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Mönchsdeggingen: Almarin: Was seit der Aktionswoche 2018 geschah

Mönchsdeggingen

Almarin: Was seit der Aktionswoche 2018 geschah

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    Das Almarin in Mönchsdeggingen war für eine Woche geöffnet.
    Das Almarin in Mönchsdeggingen war für eine Woche geöffnet. Foto: Leonie Junghanns (Archivbild)

    Der Traum, er lebte schon lange. Am 2. April 2018 wurde er Wirklichkeit. Nach monatelanger Vorbereitung eröffnete das Almarin in Mönchsdeggingen wieder, zumindest für eine Woche. Die Sonne schien, das Bad war gut besucht, wie unsere Redaktion damals berichtete. All die Mühen der Helfer, auch in den darauffolgenden Jahren, scheinen im Landkreis nichts haben bewirken können.

    Wenige Wochen nach der kurzzeitigen Wiedereröffnung nahm die Arbeitsgruppe ihre Arbeit auf. Der Plan: Eine Machbarkeitsstudie sollte zeigen, wie der finanzielle Rahmen aussieht. Die brauche man, um Möglichkeiten für einen Betrieb prüfen zu können, sagte der damalige Mönchsdegginger Bürgermeister Karl Wiedenmann. Diverse Möglichkeiten sollten geprüft werden. Landrat Stefan Rößle gab auch die Anregung für ein mögliches Geopark-Besucherzentrum, das in der Nähe entstehen könnte.

    Derweil machte sich der Förderverein weiter Gedanken, verloste exklusive Saunaabende für Leute, die einen Almarin-Aufkleber auf ihr Auto pappten. Noch Jahre später sieht man so manchen Rieser damit durch die Gegend fahren.

    Machbarkeitsstudie mit ersten Kosten für Betrieb des Almarins

    Doch die große Frage ist die Finanzierung. Der Landkreis jedenfalls könne das Bad nicht fördern, wie es in einer Sitzung im Kreistag heißt. Möglich sei nur, dass die Nutzung von weiterführenden Schulen für den Schwimmunterricht, Eintritt und dazu die Betriebskosten vergütet werden.

    Bis die Machbarkeitsstudie da war, dauerte es. Mehr als ein Jahr nach der Aktionswoche kam das Ergebnis: 7,3 Millionen Euro Kosten wurden für die Minimalsanierung ausgerechnet, Sauna, Außenbereich und Gaststätte waren da noch nicht einmal mit drin. Dazu kamen die Betriebskosten, an denen sich ein Streit entpuppte. Ein Gutachten rechnete mit 875.000 Euro. Der Förderverein ging dagegen von einer deutlich niedrigeren Summe aus: von 175.000 Euro im Jahr.

    Kritik an den Zahlen: Förderverein rechnet mit niedrigeren Wasserkosten

    Das erklärte der Verein damals mit niedrigeren Wasserkosten. Auch bei den Besucherzahlen waren die Standpunkte unterschiedlich. Der Förderverein rechnete mit rund 80.000 Besuchern, das Büro dagegen mit 50.000. Doch schon als diese Zahlen vorgestellt wurden, betonte Bürgermeister Wiedenmann, dass es nur gemeinsam gehe.

    Doch es gab Zweifel in den anderen Gemeinden. Viele Gemeinden stimmte dagegen, sich am Arbeitskreis für einen Zweckverband zu beteiligen. Gespalten war der Rat in Nördlingen: Mit zwölf zu zwölf gab es keine Mehrheit für einen Beitritt.

    Der Förderverein gab dennoch nicht auf. Die hohen Kosten, die fehlende Perspektive ohne Sauna und Gaststätte - doch diese beiden Bereiche seien sowieso nicht förderfähig - würden aber profitabel arbeiten, argumentierten Gumpp und Bergdolt im Gespräch mit unserer Redaktion. Dennoch sprangen weitere Gemeinden ab.

    Ein Besucherzentrum für Mönchsdeggingen?

    Zehn Kommunen waren dagegen beim Arbeitskreis dabei. Kalkuliert wurde mit Kosten von zehn bis 15 Euro pro Einwohner. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe einigten sich auch darauf, auch Kosten für Sauna und Gastronomie wissen zu wollen.

    Doch die unterschiedlichen Kostenschätzungen führen nicht weiter, Karin Bergdolt, mittlerweile zur Bürgermeisterin in Mönchsdeggingen gewählt, sprach von einem "Glaubwürdigkeitsproblem". So beschloss die Gemeinde, dass die Betriebskosten neu berechnet werden sollten, um Klarheit zu schaffen.

    Neue Betriebskosten für das Almarin wurden bekannt

    Im Mai 2021 wurden sie schließlich bekannt: Ein Betrieb des sanierten Almarin mit einem Eltern-Kind-Bereich, mit kleiner Sauna und Gaststätte kostet zwischen 900.000 und 1,1 Millionen Euro.

    Die Arbeitsgruppe erarbeitete zwei Vorschläge: Ein Zweckverband mit allen Kommunen aus dem nördlichen Landkreis mit Bissingen und Tapfheim, aber ohne Harburg und Nördlingen trägt pro Einwohner einen Betrag von 22,18 Euro. Mönchsdeggingen zahlt das Doppelte. Dieser Zweckverband würde das Bad sanieren und betreiben, hieß es.

    Ein zweiter Vorschlag war der sogenannte Zweckverband Ries: In diesem würden die Bäder in Nördlingen, Harburg mit den Freibädern in Nördlingen und Oettingen betrieben. Synergieeffekte beim Personal hätte so eine gemeinsame Nutzung zur Folge. Diese Variante müsse aber erst auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden, hieß es. Zur Abstimmung in den Gemeinden kam der erste Vorschlag. Bis Jahresende haben die Kommunen Zeit, sich zu entscheiden.

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