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Laub: Mega-Einsatz in Laub: 35-Tonnen-Radlader aus Baggersee geborgen

Laub

Mega-Einsatz in Laub: 35-Tonnen-Radlader aus Baggersee geborgen

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    In Laub stürzte ein Bagger in einen See. Er musste geborgen werden.
    In Laub stürzte ein Bagger in einen See. Er musste geborgen werden. Foto: DLRG Mönchsdeggingen

    Als die Sonne langsam hinter dem Lauber Baggersee untergeht, ragt der beige-gelbe Radlader immer noch aus dem grünblau schimmernden Wasser. Um das verunglückte Gerät herum und am Rand des Sees sind Ölsperren errichtet. Die Einsatzkräfte haben in stundenlanger Arbeit alles vorbereitet, um den Bagger aus dem See zu ziehen. Ein paar letzte Gewichte werden auf dem Autokran befestigt. Taucher bringen Halterungen am Fahrzeug, sogenannte Schäkel, und Hebegeschirr an. Die Feuerwehr leuchtet den Bereich aus. Überall am Ufer verfolgen Passanten den für alle Beteiligten herausfordernden Einsatz. Ob wohl alles so funktionieren wird, wie vorgesehen? Und: Wie kam es überhaupt dazu?

    Unfall am Baggersee in Laub: Radlader stürzt in den See

    Es ist ein heißer Juni-Nachmittag. Der Fahrer des Radladers will Sand aufladen und fährt dazu nahe am Uferbereich entlang. "Er hat einfach nicht richtig aufgepasst und ist ins Wasser gerutscht", berichtet Alexander Baumann. Er ist einer der Geschäftsführer der Anton Eireiner GmbH aus Wemding, die an den Seen bei Laub unter anderen Sand abbauen. Der Fahrer kann sich zum Glück selbst befreien, steigt einfach aus. Die Unachtsamkeit zieht allerdings einen stundenlangen, technisch anspruchsvollen Rettungseinsatz nach sich.

    Die Feuerwehr wird von der Firma Eireiner verständigt, die alarmiert wiederum bei der Einsatzleitstelle nach und fordert Taucher an. Die Wasserwacht aus Wemding und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Mönchsdeggingen werden wenige Minuten vor 17 Uhr verständigt und rücken zum Unfallort aus. Die Feuerwehr errichtet eine Ölsperre, ausgeliehen von der Munninger Feuerwehr, wie Kommandant Martin Kahlert berichtet. Außerdem steht ein Rettungsdienst bereit. Doch damit lässt sich noch längst kein 35-Tonner aus dem Wasser ziehen. Alexander Baumann fordert deshalb einen Autokran an. Damit dieser auf dem weichen Boden jedoch überhaupt einen festen Stand hat, muss zuvor eine stabile Grundfläche geschaffen werden – ein Kraftakt.

    Rund 1000 Tonnen Kies müssen aufgeschüttet werden

    Dafür, so erklärt Baumann weiter, werden rund 1000 Tonnen Kies benötigt. Rund 35 bis 40 Lkw-Ladungen werden auf der kleinen sandigen Straße neben dem Förderband zum Unglücksort gefahren, sodass der Autokran nicht einsinkt oder gar abrutscht. Als dieser schließlich steht, muss er mit vielen Gewichten beschwert werden, um den Radlader später aus dem Boden ziehen zu können.

    Die Feuerwehr errichtete eine Ölsperre.
    Die Feuerwehr errichtete eine Ölsperre. Foto: Verena Mörzl

    Einsatz läuft reibungslos in Laub ab

    Rolf Bergdolt von der DLRG Mönchsdeggingen schildert am See, dass der Einsatz nicht ganz ungefährlich gewesen sei. Immerhin hätte der Radlader noch weiter absinken können, was vor allem dann problematisch sei, wenn Menschen in der Nähe sind. Deshalb waren auch mehrere Einsatzkräfte vor Ort und standen für den Ernstfall bereit. Bergdolt lobt ausdrücklich das schnelle und besonnene Handeln der Firma Eireiner. Außerdem seien sofort die Einsatzkräfte verpflegt worden. "Alles hat reibungslos funktioniert", sagt er. Die Erfahrung mit den großen Maschinen habe auch bei einer der Einsatzbesprechungen viele Vorteile gebracht. So konnte im Detail festgelegt werden, an welchen Stellen Schäkel und Hebegeschirr am Bagger festgemacht werden konnten.

    Auch Laubs Feuerwehr-Kommandant Martin Kahlert bestätigt die gute Zusammenarbeit und den ruhigen Einsatz. Die Ölsperre sei noch immer im See und werde nach Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt dann, wenn möglich, wieder abgebaut.

    Wasserretter und Taucher der DLRG Mönchsdeggingen sowie der Wasserwacht Wemding waren in Laub zur Stelle.
    Wasserretter und Taucher der DLRG Mönchsdeggingen sowie der Wasserwacht Wemding waren in Laub zur Stelle. Foto: DLRG Mönchsdeggingen

    Rund sechs Stunden dauern die Vorbereitungen, bis der Kran schließlich den 35 Tonnen schweren Radlader aus dem Wasser ziehen kann. Die Bergung läuft wie geplant ab, schildert Alexander Baumann, auch am Tag danach: große Erleichterung für alle Beteiligten. Noch rund zwei Stunden wird an der Unglücksstelle schließlich noch aufgeräumt, in den nächsten Tagen müssen außerdem die 1000 Tonnen Kies wieder abgetragen werden, so Baumann.

    Vor rund 25 Jahren hat es einen ähnlichen Arbeitsunfall an den Seen gegeben. Damals sei ein Maschinenschaden die Ursache gewesen, erinnert sich der Geschäftsführer, auch damals ein "mega Aufwand".

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