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Löpsingen: Auf dem Kirchendach in Löpsingen wird Sonnenenergie gewonnen

Löpsingen

Auf dem Kirchendach in Löpsingen wird Sonnenenergie gewonnen

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    Die Module füllen die Südseite des Kirchendachs. Das Bild zeigt Architekt Hubert Koukol (von links), Kirchenpfleger Max Geiger, Stadtpfarrer Benjamin Beck, stellvertretende Landrätin Claudia Marb, Stadtrat Hans Puffer und Max Markmiller vom Bistum Augsburg.
    Die Module füllen die Südseite des Kirchendachs. Das Bild zeigt Architekt Hubert Koukol (von links), Kirchenpfleger Max Geiger, Stadtpfarrer Benjamin Beck, stellvertretende Landrätin Claudia Marb, Stadtrat Hans Puffer und Max Markmiller vom Bistum Augsburg. Foto: Matthias Link

    Die Pfarreiengemeinschaft Nördlingen nimmt bei der Energiewende eine Vorreiterrolle ein. Auf dem Dach der katholischen Kirche Sankt Pius in Löpsingen wird künftig erneuerbarer Strom erzeugt. Damit ist St.

    Stadtpfarrer Benjamin Beck ist stolz darauf, bei der Installation von Fotovoltaik auf Kirchdächern im Ries voranzugehen, wie er sagt. Er sieht die Pfarreiengemeinschaft dabei in einer Vorbildrolle. Im Festgottesdienst am Sonntag, anlässlich des Gedenktags des heiligen Pius, feierte Pfarrer Beck zugleich den Abschluss der eineinhalb Jahre dauernden Bauarbeiten an dem Gotteshaus. Zwei Projekte wurden realisiert: neben der Installation einer Fotovoltaikanlage wurde das Kirchendach saniert.

    Sanierung der Löpsinger Pius-Kirche kostet rund 347.000 Euro

    Im Frühjahr 2022 hätten die vorbereitenden Arbeiten begonnen, erinnerte sich Kirchpfleger Max Geiger, bei dem die Fäden für die Projekte zusammenliefen. Man hatte zuvor festgestellt, dass der Dachstuhl sich gesetzt hatte, dass er durchhing und dass das Dach undicht war. Das bedeutete, dass das Gebälk des Dachstuhls stabilisiert und teilweise erneuert werden musste. Die Nordseite wurde neu mit Ziegeln eingedeckt. Außerdem erhielt die Fassade einschließlich des 24 Meter hohen Kirchturms einen neuen Anstrich. Auch an den Kirchenfenstern mussten kleinere Schäden ausgebessert werden. Der Kostenrahmen, allein für die Sanierungsarbeiten, habe 347.000 Euro betragen und sei eingehalten worden, sagte Geiger. Der Eigenanteil der Kirchengemeinde betrug 70.000 Euro, die Diözese übernahm einen Teil (240.000 Euro), die Stadt Nördlingen gab einen Zuschuss (30.000 Euro), und auch eine Spende der Raiffeisen-Volksbank Ries ging ein (1000 Euro). Während der Bauarbeiten fanden weiterhin Gottesdienste statt.

    Die Idee für Fotovoltaik auf dem Kirchendach hatte Verwaltungsleiter Andreas Vogelsang in einer Sitzung der Kirchenverwaltung aufgebracht. Architekt Hubert Koukol aus Deiningen griff die Idee begeistert auf, wie sich Kirchenpfleger Geiger erinnerte. Dann sei die Energiegenossenschaft Energievision mit Sitz in Schrobenhausen eingestiegen und habe die Fotovoltaikanlage projektiert und finanziert. Die Genossenschaft besteht aus Mitgliedern aus dem kirchlich-sozialen Bereich und versteht sich als Dienstleister im Bereich erneuerbarer Energien für kirchliche Einrichtungen. Auf der ganzen Südseite des Kirchendachs, auf 129 Quadratmetern, wurden 66 sogenannte Indach-Module verlegt. Wie Geiger erklärte, handelt es sich dabei um Module, die direkt auf dem Dachunterbau befestigt werden. Die Module tragen somit nicht auf – eine elegante Lösung, wie der Kirchenpfleger meint. Die gesamte Fotovoltaikanlage, deren Kosten von rund 50.000 Euro Energievision trägt, hat eine Leistung von 26 Kilowattpeak.

    Anlage soll bald ans Netz gehen und auch Strom einspeisen

    Zum Festgottesdienst konnte die Anlage noch nicht, wie geplant, in Betrieb gehen, da noch ein Zähler der EnBW fehlt. In Kürze soll die Anlage ans Netz gehen und einen Großteil des erzeugten Stroms einspeisen. Die stellvertretende Landrätin Claudia Marb sprach ein Grußwort am Ende der Messe. Kirchenpfleger Geiger hob in seinen Ausführungen die Schöpfungsverantwortung hervor: „Die Menschheit hat nur Zukunft, wenn die Schöpfung Zukunft hat“, zitierte er aus einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zu Fragen der Umwelt und der Energieversorgung.

    Die Kirche wurde 1965 gebaut. Damals sei Pius X., der von 1903 bis 1914 Papst war und 1954 heiliggesprochen wurde, sehr verehrt worden, erinnert sich Pfarrer Beck. Der Wahlspruch des Papstes war: „Alles in Christus erneuern“. Zum Gebiet der Kirche gehören die evangelisch geprägten Orte Löpsingen, Pfäfflingen und Dürrenzimmern mit rund 500 katholischen Seelen, insgesamt leben in den drei Orten etwa 2000 Menschen. 

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