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Laub: Eltern kämpfen weiter für den Kindergarten in Laub

Laub

Eltern kämpfen weiter für den Kindergarten in Laub

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    Der alte Kindergarten in Laub soll in einigen Jahren ausgedient haben. Ein Neubau im Ort oder die Eingliederung in eine zentrale Betreuungseinrichtung in Schwörsheim wird derzeit diskutiert.
    Der alte Kindergarten in Laub soll in einigen Jahren ausgedient haben. Ein Neubau im Ort oder die Eingliederung in eine zentrale Betreuungseinrichtung in Schwörsheim wird derzeit diskutiert. Foto: Bernd Schied

    In Laub gibt es derzeit nur ein Thema: Wird ein neuer Kindergarten im Ort gebaut, oder werden die Kinder eines Tages in Schwörsheim in einer zentralen Einrichtung für die Gesamtgemeinde betreut? Diese Entscheidung kommt in den kommenden Wochen auf den Munninger Gemeinderat zu. 

    Das Thema ist vor allem bei den betroffenen Eltern sehr emotional besetzt. Für sie steht außer Frage: Der Kindergarten muss auf jeden Fall in Laub neu gebaut werden. In welcher Größenordnung, ob für eine oder mit Blick auf die Zukunft zwei Gruppen, darüber könne man reden. Die Sprösslinge jedoch im Nachbarort betreuen zu lassen, sei keinesfalls eine Option, lautet der allgemeine Tenor. Als passender Standort biete sich der Spielplatz hinter dem Sportheim an, der dann verlegt werden müsste.

    Väter setzen sich ein, dass Thema öffentlich behandelt wird

    Bürgermeister Dietmar Höhenberger hatte die brisante Angelegenheit nach Initiative von Vätern auf die öffentliche Tagesordnung der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres gesetzt, zu der 35 Bürgerinnen und Bürger aus Laub und vereinzelt aus Munningen in die Kanzlei nach Schwörsheim gekommen waren. Sie durften zwar nichts sagen, machten aber allein mit ihrer starken Präsenz deutlich, wo aus ihrer Sicht die Reise hingehen sollte. 

    Erstmals wurden vom beauftragten Architekten Anton Gerstmeier Entwürfe und Kostenschätzungen für das Projekt öffentlich präsentiert. So würde ein eingeschossiger Neubau mit Flachdach in Laub für eine Kindergartengruppe nach Berechnungen Gerstmeiers rund 1,8 Millionen Euro brutto kosten. Für ein zweigruppiges Gebäude mit einer entsprechend größeren Nutzfläche und der Möglichkeit, im Bedarfsfall eine Kindertagesstätte einzurichten, müssten etwa 2,8 Millionen Euro brutto veranschlagt werden. 

    Entscheide sich der Gemeinderat für eine zentrale Lösung in Schwörsheim, mache dies einen Anbau an den bestehenden Kindergarten in der Schulgasse erforderlich, egal ob für eine oder zwei zusätzliche Gruppen. Geschätzte Ausgaben für eine eingruppige Erweiterung: 2,3 Millionen Euro. 3,25 Millionen wären es Gerstmeier zufolge bei einer zweigruppigen. Die Kosten in Schwörsheim würden sich jedoch weitgehend an die in Laub angleichen, weil die Fördersumme wegen eines räumlichen Mehrbedarfs höher ausfalle. Die staatlichen Zuschüsse bezifferte der Architekt auf 40 bis 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass derzeit die Mittel "spärlicher" als gewohnt fließen würden. 

    Eltern entsetzt, dass noch mindestens drei Jahre bis zu einer Lösung vergehen

    Für Erstaunen, bei einigen Zuhörern aus Laub sogar für Entsetzen, sorgte die Aussage Gerstmeiers, dass es von der Grundsatzentscheidung im Gemeinderat bis zur Inbetriebnahme erfahrungsgemäß "mindestens" drei Jahre dauern werde. 

    Als Fachfrau für Kindertageseinrichtungen hatte Bürgermeister Höhenberger Alexandra Habenicht-Riedisser vom Evangelischen Kita-Verband Bayern eingeladen, die allgemein auf die derzeitigen Probleme der Kinderbetreuung, wie den Fachkräftemangel, die Herausforderungen für die Kommunen im Hinblick auf den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz und eine Ganztagesbetreuung in der Grundschule ab 2026 einging. Auch das Thema Hort kam zur Sprache. All die damit zusammenhängenden Aspekte empfahl sie bei den Zukunftsplanungen zu berücksichtigen.

    Auf Nachfrage unserer Redaktion im Nachgang zur Sitzung erklärte Dietmar Höhenberger, dass er bis zur Bürgerversammlung im März eine Grundsatzentscheidung des Gemeinderates über die Zukunft des Lauber Kindergartens anstrebe, wenngleich dies ein "sportlicher Zeitplan" sei. Bis dahin gebe es noch Gesprächsbedarf, um zu einem gut durchdachten Votum zu kommen. 

    Sandra Matz, die Elternbeiratsvorsitzende des Lauber Kindergartens, zeigte sich nach der Sitzung unserer Redaktion gegenüber enttäuscht. Sie bedauerte vor allem, dass es in erster Linie um die Finanzen gegangen sei und weniger um das Wohl der Kinder. 

    Eine Gelegenheit, mit den Gemeinderäten ins Gespräch zu kommen und nicht nur zuhören zu dürfen, wünscht sich die Elternschaft unisono. Dabei will sie ihre Argumente für einen Neubau in Laub nochmals ausführlich darlegen und erläutern. 

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