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Mönchsdeggingen: Die Missa Katharina begeistert in der Klosterkirche

Mönchsdeggingen

Die Missa Katharina begeistert in der Klosterkirche

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    Die Missa Katharina wurde in Mönchsdeggingen aufgeführt (von links): Tamara Berchtenbreiter (Solistin), Julia Rabel (Chorleiterin) und Gottfried Rabel (Dirigent).
    Die Missa Katharina wurde in Mönchsdeggingen aufgeführt (von links): Tamara Berchtenbreiter (Solistin), Julia Rabel (Chorleiterin) und Gottfried Rabel (Dirigent). Foto: Peter Urban

    „Missa Katharina“ klingt nach Klassik und 19. Jahrhundert - und das Konzert in der voll besetzten Wallfahrtskirche St. Martin in Mönchsdeggingen war auch eine klassische Messe für Chor und Blasorchester. Dabei entstand die Komposition des 1959 geborenen niederländischen Komponisten und Musikers Jacob de Haan erst im Jahr 2006. 

    Bei einem Kompositionswettbewerb, der von der Dr.-Dazert-Stiftung und dem Internationalen Musikbund ausgeschrieben wurde, errang de Haan mit seiner Missa Katharina damals den ersten Platz. Sie wurde am 21. Oktober 2007 in der Basilika Ottobeuren uraufgeführt. Das Stück besteht zunächst aus den klassischen Teilen des Messordinariums: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus-Benedictus und Agnus Dei. Dazu treten ein festliches Halleluja und Amen sowie drei reine Instrumentalsätze Präludium, Offertorium und Postludium. 

    Ein halbes Jahr hat der Gesangverein Mönchsdeggingen geprobt

    Rund ein halbes Jahr hat der Gesangverein Mönchsdeggingen, der „Xangverei“, unter der Leitung von Julia Rabel das Stück einstudiert und jetzt zusammen mit dem Musikverein Wolferstadt unter Kapellmeister Gottfried Rabel in die „Wies im Ries“ gebracht. Mit großem Erfolg. Die beiden Ensembles harmonierten prächtig und bescherten dem am Schluss restlos begeisterten Publikum einen stimmungsvollen Konzertabend. Das prächtige Ambiente von St. Martin und das bestens aufgelegte Doppel-Ensemble taten ihr Übriges. 

    Jacob de Haan hat den Schwierigkeitsgrad aller Sätze bewusst nicht allzu hoch angesetzt, um das Werk möglichst vielen Chören und Orchestern zugänglich zu machen. Ähnliches gilt für die verwendete Tonsprache: Alle Sätze sind in traditioneller Tonalität gefasst, damit sich Sängern, Spielern und Hörern das Werk unmittelbar musikalisch und spirituell-geistlich erschließt. Dennoch verleugnet die „Missa Katharina“ nicht, dass sie eine Komposition des 21. Jahrhunderts ist. 

    Tamara Berchtenbreiter glänzt mit glasklarem Sopran

    Gottfried Rabel führte Chor und Blasorchester recht dynamisch durch die Sätze, die Solistin Tamara Berchtenbreiter glänzte dazu mit ihrem glasklaren Sopran. Die Vereinsvorsitzende Stefanie Beck schilderte in ihrer Begrüßung, dass die Sängerinnen und Sänger, natürlich allesamt Amateure, bei den Proben ab und zu „an ihre Grenzen gelangt“ seien, doch das Vertrauen und der große Rückhalt von Chorleitern Julia Rabel habe sie letztlich zu der großen Leistung gebracht, die eines 75-jährigen Jubiläums durchaus würdig waren.

    Und auch das Zusammenwirken mit dem Blasorchester Wolferstadt - man hatte erst 14 Tage vor der Aufführung mit den gemeinsamen Proben begonnen - klappte hervorragend. So erlebten die Zuhörer einen für Mönchsdeggingen denkwürdigen Abend, der mit verdienten stehenden Ovationen endete. Im Anschluss ließen die Künstler und ihr Publikum das Konzert im Kreuzgang des Klosters bei einem Imbiss und Getränken ausklingen, nicht ohne vorher erwähnt zu haben, dass die „Missa“ in dieser Besetzung noch einmal zu hören sein wird: diesmal in Wolferstadt. Der Termin wird allen Interessierten rechtzeitig bekannt gegeben.

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