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Mönchsdeggingen: Streit um landwirtschaftlichen Neubau in Merzingen

Mönchsdeggingen

Streit um landwirtschaftlichen Neubau in Merzingen

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    Unter anderem ein neuer Milchviehstall soll in Merzingen gebaut werden. Im Mönchsdegginger Gemeinderat sorgte das für eine rege Diskussion.
    Unter anderem ein neuer Milchviehstall soll in Merzingen gebaut werden. Im Mönchsdegginger Gemeinderat sorgte das für eine rege Diskussion. Foto: Julian Stratenschulte

    Der neue Dorfmarkt in Mönchsdeggingen sollte eigentlich das Hauptthema der Gemeinderatssitzung werden. Doch dann sorgte ein privilegierter Bauantrag in Merzingen völlig überraschend für Ärger. Dort soll eine neue Güllelagune gebaut werden.

    Zudem plant der Bauherr einen neuen Milchviehstall, eine Bergehalle und ein Fahrsilo. Im Vorfeld der Sitzung hatte es etliche Einwände gegen das Bauvorhaben vonseiten der Bürger gegeben. Weil diese teils zu knapp eingereicht wurden, wollte die Mönchsdegginger Bürgermeisterin Karin Bergdolt die Entscheidung zunächst auf die nächste Sitzung verschieben. Doch im Rat regte sich Unmut, sodass es zu einem Kompromiss kam: gleich beraten, in der nächsten Sitzung entscheiden. Wohl wissend, dass der Gemeinderat bei einem privilegierten Bauvorhaben kein Mitspracherecht hat, und die Entscheidung allein beim Landratsamt liegt.

    Mönchsdeggingens Bürgermeisterin Bergdolt: "Es geht um den Dorffrieden"

    Doch, so der Tenor im Rat: „Wir haben die Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger in Merzingen.“ Uneinig wie selten fielen die Stellungnahmen im Rat aus: von Contras „Planung ohne Rücksicht auf Verluste, sprich Bevölkerung“ über „landschaftlich eine Katastrophe“ bis Pros wie „örtlicher Familienbetrieb“ und „keine Massentierhaltung“ war das Spektrum der Einlassungen. Schließlich war die Bürgermeisterin mehr oder weniger gezwungen, die Diskussion mit einem Plädoyer für einen moderaten Umgang miteinander zu beenden: „Wir brauchen eine ausgewogene Entscheidung, es geht um den Dorffrieden. Da sind die Bürger auch schon selbstverantwortlich im Umgang miteinander.“

    Wesentlich kürzer und erfreulicher dann das Projekt Dorfmarkt Degge: Bergdolt findet es klasse, dass „man so zügig vorangekommen ist. Wir starten mit einem guten Grundpaket.“ Dieses beinhaltet, so die Bürgermeisterin, einen Flyer mit Terminen für ein ganzes Jahr, Bauzaunbanner, einen Facebook-Auftritt, ein Infoblatt mit Rahmenbedingungen und nicht zuletzt zum Marktstart neun Stände beziehungsweise Anbieter. Es wird laut Bürgermeisterin, in der Erprobungsphase keine Standgebühren und keine Stromkosten für die Marktbeschicker geben. Es gilt ein vorläufiges Marktrecht in der Testphase, die bis 31. März 2023 festgelegt wurde. Danach werde man weiter entscheiden.

    Breitband für jeden Haushalt in Mönchsdeggingen

    Eindeutig positiv beschieden wurde der Breitbandausbau nach der Bayerischen Gigbitrichtlinie. Mit einem eindeutigen Ja wurde das Auswahlverfahren gestartet, nachdem die Kriterien von Alfred Wöcherl von der Breitbandberatung Bayern das weitere Vorgehen erklärt hatte: Für circa 3,4 Millionen Euro wird die Gemeinde, in acht Erschließungsgebiete aufgeteilt, bis in jeden Haushalt hinein angeschlossen. Dafür wird eine interkommunale Zusammenarbeit mit Möttingen angestrebt und wahrscheinlich Ende des Jahres, wenn die Gesamtangebote vorliegen, der Startschuss gegeben werden. „Wir bauen zwar keine Autobahn, aber eine Datenautobahn“, zeigte sich Bürgermeisterin Bergdolt über das eindeutige Votum erfreut.

    Freuen durfte sie sich auch über die Zustimmung des Rates, im Rathaus für mehr Licht zu sorgen. Die alten Lampen (noch aus dem Jahr 1979) werden durch zeitgemäße Leuchtkörper ersetzt: 4600 Euro wurden dafür freigegeben. Auch ein Antrag der evangelischen Kirchengemeinde Schaffhausen auf Bezuschussung der Sanierungsmaßnahmen des Kirchengebäudes in Höhe von 1000 Euro wurde akzeptiert. Den letzten Punkt der öffentlichen Tagesordnung gab die Bürgermeisterin dem Rat quasi als Hausaufgaben für die nächste Sitzung mit: Sich über die Bedarfsermittlung jedes einzelnen Ortsteils Gedanken zu machen, damit die Haushaltsplanungen 2022 beraten und in Angriff genommen werden können.

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