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Laub: Wird der Lauber Kindergarten doch saniert?

Laub

Wird der Lauber Kindergarten doch saniert?

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    Viele Lauber wünschen sich, dass es auch weiterhin einen Kindergarten in ihrem Ort gibt.
    Viele Lauber wünschen sich, dass es auch weiterhin einen Kindergarten in ihrem Ort gibt. Foto: Patrick Braun

    In der strittigen und emotional aufgeladenen Debatte um die Zukunft der Kinderbetreuung in Munningen gibt es einen neuen Aspekt. Inzwischen wird über eine mögliche Sanierung des bestehenden Kindergartens in Laub diskutiert, der bekanntlich seit gut zwei Jahren für reichlich Kontroversen innerhalb der Rieskommune sorgt. Wie berichtet, wollen die Lauber Eltern einen Neubau im Ort durchsetzen. Der Gemeinderat stimmte jedoch mehrheitlich dagegen und plädiert für eine Zentralisierung der Kinderbetreuung in Schwörsheim. Auch eine Sanierung in Laub hält ein Großteil der Ratsmitglieder für nicht zielführend.

    In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend brachte Bürgermeister Dietmar Höhenberger erstmals öffentlich eine Sanierungslösung ins Spiel. Bei einem Treffen mit dem Architekten Anton Gerstmeier und Claudia Wernhard von der Fachstelle für Kindertagesbetreuung am Landratsamt Donau-Ries sei darüber gesprochen worden. Laut Wernhard käme eine Sanierung grundsätzlich in Frage. Sie würde auch mit rund 50 Prozent vom Staat bezuschusst. Höhenberger sagte, er habe den Architekten gebeten, möglichst zeitnah zu ermitteln, was eine Sanierung kosten würde. Ein wesentlicher Punkt dabei sei die Barrierefreiheit. Diese müsse mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises, Christian Trollmann, besprochen werden.

    Mütter wünschen sich in längere Betreuung im Gemeindegebiet Munningen

    Im Gemeinderat sorgten die Aussagen Höhenbergers teilweise für Verwunderung. Linda Heinrich erinnerte an die beschlossene Ablehnung eines Neubaus oder einer Sanierung des Lauber Kindergartens. Sie wundere sich, dass das Thema wieder angesprochen werde. Irene Beck äußerte sich ähnlich. Man solle endlich mit dem Kirchturmdenken aufhören und in erster Linie die Wünsche der Eltern nach längeren Betreuungszeiten im Auge haben. In einer Online-Umfrage hätten sich die jungen Mütter dafür ausgesprochen, meinte Beck. 

    Rathauschef Höhenberger verteidigte sein Vorgehen und machte deutlich, dass es in der momentanen Situation darum gehe, seitens der Gemeindeverwaltung die notwendigen „Hausaufgaben“ zu machen. Dazu gehöre neben der Klärung der Zuschussfragen auch die Möglichkeit einer Sanierung des Kindergartens in Laub auszuloten. Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen, könne eine auf gesicherten Grundlagen basierende Entscheidung über die Zukunft der Kinderbetreuung in der Gesamtgemeinde getroffen werden.

    CSU-Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler will Kompromiss finden

    Bürgermeister Höhenberger berichtete den Ratsmitgliedern von Gesprächen mit der Lauber Bürgerinitiative, bei denen neben seinen Stellvertretern Thomas Hertle und Martin Michel auch der CSU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler teilgenommen habe. Dort seien sehr kritische Worte über die Rechtsanwältin Sylvia Meyerhuber gefallen, die das Bürgerbegehren für nicht zulässig erachtet hatte und Begriffe wie „irreführend“ oder „rechtswidrig“ benutzt habe. Zudem hätten einige Teilnehmer die Stimmung im Ort wegen des Kindergartenstreits als „deprimierend“ beschrieben. 

    Fackler erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen wolle, doch noch einen Kompromiss zu finden. Eine gerichtliche Auseinandersetzung um die Ablehnung des Bürgerbegehrens sollte vermieden werden, meinte Fackler. Dies würde die Situation weiter verschärfen. Bis zum 18. November hat die Bürgerinitiative noch Zeit, um vor dem Verwaltungsgericht Klage gegen den Ablehnungsbescheid einzulegen. 

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