Landkreis Donau-Ries: Zwischen Katastrophe und Feiern: Der geteilte Landkreis Donau-Ries

Geschuftet haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den vergangenen Tagen im südlichen Landkreis Donau-Ries, oft bis zur Erschöpfung und darüber hinaus. Dafür gebühren ihnen allen großer Dank und Anerkennung. Wenn es diese Menschen nicht gäbe, die ihren Alltag und ihre Lieben verlassen, um anderen zu helfen - ja was wäre dann? Man mag es sich nicht ausmalen. 

Welches Leid und welchen Schaden das Jahrhunderthochwasser angerichtet hat, ist im Moment noch nicht absehbar. Vieles wird sich erst offenbaren, wenn die dreckige Brühe abgeflossen ist. Menschen werden in finanzielle Not geraten, wenn sie sich ausrechnen, was sie ersetzen müssen und was die Versicherung nicht bezahlt. Bei vielen werden die 5000 Euro Soforthilfe des Freistaates nicht ausreichen. Es wird noch eine große Portion Solidarität brauchen, viel Hilfe, viel Unterstützung. Glücklicherweise ist bislang kein Mensch im Landkreis zu Schaden gekommen und Materielles lässt sich fast immer ersetzen. 

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Irgendwann wird sich das Leben wieder normalisieren, besser werden, wird das Lachen wieder zurückkehren. So, wie derzeit auf der Nördlinger Mess' gelacht und gefeiert wird. Es ist bizarr, wenn in einem Landkreis der Katastrophenfall ausgerufen wird, die Retter bis aus Italien anreisen, und gleichzeitig Menschen auf der Bierbank stehen und ausgelassen feiern. Selten war der Landkreis Donau-Ries wohl so geteilt, wie derzeit - Katastrophe und Not auf der einen Seite, Spaß und Ausgelassenheit auf der anderen.

Doch es ist falsch, denen einen Vorwurf zu machen, die auf der Mess' feiern. Vielleicht sind es genau die, die in den vergangenen Tagen Sandsäcke gefüllt und geschleppt haben, die jetzt einfach einmal Pause vom Jahrhunderthochwasser brauchen. Genau das bietet die Mess' immer: eine kleine Auszeit von der Realität, einen Ausflug in die Kindheit samt Karussell und Zuckerwatte. Stunden voller Unbeschwertheit, die jeder im Leben braucht, gerade in diesen Tagen.