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Mönchdeggingen: Almarin als Freizeitanlage? Architekt stellt Ideen für das alte Bad vor

Mönchdeggingen

Almarin als Freizeitanlage? Architekt stellt Ideen für das alte Bad vor

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    Im Rahmen des ISEK wurden auch Ideen für eine künfitge Nutzung des Almarin vorgestellt.
    Im Rahmen des ISEK wurden auch Ideen für eine künfitge Nutzung des Almarin vorgestellt. Foto: Jan-Luc Treumann (Archivbild)

    Mönchsdeggingen solle ein lebendiger Ort sein – das sei die Gemeinde schon, sagt der Architekt und Stadtplaner Franz Ullrich. Aber das soll auch für die Zukunft gelten, und daher hat Ullrich seit rund zwei Jahren mit der Gemeinde ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) entworfen. Seine Erkenntnisse und Pläne stellte der Architekt vom Planungsbüro Plan & Werk in einer abschließenden Präsentation dem Gemeinderat vor. Darin waren unter anderem drei Ideen für eine künftige Nutzung des Almarins enthalten.

    Das ISEK wird auf den Kernort angewandt, umfasst aber auch noch Schule und Almarin – einen Plan des Sanierungsgebietes wird die Gemeinde demnächst auslegen. Für das festgelegte Gebiet ist es etwa einfacher, Fördermittel zu bekommen. Der Gemeinde kann dies mehr Gestaltungsspielraum, wie ein Vorkaufsrecht, bieten – wenn die Satzung entsprechend beschlossen wird. Für die Bürgerinnen und Bürger hat das Sanierungsgebiet keine Nachteile, wie Ullrich schilderte.

    Architekt stellt Ideen für das Almarin in Mönchsdeggingen vor

    Grundsätzlich bescheinigt Ullrich der Kommune eine einzigartige Lage am Hang, direkt am Riesrand. Das Ortsbild sei geprägt von den Türmen der St.-Georg-Kirche und des Klosters. Dazu kämen engagierte Bürgerinnen und Bürger. Ullrich sieht aber auch Schwächen im Ort: Einige der großen, wichtigen Gebäude seien in abgenutztem Zustand, dazu der Verfall der Gastronomie, fehlende Verbindungen von Schule sowie Almarin zum restlichen Ort oder eine schlechte ÖPNV-Anbindung. Dazu kämen versiegelte Flächen, Leerstände und ein geringes Übernachtungsangebot. Zuletzt seien auch einige ortsprägende Gebäude, wie etwa das Sommerkellerhaus, abgerissen worden.

    Der Architekt hat mehrere Handlungsfelder ausgemacht, das größte Thema sei das Almarin. Ullrich stellte drei Ideen für eine künftige Nutzung vor. Eine wäre als mögliches Geopark-Besucherzentrum. In der großen Halle könne man dies auf rund 500 Quadratmetern umsetzen, die Lage am Kühstein-Geotop sei gut. Im hinteren Bereich, in dem sich aktuell die Umkleiden befinden, könnte man einen kleinen Raum für Vorträge einrichten sowie ein Foyer mit einem Infoschalter. Dazu brachte Ullrich die Idee ins Spiel, im westlichen Bereich kleine Gebäude zu errichten, in denen man übernachten könne.

    Pläne gehen über das Almarin hinaus

    Ein zweites Szenario bezeichnete der Planer als "Aktivmarin": Hier brauche man nicht so viel Technik, so könnte aus dem früheren Schwimmbad ein Freizeitcenter werden, in dem die Bürgerinnen und Bürger Badminton, Tischtennis oder Squash spielen könnten. Bestehende Umkleiden und Toiletten nutze man weiter, im Eingangsbereich stellt sich Ullrich etwa einen Imbiss oder Ausschank vor. Den Hauptraum könnte man für mögliche Feiern freiräumen.

    Als dritte Variante schwebt dem Architekten eine Art Arena vor: Man nehme alles heraus und erhalte in erster Linie das Dach: "Unter diesem Dach können sich neue Nutzungen ansiedeln, wie eine Freiluftbühne mit kleinen Theaterstücken oder Konzerten." Auch die Schule könnte die für Aufführungen oder als Freiluftklassenzimmer nutzen. Es sei eine sehr niedrigschwellige Variante, für die keine Technik eingebaut und kein Wärmeschutz errichtet werden müsse.

    Doch das Almarin ist nicht das einzige Handlungsfeld. Das Kloster, das in privater Hand sei, eigne sich auch gut als Standort für ein Besucherzentrum – doch mit einem solchen Gebäude sei das Thema Herberge eng verbunden, "das ruft förmlich danach", so Ullrich. Natürlich stelle er sich kein Viersternehotel vor, für Wanderer und Radfahrer reiche eine einfache Struktur.

    Mönchsdeggingen stimmt dem ISEK zu

    Die frühere Brauerei beziehungsweise Mälzerei sei ein riesiger Gebäudekomplex. Ullrich verweist auf ein Projekt der Stadt Baunach bei Bamberg: Dort wurde aus einer früheren

    Seit einiger Zeit sei die Sanierung des Anton-Jaumann-Platzes im Gespräch, hier stellt sich der Architekt eine bessere fußläufige Anbindung zur Albstraße vor. Überhaupt sei das Schaffen von durchgängigen und barrierefreien Wegenetzen wichtig. Dazu kommt eine entsprechende Beschilderung.

    Bürgermeisterin Karin Bergdolt zeigte sich froh darüber, dass man nun einen "Fahrplan" habe: "Es war ein großes Stück Arbeit bis hierher: Wir haben eine Bürgerbeteiligung gemacht, eine Lenkungsgruppe hat sich damit befasst." Jetzt sei man so weit, sie hoffe, dass es gelinge, so manche Idee umzusetzen. Der Gemeinderat stimmte dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept einstimmig zu.

    Ullrichs Kollege Maximilian Köhler hat eine Broschüre entworfen, in der die Bürgerinnen und Bürger über die wichtigsten Themen des ISEK informiert werden sollen. Wenn sie fertig ist, soll sie für die Menschen in Mönchsdeggingen ausgelegt werden. 

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