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Löpsingen/Wallerstein: Neuer Radweg nach Wallerstein: Müssen Radler 1,5 Kilometer Umweg fahren?

Löpsingen/Wallerstein

Neuer Radweg nach Wallerstein: Müssen Radler 1,5 Kilometer Umweg fahren?

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    Der neue Radweg zwischen Löpsingen und Wallerstein könnte im Zick-Zack-Kurs über die Felder verlaufen - und damit auch deutlich länger sein, als ein Weg direkt an der Straße.
    Der neue Radweg zwischen Löpsingen und Wallerstein könnte im Zick-Zack-Kurs über die Felder verlaufen - und damit auch deutlich länger sein, als ein Weg direkt an der Straße. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Dass das letzte nicht sanierte Stück der Verbindung zwischen Wallerstein und Löpsingen angepackt werden muss, ist dem Nördlinger Stadtrat schon seit dem Frühjahr bekannt. Damals hatten Vertreter der Stadtverwaltung deutlich gemacht, dass dort sogar ein Sicherheitsrisiko bestehe, insbesondere für Motorradfahrer. Und so war es in der Sitzung des Bauausschusses keine Frage mehr, dass die Bauarbeiten an der Straße im Frühjahr beginnen. Ganz anders sieht es mit dem Radweg an diesem Abschnitt aus.

    Denn bei ihm stellt sich die Frage, wo er denn verlaufen soll. Die naheliegendste Antwort - nämlich neben der Straße - ist in diesem Fall nicht die am schnellsten realisierbare. Das hat zwei Gründe: Zum einen müsste man erst den notwendigen Baugrund erwerben, erklärte Kämmerer Bernhard Kugler. Das schaffe man aber nicht mehr bis zum März kommenden Jahres, wenn die Sanierung des Straßenabschnitts beginnen soll. Und zum anderen müsste man den Radweg über die Eisenbahnbrücke führen, erklärte Michael Bauhammer, Leiter der Abteilung Tiefbau in der Stadtverwaltung. Dafür müsste man die aber verbreitern, was erhebliche Kosten verursachen würde. Zumal in einer Woche im November ein Schnitt von drei Radfahrern auf der Strecke an Wochentagen und von fünf Radlern am Wochenende gezählt wurde.

    Alternativroute zwischen Löpsingen und Wallerstein: Rund 1,5 Kilometer mehr radeln

    Die Nördlinger Stadtverwaltung überlegte sich deshalb eine Alternativroute, die Bauhammer vorstellte. Sie führt zwischen Feldern hindurch und macht einige Schlenker. Für die Anbindung in Löpsingen stellte Bauhammer sogar Alternativen vor. Allen gemein ist: Sie sind insgesamt deutlich länger als die direkte Verbindung - nämlich rund 1,5 Kilometer. Eine Tatsache, die unter den Mitgliedern des Bauausschusses für Diskussionen sorgte: Fährt der Radler wirklich einen Umweg oder nutzt er den direkten Weg selbst dann, wenn der erkennbar gefährlicher ist?

    Da für den längeren Radweg auch Wirtschaftswege ausgebaut werden sollen, regte der Fraktionsvorsitzende der Stadtteilliste, Thomas Mittring, zunächst an, die Mindestbreite auch einzuhalten. Denn diese Verbindungen würden später auch Landwirte nutzen. Rudi Koukol (Grüne/Frauenliste) sah das kritisch: Für wen baue man denn diesen Radweg, für landwirtschaftliche Maschinen oder für die Radler? Diese ganze Planung sei "nicht ganz glücklich".

    Neuer Radweg: Nicht angenehm, neben der B466 zu radeln

    CSU-Fraktionsvorsitzender Steffen Höhn kritisierte die längere Strecke des Radwegs: "Die Leute wollen den schnellsten Weg fahren." Auch Oberbürgermeister David Wittner fragte sich, ob den längeren Radweg jemand nutzen werde. Ja, meinte PWG-Fraktionsvorsitzender Helmut Beyschlag. Man komme doch von den straßenbegleitenden Radwegen weg. Und neben der B466 nach Oettingen zu radeln, sei ja auch nicht besonders angenehm. Und wenn jemand trotz des neuen Radweges die gefährlichere Straße nehme, sei das ja dessen Problem, sagte Dr. Susanne Gabler (SPD). OB Wittner: "Wir bieten dann ja eine sichere Alternative an."

    Die Löpsinger Ortssprecherin und Dritte Bürgermeisterin Gudrun Gebert-Löfflad (Stadtteilliste) erklärte ihren Kollegen, dass die Radler ja jetzt schon nicht die gesamte Strecke entlang der Straße fahren würden. Von Löpsingen her kommend nutze man nach der Eisenbahnbrücke den direkten Weg nach Wallerstein, also den, der auch für den künftigen Radweg vorgesehen sei. Sie begrüßte die Variante, die durch das neue Baugebiet im Nördlinger Stadtteil führt. Und erklärte zur Überraschung anderer Räte, wie man jetzt sogar von Nördlingen über Löpsingen querfeldein nach Maihingen komme: "Das macht Sinn."

    Dennoch entschied sich der Bauausschuss am Ende dafür, jetzt erst einmal die Straße zu bauen. Wittner sagte, die Radweg-Trassen-Diskussion könne man immer noch "zu gegebener Zeit" führen. Auf Wallersteiner Grund soll übrigens ein Radweg neben der Straße gebaut werden.

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