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Microsoft-Panne trifft Region: Notbetrieb in Apotheke

Landkreis Donau-Ries

Microsoft-Ausfall trifft Region unterschiedlich: Apotheke und Sparkasse betroffen

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    Die globale IT-Panne hat auch im Landkreis Donau-Ries zu Computerproblemen geführt. (Symbolbild)
    Die globale IT-Panne hat auch im Landkreis Donau-Ries zu Computerproblemen geführt. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Eine weltweite IT-Panne hat am Freitag in zahlreichen Bereichen zu Störungen und Beeinträchtigungen geführt. So konnten Flugzeuge nicht starten, Krankenhäuser mussten Operationen verschieben oder Fernsehsender nicht senden. In der Region hielten sich die Einschränkungen jedoch in Grenzen.
    So habe es in den Krankenhäusern in Donauwörth, Nördlingen und Oettingen keinerlei Ausfälle gegeben, wie Sandra Schmutterer, Donau-Ries-Kliniken mitteilt. „Laut unserem EDV-Leiter waren wir gar nicht betroffen“. Auch bei der Stadtverwaltung in Nördlingen lief alles rund, sagt Georg Kugler, EDV-Leiter der Stadt. „Wir haben die Sicherheitssoftware von einem anderen Hersteller. Die Betroffene ist im kommunalen Umfeld nicht so verbreitet.“ Insgesamt sei niemand vor einem solchen Ausfall sicher. „Das kann jeden morgen treffen, auch wenn man tut, was man kann“, sagt der EDV-Leiter. Ebenso blieb die Stadtverwaltung in Donauwörth von den Störungen verschont: „Keine Ausfälle“, bestätigt Kathrin Stadlmayr, Pressesprecherin der Stadt.

    Kundinnen und Kunden der Sparkasse mussten am Freitag mit einer kleinen Einschränkung leben. Aber nur dann, wenn sie mit einer Visa-Karte Geld am Automaten abheben wollten. Dies habe am Freitag etwa eine Stunde lang, von etwa 9 bis 10 Uhr, nicht funktioniert, sagt Siegfried Haide von der Sparkasse Dillingen-Nördlingen. „Mit allen anderen Karten, außer Visa, hat das Abheben aber geklappt.“ Zudem würden kaum Kunden mit der Kreditkarte Geld abheben, hier wären fast ausschließlich Besucher aus dem Ausland betroffen. Bei der Raiffeisen-Volksbank Ries verwende man die betroffene Software nicht, sagt Christina Zuber. Somit habe man auch keinerlei Ausfälle oder Probleme gehabt.

    Keine Bestellungen und Verkäufe in Apotheke möglich

    Nicht verschont geblieben von dem fehlerhaften Programm-Update ist die Maximilium Apotheke in Donauwörth. Apothekenleiterin Ute Offinger berichtet von einem kompletten Systemstillstand und einem schwarzen Bildschirm am Freitagmorgen. „Das gesamte Warenwirtschaftssystem war lahmgelegt“, sagt Offinger. So konnten weder Verkäufe abgewickelt oder Bestellungen bei Lieferanten aufgegeben werden. Trotz der massiven Einschränkungen konnte die Apotheke Schlimmeres verhindern: „Bis zum Mittag war es uns möglich, eine Notversion einzuspielen“, so Offinger. Besonders lobt sie die Zusammenarbeit mit den umliegenden Arztpraxen, die tatkräftig aushalfen. Rezepte wurden, „wie in früheren Zeiten“, auf Papier gedruckt und gefaxt, sodass die Patienten vor Ort ihre Medikamente erhalten konnten. „Patienten konnten so analog versorgt werden, digital musste nachgearbeitet werden“, berichtet die Apothekenleiterin. Mittlerweile sei der reguläre Betrieb wieder möglich. Dank der Zusammenarbeit und des Notfallsystems haben die Patienten alles Notwendige erhalten. „Für uns bedeutet ein solcher Systemausfall eine Urkatastrophe“, betont Offinger abschließend.

    Doch nicht alle Apotheken hatten am Freitag zu kämpfen: „Wir hatten Gott sei Dank Glück und waren nicht betroffen. Wir haben es selbst nur aus den Medien erfahren“, sagt Christine Böhringer, Apothekeninhaberin der Bärenapotheke Kaisheim.  Auch in den Nördlinger Apotheken am Deininger Tor, der Stadtapotheke zum Engel und der Reichsstadt Apotheke in Bopfingen, habe es in keiner Filiale Ausfälle gegeben, wie eine Mitarbeiterin mitteilt. 

    Unternehmen berichten von keinerlei Einschränkungen

    Wie steht es um die großen Konzerne? Gregor Kursell, Pressesprecher von Airbus, gibt Entwarnung: „Wir waren nicht betroffen, da wir die betroffene Lösung nicht nutzen. Von indirekten Auswirkungen durch Dritte ist derzeit nichts bekannt.“

    In Asbach-Bäumenheim kann auch der Landmaschinenhersteller Fendt Entwarnung geben. Laut Mitteilung der Pressestelle waren ausschließlich Firmen betroffen, die die Antivirus-Software Crowdstrike verwendeten. Da Fendt und das Mutterunternehmen AGCO seit Jahren auf eine andere Softwarelösung setzen, blieben beide von den Auswirkungen verschont.

    Weitere Unternehmen im Ries berichten von keinerlei Ausfällen. Wie Destilla auf Nachfrage mitteilt, habe man keine Auswirkungen gespürt. Auch bei der SPN Schwaben Präzision sei alles ohne Einschränkungen gelaufen, sagt Produktionsleiter Alexander Deffner. Ebenso bei der Kanzlei Wörlen, Ziegelmeir, Theurer. „Wir hatten keinerlei Probleme“, sagt Johannes Ziegelmeir.

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