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Landesamt für Umwelt: Das Ries – bizarr wie der Monolake?

Landesamt für Umwelt

Das Ries – bizarr wie der Monolake?

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    Bei den Bohrungen wird Gestein aus bis zu 65 Metern Tiefe aus dem Boden geholt. Die Steine werden dann bei der Universität Göttingen untersucht.
    Bei den Bohrungen wird Gestein aus bis zu 65 Metern Tiefe aus dem Boden geholt. Die Steine werden dann bei der Universität Göttingen untersucht. Foto: Fotos: Sven Daam

    65 Meter tief graben die Bohrer in den Hügel bei Reimlingen. Sie holen Gestein aus dem Erdreich, das zwischen 15 und rund 320 Millionen Jahre alt ist. Die Steine sollen Aufschluss geben, ob es im Ries heiße Quellen gibt – oder zumindest einmal gab. Das Wissen über die genaue Bodenbeschaffenheit soll künftig den Bürgern im Ries zugute kommen – durch verbesserte Wärmespeicherung.

    Was spielte sich nach dem katastrophalen Einschlag des Meteoriten vor rund 14 Millionen Jahren im Ries ab? Diese Frage soll nun ein Stück weiter geklärt werden. Längst ist klar, dass ein See so groß wie der Bodensee entstand. Doch gibt der Untergrund im Ries noch immer ein paar Rätsel auf.

    In der Umgebung von Nördlingen findet man an vielen Stellen kleine Hügel, deren Entstehung man auf den Grund gehen will. Geologen vermuten, dass die Hügel am Boden des Sees emporwuchsen, ähnlich wie die bizarren Felstürme im berühmten Monolake in Kalifornien. Das Gestein der Hügel soll Aufschluss darüber geben, ob diese durch ein unterirdisches System von heißen Quellen entstanden sind. Auch wird es Aufschluss darüber geben, wie es um die Thermalquellen im Ries steht. Heißes Wasser und Erdwärme könne man zum Beispiel individuell für die eigenen vier Wände nutzen.

    Dies ist das große Ziel des Landesamts für Umwelt. Dort arbeiten Geologen daran, den Untergrund in ganz Bayern bis zum Jahr 2050 dreidimensional zu erfassen. Das beinhaltet Grundwasserversorgung, Gesteine und Boden. Dadurch möchte man Erkenntnisse gewinnen, die vor allem dem Bürger nutzen sollen. So soll künftig jeder „Häuslebauer“ selbst auf einem Online-Portal nachsehen können, welche Möglichkeiten der Erdwärmenutzung er hat, ähnlich dem Energie-Atlas. Je nach Beschaffenheit des Bodens gebe es unterschiedliche Möglichkeiten, erklärt Dr. Roland Eichhorn, Leiter der Abteilung geologischer Dienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt: „In der heutigen Energiedebatte sehr sinnvoll.“

    „Hier im Ries haben wir natürlich auch ein echtes Schmankerl“, sagt Eichhorn weiter. Denn das Ries zählt zu den am besten erhaltenen großen Meteoritenkratern der Erde und bringt daher einzigartige Begebenheiten mit sich. „Wir waren wirklich überrascht, als wir auf eine 22 Meter dicke Kalkschicht gestoßen sind“, berichtet Geologe Dietmar Jung vom Landesamt für Umwelt, zuständig für das Ries. Gerechnet habe man mit deutlich weniger.

    Noch bis nächsten Dienstag dauern die Bohrungen an, dann kommen die Gesteine bei der Universität Göttingen ins Labor. Dort soll geklärt werden, ob einmal heißes Quellwasser durch die Steine geflossen ist. Doch eine rasche Analyse ist nicht in Sicht. „Die Auswertung wird bestimmt ein oder zwei Jahre dauern“, sagt Dr. Gernot Arp von der

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