Die Edeka-Filiale „Nah&Gut“ in Mönchsdeggingen hat geschlossen. Die Eigentümer, die Familie Scheidle, gaben das Geschäft bereits Ende Oktober auf, wie nun bekannt wurde. Der Lebensmittelladen war ein Vollsortimenter, der von Montag bis Samstag geöffnet hatte.
Die Geschäftsaufgabe erfolgte wegen des stetig geringer werdenden Umsatzes, wie Karl Scheidle gegenüber unserer Zeitung erläutert. Er verweist darauf, dass Möttingen seinen „Netto“ vergrößert habe. Zudem vermutet er, dass die Kunden zum Teil auch wegen Corona eher in größere Einkaufsmärkte gegangen seien. Das Lebensmittelgeschäft in Mönchsdeggingen bestand über 150 Jahre lang. Karl Scheidles Urgroßvater hatte es 1870 gegründet und der Laden befand sich durchgehend in Familienbesitz. Karl Scheidle führte das Geschäft seit 1980 zusammen mit seiner Frau Margarethe. Die nächstgelegenen Einkaufsmöglichkeiten für die Einwohner in Mönchsdeggingen befinden sich nun in den Orten Möttingen, Bissingen und Harburg.
Bürgermeisterin nach Edeka-Schließung: "Hervorragend versorgt"
Wie Bürgermeisterin Karin Bergdolt sagt, bedauere die Gemeinde die Geschäftsaufgabe zutiefst. „Wir waren hervorragend versorgt mit dem eigentümergeführten Geschäft.“ Sie spricht der Familie Scheidle ihren „allergrößten Respekt“ aus, dass sie den Laden über 40 Jahre lang betrieb. Bergdolt erinnert sich auch an das geflügelte Wort in der Gemeinde: „Von der Wiege bis zur Bahre, alles gibt’s bei Scheidle Mare!“
In der Gemeinde entsteht derzeit aber auch eine neue Idee zur Lebensmittelversorgung: ein 14-tägiger Dorfmarkt mit regionalen Produkten. Wann genau der erste Markttag in Mönchsdeggingen stattfinden wird, steht laut der Bürgermeisterin noch nicht fest, er soll aber sobald als möglich starten. Die Eröffnung hängt auch von der Corona-Lage ab. Im Januar soll es eine Informationsveranstaltung geben. Der Wegfall des „Nah&Gut“ könne mit dem Markt aber nicht aufgefangen werden, meint Bergdolt, weil das Geschäft ein Vollsortimenter war, wohingegen sich der Markt auf Kernprodukte konzentrieren werde. Die Marktidee, die von engagierten Bürgerinnen aufgebracht wurde, soll im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) realisiert werden.