Jetzt steht es fest: Go-Ahead und die Deutsche Bahn haben den Fahrplan für die Zugstrecke zwischen Donauwörth und Nördlingen veröffentlicht. Wie berichtet, fehlen der DB Infrago die Fahrdienstleiter für die Stellwerke Möttingen, Wörnitzstein und Harburg, sodass nur noch tagsüber ein Zugbetrieb möglich ist, in etwa zwischen 6 und 18 Uhr. Dies gilt vom 2. April bis voraussichtlich 14. Dezember. Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg berichtet, dass man gemeinsam mit der DB Infrago besprochen habe, was möglich sei. Die Ausschreibung für den Schienenersatzverkehr habe die Bahn übernommen, so Karg.
Go-Ahead sei nicht zufrieden mit dieser Einschränkung, aber es sei dem Unternehmen wichtig, nun die genauen Zeiten mitzuteilen, damit die Menschen planen könnten, sagt Karg: "Wir lassen niemanden alleine stehen. Man ist langsamer als auf der Schiene, es muss umgestiegen werden, aber jeder kommt am Abend auch nach Hause." Karg hofft, dass die Einschränkung vielleicht nicht bis Dezember dauert, aber er wisse, wie schwierig die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei, schließlich habe Go-Ahead vor einigen Jahren die Belegschaft von Null auf mittlerweile rund 1000 Personen aufgestockt. Einen Teil dieser Wachstumsschwierigkeiten hätten die Menschen auf der Strecke mitbekommen, weil damals Subunternehmen angeheuert wurden. Go-Ahead konnte damals den Fahrplan nicht selbst bedienen.
Weniger Züge auf der Riesbahn: Zu wenig Fahrdienstleiter
Zur aktuellen Lage teilt die DB auf ihrer Homepage mit, dass man die Einschränkungen für die Fahrgäste auf der Riesbahn bedauere. Auch bei der DB mache sich die wachsende Arbeitsmarktkrise bemerkbar. Ziel sei, dass die Einschränkungen "schnellstmöglich wieder aufgehoben werden können. Dazu prüft die DB unter anderem, inwieweit kurzfristig personelle Unterstützung aus anderen Regionen möglich ist".
Der Ersatzfahrplan von Go-Ahead und der DB sieht wie folgt aus: Wer Montag bis Freitag bislang um 5.20 Uhr den Zug von Nördlingen nach Donauwörth genommen hat, muss nun um 4.50 Uhr den Bus nehmen, um dann um 5.46 Uhr in Donauwörth anzukommen – genau jene Uhrzeit übrigens, zu der normalerweise der Zug angekommen wäre. Gestrichen wird auch der Zug um 17.03 von Nördlingen nach Donauwörth. Der letzte durchgehende Zug unter der Woche fährt in Nördlingen um 17.21 Uhr los und kommt um 17.51 Uhr in Donauwörth an.
Wann die Busse zwischen Nördlingen und Donauwörth fahren
Die Zugstrecke zwischen Nördlingen und Aalen ist nicht betroffen, natürlich aber alle Passagiere, die dann umsteigen müssen, um weiterzukommen. Die Abfahrtszeiten der Busse sind in Nördlingen um:
- 18.18 Uhr (täglich),
- 19.18 Uhr (täglich),
- 20.18 Uhr (Samstag, Sonntag),
- 20.40 Uhr (Montag bis Freitag),
- 21.45 Uhr (täglich),
- 22.20 Uhr (täglich) und
- 23.17 Uhr (täglich).
Eine knappe Stunde später kommen die Fahrgäste dann in Donauwörth an.
In umgekehrter Richtung fährt um 17.12 Uhr ab Donauwörth der letzte Zug durch bis nach Aalen, um 17.39 Uhr ist die Ankunft in Nördlingen. Der Zug um 17.54 Uhr ab Donauwörth fällt aus, bereits um 17.36 Uhr fährt dort täglich ein Bus ab, der um 18.33 Uhr in Nördlingen ankommt. Weitere Abfahrtszeiten der Busse sind:
- 18.10 Uhr (Mo-Fr),
- 18.33 Uhr (Mo-Fr),
- 18.40 Uhr (Sa, So),
- 19.43 Uhr (täglich),
- 21.40 Uhr (täglich),
- 23.06 Uhr (täglich).
Folgende Halte sind nach Angaben von Go-Ahead die Ersatzhaltestellen für die Busse:
- Donauwörth: SEV-Haltestelle am ZOB
- Wörnitzstein: Graf-Hartmann-Straße/Haltestelle Schulhaus
- Ebermergen: Badgasse/Kreuzung Angelgasse/Haltestelle Ortsmitte
- Harburg: Schulstraße
- Hoppingen: Spitzengasse
- Möttingen: Vor dem Bahnhof
- Nördlingen: Busbahnhof.
Hoffnung liegt auf elektronischem Stellwerk in Nördlingen
Den Angaben nach ist die Mitnahme von Fahrrädern im Schienenersatzverkehr nur begrenzt möglich. Die Bahn hofft, dass sich spätestens mit der Inbetriebnahme des Nördlinger Stellwerks im Dezember die Personalsituation entspannt, es soll einen flexibleren Personaleinsatz möglich machen. Im Brief eines Bahnverantwortlichen an den Bürgerbeauftragten Wolfgang Fackler heißt es, dieses Stellwerk ermögliche eine "Einsparung von rund zehn Fahrdienstleiter:innen". Zwar sei die Einschränkung bis zum Fahrplanwechsel geplant, wenn die Voraussetzungen gegeben seien, könne man jedoch innerhalb weniger Wochen zum Regelfahrplan zurückkehren. Im Brief, der unserer Redaktion vorliegt, heißt es, es würden weitere Fahrdienstleiter für den Bezirk Donauwörth rekrutiert und kurzfristige Unterstützung aus anderen Bereichen der Bahn zur Verfügung gestellt.
Wolfgang Fackler sagt: "Die Riesbahn muss verlässlich in Betrieb bleiben. Ich begrüße es daher, dass sich die Deutsche Bahn bemüht und an verschiedenen Maßnahmen im Sinne der Bahnkunden arbeitet." Den Ankündigungen müssten aber auch Taten folgen.