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Schule von Ehepaar Rößle in Sierra Leone ist zwei Sternenkindern gewidmet
![Landrat Stefan Rößle und Erwin Taglieber waren zu Gast in Sierra Leone. Beide haben den Bau von Schulen ermöglicht. Landrat Stefan Rößle und Erwin Taglieber waren zu Gast in Sierra Leone. Beide haben den Bau von Schulen ermöglicht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Stefan Rößle und Erwin Taglieber sind nach Afrika gereist, um die von ihnen finanzierten Schulen zu besuchen. Dort kam die Idee für ein neues Projekt.
Mit dem Bau von Schulen weltweit Bildungszugänge zu ermöglichen, ist das Ziel der Initiative "1000 Schulen für unsere Welt", die Landrat Stefan Rößle im Jahr 2018 ins Leben gerufen hat. Seit der Gründung ist die bundesweite Initiative laut einer Pressemitteilung auf mehr als 200 spendenbasierte Schulbauprojekte im globalen Süden angewachsen. Viele der Projekte wurden durch Spendengelder aus dem Landkreis Donau-Ries ermöglicht. Zwei Schulen der Initiative in Sierra Leone erhielten nun Besuch.
Landrat Stefan Rößle reiste in das Land, um eine von ihm und seiner Frau finanzierte Schule zu besuchen. Begleitet wurde er von Erwin Taglieber, der als Geschäftsführer der Taglieber Holzbau GmbH ebenso einen Schulbau ermöglichte. Organisiert wurde die private Reise von der internationalen Hilfsorganisation Street Child, mit der zuvor beide Schulbauprojekte umgesetzt wurden. Im Dorf Mankeneh, rund 150 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt, wurde im Jahr 2020 dank einer Spende des Ehepaars Rößle eine neue Schule errichtet. Vor dem Bau absolvierten laut Street Child weniger als 70 Prozent der Kinder aus Mankeneh eine Grundschulausbildung. Gerade in abgelegenen Regionen in Sierra Leone ist dieser Prozentsatz keine Seltenheit: Häufig ist der weite Schulweg zu gefährlich. Rößle: "Die Schule wird von vielen Kindern besucht und ist zu einer Art Herzstück der Gemeinde geworden."
Ehepaar Rößle widmet Schule in Mankaneh ihren Sternenkindern
Persönliche Widmungen der Spender tragen dazu bei, dass jedes Schulbauprojekt der Initiative "1000 Schulen für unsere Welt" eine eigene Geschichte erzählt. In Mankeneh handelt diese Geschichte auch von zwei Sternenkindern, also Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Das Ehepaar Rößle verlor in den Jahren 1988 und 1990 auf diese Weise zwei Kinder. "Für zwei Sternenkinder" steht auf dem Schulschild in Mankeneh. Ihnen ist die Grundschule gewidmet.
Noch weiter im Norden, im Dorf Manjoro, steht der zweite, aus dem Landkreis finanzierte Schulbau. Dort konnte durch eine Spende der Taglieber Holzbau GmbH im Jahr 2018 eine Schule für Kinder im Junior-Sekundaralter (elf bis 14 Jahre) gebaut werden. Die in Manjoro gesammelten Eindrücke inspirierten Geschäftsführer Erwin Taglieber nun zu einer neuen Projektidee: So befindet sich ganz in der Nähe der Schule eine ungenutzte Fläche, die sich für eine landwirtschaftliche Nutzung anbietet. Begleitet durch einen entsprechenden Ausbilder könnte die Fläche von den Schülern bewirtschaftet werden. Neben den landwirtschaftlichen Kenntnissen ließen sich auch Themen der Nachhaltigkeit anschaulich vermitteln. Die Personalkosten für den Ausbilder will Taglieber selbst übernehmen. Ein passender Kandidat wurde auf der Reise bereits gefunden.
Beide Schulbesuche waren eingebettet in ein umfangreiches Programm rund um den Sierra Leone Marathon. Zum zehnten Mal kamen dieses Jahr Läufer aus der ganzen Welt zusammen, um im Rahmen eines inklusiven Spendenmarathons Geld zu sammeln. Dieses Jahr konnte durch die Flagschiff-Spendenaktion eine Spendensumme von 156.000 Euro gesammelt werden. Landrat Rößle, der gemeinsam mit Erwin Taglieber eine Teilstrecke von zehn Kilometern absolvierte, freut sich über den Erfolg der Aktion. (AZ)
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