat stimmt für Gemeinschafts-Kindergarten in Schwörsheim

Munningen

Gemeinderat stimmt für Gemeinschafts-Kindergarten in Schwörsheim

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    Geht es nach der Mehrheit des Munninger Gemeinderates, soll der Kindergarten in Schwörsheim zu einer zentralen Kinderbetreuungseinrichtung
für die Gesamtgemeinde ausgebaut werden.
    Geht es nach der Mehrheit des Munninger Gemeinderates, soll der Kindergarten in Schwörsheim zu einer zentralen Kinderbetreuungseinrichtung für die Gesamtgemeinde ausgebaut werden. Foto: Bernd Schied

    Die Mehrheit des Munninger Gemeinderates will den Kindergarten im Ortsteil Laub nicht neu bauen, sondern die bestehende Betreuungseinrichtung in Schwörsheim zu einem zentralen Standort für die Gesamtgemeinde durch eine entsprechende Erweiterung aufwerten. Das Votum fiel am Montagabend mit 8:5 Stimmen. Nach dieser Abstimmung droht nun nicht nur das Aus für die Lauber Einrichtung, sondern auch für den

    Die Gegenstimmen kamen von den vier Lauber Räten Martin Michel, Johannes Zwerger, Michael Schneid und Roland Schneid sowie von Karl-Heinz Weißbeck aus Schwörsheim. Dafür stimmten neben Bürgermeister Dietmar Höhenberger sein Stellvertreter Thomas Hertle, Dieter Schneele, Linda Heinrich, Klaus Pelz (alle Munningen) sowie die Schwörsheimer Vertreter Irene Beck, Thomas Gutmann und Stefan Schneller. 

    Gemeinderat lehnt Ratsbegehren und Bürgerentscheid ab

    Zuvor wurde mit 11:2 Stimmen ein Ratsbegehren und ein möglicher Bürgerentscheid abgelehnt. Die Mehrheit des Rates vertrat die Auffassung, selbst über das bedeutende Thema der künftigen Kindergartenlandschaft in der Kommune abstimmen zu wollen und dies nicht den Bürgerinnen und Bürgern zu überlassen. Für solche, wenn auch schwierige Entscheidungen sei ein Gemeinderat schließlich gewählt.

    Die Sitzung stieß bei der Bevölkerung auf reges Interesse. Rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen in das Munninger Gemeindehaus, um das Geschehen mitzuverfolgen. Bürgermeister Höhenberger hatte gleich zu Beginn die Besucherinnen und Besucher darum gebeten, sich ruhig zu verhalten und von Unmutsbekundungen Abstand zu nehmen. Auch Wortbeiträge seien nicht erlaubt. Die Bürgerschaft habe bei einer Informationsveranstaltung im Munninger Schützenhaus ausreichend Gelegenheit gehabt, ihre Standpunkte öffentlich zu äußern, erinnerte Höhenberger. 

    Kinder aus Laub und Munningen müssten mit dem Bus nach Schwörsheim

    Vizebürgermeister Thomas Hertle räumte in seinem Beitrag ein, dass ein zentraler Kindergartenstandort nicht nur Vorteile bringe. Es gehe dort wohl nicht mehr so familiär zu wie in kleineren Einrichtungen, gemeinsame Veranstaltungen gebe es in der bisherigen Form vermutlich nicht mehr und für Eltern und Kinder sei ein erhöhter finanzieller und zeitlicher Aufwand erforderlich. Zudem müssten die Sprösslinge aus Laub und Munningen relativ aufwendig mit Bussen täglich nach Schwörsheim transportiert werden. 

    Die Vorteile eines zentralen Standortes sehe er in einer größeren Flexibilität bei den einzelnen Gruppen, länger möglichen Betreuungszeiten, weniger Notbetreuungen bei Ausfällen und nicht zuletzt in einem wirtschaftlicheren Betrieb und dadurch geringeren Defiziten.

    Die Gegenrede hielt Martin Michel. Er kritisierte unter anderem, dass ein Großteil des Gemeinderates "in den bisher genannten Zahlen feststeckt", die er teilweise bezweifle. So schätze er die Ausgaben für die Bustransfers höher ein als genannt. Auch könnte man in Laub ein Gebäude in Modulbauweise errichten und damit günstiger und flexibler bauen. Darüber hinaus bestehe der starke Wunsch der Eltern, den Kindergarten weiter im Dorf zu halten. Zudem müssten weniger Parkplätze als in Schwörsheim gebaut werden, was ebenfalls Kosten spare. 

    Fachkräfte würden lieber in kleineren Einrichtungen arbeiten

    Klaus Pelz plädierte dafür, sich bei der Kinderbetreuung langfristig aufzustellen und an die jährlich steigenden Kostendefizite zu denken, die sich die Kommune auf Dauer keinesfalls leisten könne. Dass diese zurückgingen, sei nicht zu erwarten. Linda Heinrich meinte, das Wohl der Kinder sei aus ihrer Sicht in jeder möglichen Konstellation gegeben. Sie bedauere die Entscheidung, auf ein Ratsbegehren zu verzichten. Damit hätte man eine breite Grundlage unter Mitwirkung der Bürger schaffen können. Dass Erzieherinnen eher in kleineren Kindergärten arbeiten wollten, davon zeigte sich Johannes Zwerger überzeugt. Dafür seien auch eher Fachkräfte zu finden und zu binden als in großen Einheiten. 

    Rathauschef Höhenberger verwies auf die finanzielle Handlungsfähigkeit, die der Gemeinde auch künftig erhalten bleiben müsse. Er erwähnte darüber hinaus ein in Auftrag gegebenes Gutachten beim Fachbüro Tekles in Augsburg, das den Kinderbetreuungsbedarf der nächsten Jahre in Munningen samt Ortsteilen aufzeigen soll. Möglicherweise ergäben sich daraus völlig neue Erkenntnisse.

    Lauber bereiten Bürgerbegehren vor

    In Laub laufen unterdessen die Vorbereitungen für ein Bürgerbegehren und einen späteren Bürgerentscheid auf Hochtouren. Mitte August sei ein Termin im Landratsamt Donau-Ries anberaumt, bei dem die notwendigen Formalitäten besprochen würden, sagte einer der Initiatoren gegenüber unserer Redaktion. Ziel sei es, bei einem Bürgerentscheid in der Gesamtgemeinde eine Mehrheit für den Bau eines neuen Kindergartens in Laub zu erreichen und gleichzeitig die Einrichtung in Munningen weiter zu erhalten. 

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