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Laub: Die Bevölkerung in Laub kämpft für einen Kindergarten im Ort

Laub

Die Bevölkerung in Laub kämpft für einen Kindergarten im Ort

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    Ein Transparent vor dem katholischen Pfarrheim in Laub soll die emotionale Bindung der Bürgerschaft an den örtlichen Kindergarten zum Ausdruck bringen.
    Ein Transparent vor dem katholischen Pfarrheim in Laub soll die emotionale Bindung der Bürgerschaft an den örtlichen Kindergarten zum Ausdruck bringen. Foto: Patrick Braun

    Die Zukunft des Lauber Kindergartens war bei der Bürgerversammlung im katholischen Pfarrheim erwartungsgemäß eines der Hauptanliegen der rund 100 Besucher. Wie berichtet, geht es um einen Neubau vor Ort oder einen Umzug in eine zentrale Einrichtung ins benachbarte Schwörsheim. Im Juni will der Gemeinderat darüber entscheiden.

    Die Debatte zu diesem inzwischen recht emotional besetzten Thema verlief sachlich, wenngleich in Wortmeldungen mitunter Kritik am Gemeinderat geübt wurde. Vizebürgermeister Thomas Hertle hatte einen aktuellen Sachstand zu dem Vorhaben gegeben und betont, dass vor einer abschließenden Entscheidung über den künftigen Standort noch einige Dinge geklärt werden müssten. In erster Linie gehe es dabei um die förderfähigen Flächen, die mit der Regierung von Schwaben abzuklären seien. Von daher könnten belastbare Aussagen erst gemacht werden, wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen, sagte Hertle. Dazu plane die Kommune für die Bürgerschaft eine Informationsveranstaltung. 

    Alfred Bäuerle: Dorfgemeinschaft wird durch Fusion zerstört

    Theo Haas beklagte, dass in der bisherigen Diskussion immer nur die Kosten in den Vordergrund gerückt würden und kein Wort über die Belange und Wünsche der Lauber Bürger und Eltern verloren werde. Um dem Thema noch mehr Nachdruck zu verleihen, könne er sich eine Unterschriftenaktion und ein Bürgerbegehren für den Verbleib des Kindergartens im Ort durchaus vorstellen. Ähnlich äußerte sich Alfred Bäurle. Unter großem Beifall sagte er, eine zentrale Lösung würde den Zusammenhalt innerhalb der Gesamtgemeinde bedrohen. 

    Er verwies auf wissenschaftliche Analysen, wonach der Identifikation der Bürger mit ihrem Heimatort und den dort vorhandenen Infrastruktureinrichtungen eine große Bedeutung zukomme. „Das Ganze hat auch nichts mit Geld zu tun“, meinte Bäurle. Vielmehr gehe es um die Dorfgemeinschaft, die durch eine „Fusion“ zerstört würde. An die anwesenden Gemeinderatsmitglieder appellierte er, die Eigenständigkeit des Lauber Kindergartens keinesfalls aufzugeben.

    Bürgermeister Dietmar Höhenberger kündigte in seinem Ausblick auf das kommende Jahr die Sanierung eines Teils des Lauber Abwassernetzes an. Eine Kamerabefahrung habe ergeben, dass 760 Meter in einem schlechten und 400 Meter sogar in einem kritischen Zustand seien. Die Kostenschätzung für dieses Vorhaben bewege sich derzeit bei 1,3 Millionen Euro. Entsprechend den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) gebe es staatliche Zuschüsse.

    Bürgerversammluung in Laub: Leerrohre für Glasfaser verlegen

    Hoffnung machte der Bürgermeister den Laubern auf Glasfaseranschlüsse. Zwar werde die Netcom BW keinen Breitbandausbau auf eigene Kosten, analog zu Munningen und Schwörsheim, anstreben. Es biete sich allerdings die Alternative, seitens der Gemeinde von der Haupt-Glaserfaserleitung am Knotenpunkt Wolfsmühle eine rund 1,5 Kilometer lange Verbindung nach Laub bauen zu lassen und die Kosten dafür zu tragen. Im Ort selbst könnten parallel zu den Leitungen der Nahwärme Leerrohre für Glasfaser mit verlegt werden. Es wäre jedoch Sache der künftigen Nahwärmegenossenschaft, dahingehend, Gespräche mit der Netcom zu führen.

    Zum Mobilfunkmast der Deutschen Telekom nahe Laub sagte Höhenberger, dieser sei inzwischen an das Netz angeschlossen worden und werde hoffentlich bald in Betrieb gehen. Kurz ging der Bürgermeister auf den Hochwasserschutz ein. Um weitere Vorkehrungen gegen ein mögliches 100-jähriges Hochwasser zu treffen, stehe die Gemeinde Munningen in Kontakt mit Polsingen. Der Planungszeitraum umfasse rund sechs Jahre. 

    Das Projekt „Nahwärmeversorgung“ befindet sich nach Aussage des Dritten Bürgermeisters Martin Michel auf einem guten Weg. 108 Haushalte hätten ihr Interesse bekundet. Die Kostenprognose liege bei rund drei Millionen Euro. 5,3 Kilometer Rohre sollen laut Michel verlegt werden. Im April finde die Gründung der Genossenschaft statt. 

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