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Mönchsdeggingen: Das steht 2023 in Mönchsdeggingen an

Mönchsdeggingen

Das steht 2023 in Mönchsdeggingen an

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    Bürgermeisterin Karin Bergdolt bedankte sich beim Neujahrsempfang bei Bezirksheimatpfleger Christoph Lang für seinen Vortrag.
    Bürgermeisterin Karin Bergdolt bedankte sich beim Neujahrsempfang bei Bezirksheimatpfleger Christoph Lang für seinen Vortrag. Foto: Matthias Link

    Die Mönchsdegginger Bürgermeisterin Karin Bergdolt hat am Sonntag rund 80 Gäste zum Neujahrsempfang der Gemeinde im Gasthaus Zur Rose begrüßt. Sie gab einen Ausblick auf das neue Kalenderjahr, in dem die Gemeinde das Radwegprojekt Mönchsdeggingen-Bissingen beginnen möchte. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept soll im März zum Abschluss kommen und der Dorfmarkt Degge soll noch attraktiver gemacht werden. Auch die Bewerbung für das Geopark-Besucherzentrum mit den beiden Standorten Kloster und Almarin läuft. 

    In Ziswingen soll dieses Jahr das Baugebiet abgeschlossen werden und der Glasfaserausbau soll vorankommen. Ebenso will die Gemeinde die Sirenen ertüchtigen und auf die digitale Technik umstellen. Des Weiteren ist ein Konzept für Stromausfälle in Arbeit. Für die Feuerwehren in Mönchsdeggingen und Untermagerbein steht der Erwerb neuer Fahrzeuge an und mit Möttingen soll eine Nachbarschaftshilfe organisiert werden. Mit anderen Gemeinden im Süd-Ries beschloss der Gemeinderat außerdem kürzlich eine Zusammenarbeit im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung. An Pfingsten findet dieses Jahr wieder das „Spiel ohne Grenzen“ statt und im Juni feiert der Soldatenverein Mönchsdeggingen sein 150-jähriges Jubiläum, die Freiwillige Feuerwehr Merzingen feiert 125 Jahre.

    Karin Bergdolt: den gesellschaftlichen Wandel aktiv angehen

    Karin Bergdolt sprach in ihrer Rede vom gesellschaftlichen Wandel, den sie mit der Gemeinde aktiv angehen wolle und wofür es des Zusammenhalts der Bürgerinnen und Bürger bedürfe. Eine „gute Entwicklung in der Gemeinde kann nur miteinander klappen“, sagte die Bürgermeisterin. Bergdolt wünschte den Bürgerinnen und Bürgern alles Gute für das neue Jahr und bedankte sich bei allen ehrenamtlich Engagierten. 

    Als Ehrengast hielt Bezirksheimatpfleger Christoph Lang einen Vortrag über das Thema Heimat und das Benediktinerkloster, welches als das älteste Kloster im Ries gilt. Kaiser Otto I. stiftete es im Jahr 959. Zum Thema Heimat führte Lang aus, dass es zahlreiche Dinge und oftmals Kleinigkeiten seien, die unseren Alltag prägten und die ein Heimatgefühl in uns auslösten, wenn wir wieder mit ihnen in Kontakt kämen: etwa der Dialekt, der in einem Dorf gesprochen werde, der Klang der Kirchturmuhr, der Geruch der Flure oder die Beschaffenheit unserer Landschaft, aber auch der Geruch und das Ambiente einer traditionellen Dorfwirtschaft wie der hiesigen „Rose“ oder die Klänge der Blaskapelle.

    Siedlungsgeschichte von Mönchsdeggingen reicht bis in die Jungsteinzeit

    Beeindruckt zeigte sich Lang von der langen und durchgehenden Siedlungsgeschichte Mönchsdeggingens, die laut Denkmalatlas bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Das sei eine echte „Rarität“, betonte Lang. Auch das Kloster unterstreiche die Bedeutung der Gegend, da Klöster nur an strategisch wichtigen Orten gegründet worden seien. Das Benediktinerkloster sei nicht nur ein geistliches Zentrum gewesen, sondern auch ein großer landwirtschaftlicher Betrieb, ein Ort der sozialen Fürsorge und ein kulturelles Zentrum, in dem die Künste und die Wissenschaften gepflegt worden seien, in engem Austausch mit anderen Klöstern. 

    Aus dem musikalischen Leben des Klosters sind 55 handschriftliche Werke überliefert, ein Bruchteil des angenommenen früheren Bestands. Darunter befinden sich Sinfonien, Messkompositionen, Requien, Offertorien und andere geistliche Gesänge. Die Komponisten waren seinerzeit in Süddeutschland angesagte Meister wie Nonnosus Madlseder, Frantischek Brixi, Franz Xaver Rosetti oder Joseph Haydn. Die Mönche und das klösterliche Personal, allesamt gesanglich und instrumentell semiprofessionelle Musiker, vom Klosterrichter bis zum Jäger und Singknaben, wie Lang ausführte, gestalteten mit den musikalischen Werken damals regelmäßig ihre Messen und Vespern. Die Aufhebung des Klosters 1802 bedeutete folglich eine kulturelle Verarmung, als Kulturträger fungierten fortan hauptsächlich Pfarrer und Lehrer. 

    Dass in Mönchsdeggingen jedoch die musikalische Tradition nicht ausgestorben ist, belegte der Musikverein lebhaft, der gekonnt aufspielte. Der Gemeinderat ernannte beim Empfang Dieter Schneider, den Rektor a. D. der örtlichen Grund- und früheren Hauptschule für seine langjährigen und ehrenamtlichen Verdienste um Bildung, Breitensport, Gesang, Kultur, Heimat und Natur in der Gemeinde zum Ehrenbürger (weiterer Bericht folgt). Um die Musik im Ort muss es einem noch nicht bange sein.

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