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Mönchsdeggingen: Unfall in Niederaltheim: So schnell kommt die organisierte Erste Hilfe

Mönchsdeggingen

Unfall in Niederaltheim: So schnell kommt die organisierte Erste Hilfe

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    Die "First Responder" der DLRG bei einer Übung zur Seilsicherung, die nur kurze Zeit vor dem Einsatz bei Harburg im Gelände stattfand.
    Die "First Responder" der DLRG bei einer Übung zur Seilsicherung, die nur kurze Zeit vor dem Einsatz bei Harburg im Gelände stattfand. Foto: DLRG Mönchsdeggingen

    Der Alarm ging am Samstag gegen 15.30 Uhr ein, erinnert sich Rolf Bergdolt, der Vorsitzender des DLRG-Ortsverbands Mönchsdeggingen und selbst Rettungssanitäter ist. Ein Spaziergänger war in einem unzugänglichen Waldgebiet bei Niederaltheim, fernab der befahrbaren Waldwege, verunglückt. Die Rettungsleitstelle alarmierte auch die „First Responder“ der DLRG

    Die „First Responder“ waren „genau sechs Minuten“ nach der Alarmierung vor Ort, sagt Bergdolt. Meistens komme der Notarzt aus Nördlingen und er brauche zwölf Minuten bis nach Mönchsdeggingen. Manchmal käme dieser aber auch von weiter her, von Donauwörth, Neresheim oder Bopfingen. Dann daure es noch länger – manchmal entscheidende Zeit, in der die Menschen in Not bereits Erste Hilfe benötigten.

    Drei Rettungssanitäter bilden Mönchsdegginger First-Responder-Einheit

    Die Einheit in Mönchsdeggingen besteht aus drei Rettungssanitätern, die einzeln oder zu zweit mit dem DLRG-Sprinter zu den Einsätzen fahren. Wenn die Rettungsleitstelle in Augsburg den Notarzt alarmiert, wird die DLRG ebenfalls per Funkmelder verständigt. „Wir haben circa sechs bis acht Minuten Zeitvorsprung“, schätzt Rolf Bergdolt. Das Einsatzgebiet der „First-Responder“-Einheit erstreckt sich von der Gemeinde Mönchsdeggingen über Möttingen, Kleinsorheim, Großsorheim und Hoppingen bis nach Heroldingen. Aber auch in Dillingen habe es schon einen Einsatz gegeben, wie Bergdolt berichtet. Die DLRG Mönchsdeggingen übernahm die Aufgabe als „First Responder“ im Jahr 2000 und ist seither zu rund 2200 Einsätzen ausgerückt. Das entspricht durchschnittlich 100 Einsätzen pro Jahr.

    Im Wald bei Niederaltheim verletzte sich ein Spaziergänger, der gerettet werden musste. Auch die "First Responder" der DLRG Mönchsdeggingen waren im Einsatz.
    Im Wald bei Niederaltheim verletzte sich ein Spaziergänger, der gerettet werden musste. Auch die "First Responder" der DLRG Mönchsdeggingen waren im Einsatz. Foto: DLRG Mönchsdeggingen

    Der Landkreis Donau-Ries gehört zum Bereich der Integrierten Rettungsleitstelle Augsburg, ebenso wie die Nachbarlandkreise Dillingen, Aichach-Friedberg, Augsburg und die Stadt Augsburg. In dem gesamten Gebiet gibt es zehn „First-Responder“-Einheiten, die auch vom Bayerischen Roten Kreuz und den Feuerwehren gestellt werden, wie der stellvertretende Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle, Christian Linke, auf Rückfrage mitteilt. Die Integrierte Rettungsleitstelle wird vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung betrieben. Dieser Zusammenschluss der Landkreise und kreisfreien Städte entscheidet über die rettungsdienstlichen Strukturen und beauftragt Gruppen mit dem „First-Responder“-Dienst.

    Unfall eines Spaziergängers bei Niederaltheim im steilen Gelände

    Im Fall des verunglückten Wald-Spaziergängers bei Niederaltheim traf gemeinsam mit den „First Respondern“ ein Rettungshelikopter ein. Das sei so schnell aber nur möglich gewesen, weil der Helikopter zufällig in der Nähe gewesen sei, erklärt Bergdolt. Die Feuerwehren aus Hohenaltheim, Niederaltheim und Hürnheim waren ebenfalls mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Die DLRG konnte aber um einiges schneller beim Verunglückten sein.

    Der Einsatz sei deshalb schwierig gewesen, weil der Spaziergänger in einem höher gelegenen und für Fahrzeuge unzugänglichen Waldstück gestürzt und liegen geblieben sei. Eine zweite Person, die mit dem Spaziergänger unterwegs war, sei abgestiegen und habe den Ersthelfern den Weg gewiesen. Bergdolt schildert, dass der Standort der Einsatzkräfte, von wo aus sie den Verunglückten zu retten versuchten, am Fuße eines etwa 100 Meter steil nach oben ansteigenden Geländestücks gewesen sei.

    Steiles Gelände: Feuerwehr und Ersthelfer bauen Seilsicherung auf

    Die Rettungskräfte mussten folglich steil hochsteigen, mit medizinischer Ausrüstung im Gepäck, und über dieses Gefälle den Verletzten nach unten befördern. Die „First Responder“ bauten zusammen mit der Feuerwehr eine Seilsicherung auf, an der man eine Trage einhängen und langsam ablassen konnte, sagt Bergdolt – aber diese Vorrichtung wurde letztendlich nicht benötigt. Denn acht Feuerwehrleute trugen den Verletzten auf einer Trage den glitschigen Steilhang hinab. Ein Rettungswagen brachte den Verletzten anschließend ins Krankenhaus nach Nördlingen.

    Arthur Lettenbauer, Geschäftsführer des BRK Nordschwaben, sagt, die „First Responder“ seien sehr wichtig, sie müssten aber richtig eingesetzt werden. Das heiße, dass ein zeitlicher Vorteil vorhanden sein müsse. „Alles, was mehr als fünf Minuten sind, könnte von Vorteil sein.“ Die Zusammenarbeit mit der DLRG Mönchsdeggingen sieht er sehr positiv.

    Die Rettungswache in Nördlingen befindet sich beim Krankenhaus am Stoffelsberg. Der Rettungsdienst hat dem Bayerischen Rettungsdienstgesetz zufolge eine Hilfsfrist von zwölf Minuten. Nach dem Ausrücken eines Rettungsfahrzeugs sollen alle Notfälle im Versorgungsbereich der Rettungswache innerhalb dieser Frist erreicht werden können.

    Auch die Feuerwehr leistet schnelle Erste Hilfe

    Falls diese Hilfsrist nicht eingehalten werden kann, weil der Unfallort beispielsweise sehr entlegen ist, kann auch die Feuerwehr für die Erste Hilfe alarmiert werden, die dann Amtshilfe leistet. „Es kommt öfters vor, das wir ausrücken müssen“, sagt Kreisbrandrat Rudolf Miehling zur Häufigkeit der Einsätze. Die

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