Wolfgang Fackler wird den Landkreis Donau-Ries auch in den nächsten fünf Jahren als Stimmkreisabgeordneter im bayerischen Landtag vertreten. Der Donauwörther konnte sich bei der Wahl am Sonntag mit 41,4 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durchsetzen. Der Abstand zum Zweitplatzierten Michael Bosse war deutlich: Der Kandidat der Freien Wähler kam auf 18,3 Prozent. Allerdings musste die CSU im Landkreis einen deutlichen Verlust hinnehmen. Klare Gewinner dieser Wahl sind die Freien Wähler und die AfD, die in Nördlingen sogar zweitstärkste Kraft wurde.
Vor zehn Jahren hatten die Christsozialen im Landkreis noch satte 52,7 Prozent der Stimmen geholt. 2018 landete die CSU dann bei "nur" noch 45,6 Prozent. Der Abwärtstrend ging auch in diesem Jahr weiter, im Landkreis erzielte die CSU noch 40,9 Prozent. Und sowohl in Nördlingen als auch in Donauwörth lagen die Christsozialen sogar noch unter diesem Wert. Fackler urteilte am Abend jedoch: Das Ergebnis sei nicht schlecht, man sei "stabil" geblieben. Auf den Wahlversammlungen sei das bestimmende Thema die Migration gewesen. Zuletzt waren immer mehr Flüchtlinge in den Landkreis gekommen, die Turnhalle Harburg wurde beispielsweise zur Unterkunft umfunktioniert. Fackler: "Der Protest ist zur AfD gegangen und die Freien Wähler haben sich rechts von der CSU positioniert."
Landtagswahl 2023: Freie-Wähler-Kandidat Michael Bosse erzielt in Donauwörth 21,9 Prozent
Die Partei von Hubert Aiwanger hatte mit Michael Bosse einen Donauwörther Stadtrat als Direktkandidaten aufgestellt. Auf Landkreisebene kamen die Freien Wähler mit 19,2 Prozent auf den zweiten Platz. Besonders in seiner Heimatstadt konnte Bosse auch punkten, er erzielte in Donauwörth 21,9 Prozent der Stimmen. Auch in Harburg waren die Freien Wähler stark, sie bekamen 22,4 Prozent der Stimmen. Ganz anders dagegen sah es in Nördlingen aus. Dort wurden die Freien Wähler nicht nur von den Grünen überholt, sondern auch von der AfD. In einigen Stimmbezirken der Stadt bekam die Alternative für Deutschland sogar die meisten Stimmen und lag damit vor der CSU. Am Ende reichte es dann in Nördlingen für 15,7 Prozent, im gesamten Landkreis kam die AfD auf 16,1 Prozent und den dritten Platz.
Die Grünen um die Landesvorsitzende Eva Lettenbauer, die bekanntlich aus dem Landkreis Donau-Ries stammt, konnten vor fünf Jahren noch mit 13,4 Prozent den zweiten Platz im Landkreis erzielen. An diesem Sonntag bekam die Partei nur noch 9,6 Prozent der Stimmen – und in manchem Wahllokal keine einzige. So wie in Wallerdorf/Hagenheim, das zur Verwaltungsgemeinschaft Rain gehört. Nicht ein einziger Wähler machte dort sein Kreuz bei den Grünen.
Die bayerische SPD stellt zwar den Bundeskanzler, viel Erfolg war ihr allerdings schon bei der vergangenen Wahl 2018 nicht beschieden. In diesem Jahr gab es noch einmal ein Minus, von 8,8 Prozent ging es im Landkreis runter auf 6,2 Prozent. Selbst in der Stadt Oettingen, wo die Sozialdemokraten mit Thomas Heydecker den Bürgermeister stellen, wurden es am Schluss nur 14,6 Prozent. Auch Alerheim war für die "Roten" meist eine Bank, immerhin stammt von dort SPD-Bundestagsabgeordneter Christoph Schmid. Doch auch dort blieb es heuer bei mageren 8,7 Prozent.
Keine Chance hatten sowohl die FDP mit nur 2,2 Prozent im Kreis oder die Linken mit 1,1 Prozent. Für die Bayernpartei stimmten 0,7 Prozent, für die ÖDP 1,3 Prozent, für die Basis 1,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent.