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Landkreis Donau-Ries: Wie die Jäger versuchten, die Feldhasen im Kreis Donau-Ries zu retten

Landkreis Donau-Ries

Wie die Jäger versuchten, die Feldhasen im Kreis Donau-Ries zu retten

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    Ein Feldhase sonnt sich auf einem Acker bei Maihingen.
    Ein Feldhase sonnt sich auf einem Acker bei Maihingen. Foto: Verena Wengert

    Noch nicht einen Fuß hat Jäger Roland Glöckner auf den Feldweg gesetzt, da hoppeln schon die ersten beiden Feldhasen aus ihrer Deckung und sind schon bald auf und davon. In der Nähe der Maihinger Mulde und vom Rieser Naturschutzverein geschützten Wiesen geht es auf die Suche nach Feldhasen. Und obwohl sie "Meister der Tarnung" sind, wie der Jäger und Naturschützer aus Maihingen eines ihrer Charakteristika beschreibt, sieht man sie an diesem Abend zuhauf. Jetzt, zu Ostern, ist Meister Lampe in aller Munde. Sein Pendant in der echten Tierwelt hat es nicht immer so leicht, wie es in der Osterwelt den Anschein erweckt. 

    Vor einigen Jahren gab es wegen des Schwunds an Tieren sogar ein Feldhasenprojekt im Ries. Fressfeinde, Autofahrer und die moderne Landwirtschaft zählten unter anderem zu den Gründen, weshalb sich der Bestand immer weiter dezimierte und Anfang der 2010er-Jahre die Notbremse gezogen wurde, um den Feldhasen zu retten. Der Bayerische Jagdverband stellte damals dramatische Einbrüche in den Bestandszahlen des Niederwilds, speziell des Feldhasen, fest.

    Feldhasen bei Maihingen
Ein Spaziergang mit Jäger und Naturschützer Roland Glöckner
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    Auf der Suche nach dem Osterhasen muss man im Ries nicht weit gehen. So zeigen sich Feldhasen im März 2024.

    Feldhasen im Landkreis Donau-Ries: Lage besser, aber nicht entspannt

    Seither hat sich einiges, wenn auch nicht alles verändert, berichtet Roland Glöckner vom Kreisjagdverband Nördlingen. Im Mittleren Ries habe man sich zusammengeschlossen, um den Schwund zu diskutieren und zu überlegen, wie man dem Hasen helfen könne. So wurde Jagd auf Fressfeinde gemacht und es werden ab August Lebendfangfallen aufgestellt. 

    Für den Landkreis werden keine Zahlen erfasst, doch der Deutsche Jagdverband hat für 2023 bundesweit einen Wert von 19 Feldhasen pro Quadratkilometer ausgemacht. Seit Beginn des Monitorings im Jahr 2001 sei das der höchste Wert gewesen. Auch im Bayerischen Jagdverband geht man aktuellen Angaben zufolge von einer stabilen Population aus. 

    Jäger und Naturschützer Roland Glöckner blickt durch sein Fernglas zu den Feldhasen in ihrer Deckung.
    Jäger und Naturschützer Roland Glöckner blickt durch sein Fernglas zu den Feldhasen in ihrer Deckung. Foto: Verena Wengert

    Zumindest subjektiv bestätigt wird das auch beim Feldbesuch in Maihingen. Immer wieder entdeckt Roland Glöckner mit seinem Fernglas Feldhasen mit angezogenen Ohren in ihrer Deckung, ehe sie die Flucht ergreifen und auch mit bloßem Auge deutlich zu sehen sind. Der Feldhase bevorzuge trockenes, warmes Klima, erklärt Glöckner. Auch Kälte mache ihm wenig aus, solange es trocken ist. Herrsche dagegen vorwiegend feuchtes Wetter wie Herbst und Winter 2023/2024, würden sich auch Krankheiten wie die Hasenpest ausbreiten, die sogenannte Tularämie. 

    Thomas Kellner, Leiter des Veterinäramts im Landkreis Donau-Ries, teilt auf Nachfrage mit, dass er für dieses Jahr bislang nur einen Fall aus dem südlichen Landkreis nennen könne. Jäger stellten zuvor mehrere Todesfälle unter den Feldhasen fest. 

    Jäger und Landwirte gestalten Kräuterstreifen oder legen Wildwiesen an

    Gerade jetzt im Frühjahr mahnen Jäger zu besonderer Vorsicht im "Wohnzimmer der Wildtiere". Robert Oberfrank vom Jagdverband Donauwörth sagt, dass sich in Feld und Flur die "Tierkinderstuben" befinden würden. In der intensiv genutzten Kulturlandschaft werde es für den Feldhasen schnell eng, Wildkräuter hätten da oft keinen Platz. Deshalb werden viele Jäger aktiv, gehen auf ihre Landwirte zu, um gemeinsam dem Hasen die Nahrung und Deckung zu bieten, die er benötigt. Viele Tausend Hektar Brachflächen würden von Jägern und Landwirten attraktiv für Wildtiere gestaltet, indem große eintönige Anbauflächen durch wildtierfreundliche Kräuterstreifen unterteilt oder Wildwiesen angelegt werden. "Solche Maßnahmen werden in Bayern auch vom Staat gefördert. Dieses Engagement ist wichtig, damit wir alle an Ostern auch noch einen Osterhasen sehen können", sagt Oberfrank.

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