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Künftig gibt‘s auch rund um Oettingen Sammelbusse

Ries

Nö-mobil expandiert: Künftig gibt‘s auch rund um Oettingen Rufbusse

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    Das Nö-Mobil wird in Nördlingen und Umgebung bereits fleißig genutzt.
    Das Nö-Mobil wird in Nördlingen und Umgebung bereits fleißig genutzt. Foto: Jan-Luc Treumann (Archivbild)

    Das Nö-mobil wird von nicht wenigen Menschen im Raum Nördlingen genutzt. Der Sammelbus holt Menschen auf Wunsch ab und fährt sie zu ihrem Ziel in der Region. Gerade in den Ortschaften, in denen nur selten ein Bus fährt, ist das Angebot beliebt. So beliebt, dass es der Kreis nun räumlich und auch zeitlich ausweitet. Künftig werden so weite Teile des nördlichen Landkreises abgedeckt. Die Kosten übernimmt zu einem großen Teil der Freistaat. Warum das Deutschlandticket erst einmal „nur“ zu einem ermäßigten Preis führt.

    Bisher fährt das sogenannte Nö-Mobil in vielen umliegenden Gemeinden sowie Ortsteilen der Stadt Nördlingen. 300 Haltestellen sind eingerichtet, jede von diesen kann alle 30 Minuten erreicht werden. Die Busse sind dabei auf Barrierefreiheit ausgelegt. Dazu gehören zum Beispiel Rollstuhlrampen- und plätze. Die Fahrgäste können den Bus per Telefon buchen, sie zahlen nach einem Wabentarif. Andere Bus- und Bahnkarten werden dabei aber nicht anerkannt.

    Leichte Preiserhöhung bei Sammelbussen im Landkreis Donau-Ries

    Der Name des Nö-mobils ändert sich schon bald in DoRies-mobil. Dieser Umstand weist bereits darauf hin, dass der Bus weit über Nördlingen hinaus genutzt werden kann. So kommen im „Nördlinger“ Netz die Gemeinden Mönchsdeggingen, Amerdingen, Forheim, Hohenaltheim, Wechingen und Alerheim dazu. Außerdem entsteht eine Zelle 2, die Oettingen und Region umfasst. Beinhaltet sind die Gemeinden Auhausen, Ehingen, Fremdingen, Hainsfarth, Maihingen, Marktoffingen, Megesheim und Munningen. Außerdem ist eine Anbindung an die Bahnhöfe Nördlingen und Otting-Weilheim eingeplant. Das zusätzliche Angebot gilt ab dem 1. Mai. Die Fahrtzeiten werden deutlich ausgeweitet. Bisher fuhr der Sammelbus Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr und sonntags gar nicht. Ab Mai verkehren die Fahrzeuge dann Montag bis Freitag von sieben bis 20 Uhr, samstags von 7 bis 20 Uhr sowie sonntags von 8 bis 18 Uhr. Dabei handelt es sich jeweils um Bestellzeiten. An einem Sonntag kann man beispielsweise auch noch um 17.59 Uhr anrufen, um einen Bus zu bestellen.

    Die Tarife in beiden Netzen sind gleich. Ein Erwachsener zahlt für eine Fahrt durch eine Wabe 2,80 Euro, ein Kind 2,20 Euro. Damit erhöhen sich die Preise im Vergleich zur bisherigen Preisstruktur um 40 Cent bei Erwachsenen und 30 Cent bei Kindern. Auch in den anderen Preiskategorien sind Preiserhöhungen zu verzeichnen. Der Maximalpreis liegt bei 6,40 Euro beziehungsweise 5,20 Euro bei einer Fahrt durch sechs oder mehr Waben. Ermäßigungen gibt es bei Vorlage des Deutschlandtickets. Auf einer Fahrt durch eine Wabe zahlen Erwachsene dann 2,40 Euro, also 40 Cent weniger als beim normalen Tarif. Für Kinder werden 1,80 Euro fällig, also ebenfalls 40 Cent weniger. Gerade das Thema Deutschlandticket sorgte im Kreistag auch für kritische Stimmen.

    Deutschlandticket beim Rufbus rund um Nördlingen und Oettingen nicht voll berücksichtigt

    „Das Deutschlandticket sollte auch bei diesem Angebot im vollen Umfang gelten“, forderte Eva Lettenbauer (Grüne). Das würde bedeuten, dass die Nutzer des 59-Euro-Tickets nichts zusätzlich für das Angebot bezahlen müssten. Dies sei in anderen Landkreisen bei ähnlichen Projekten genauso der Fall. „Das ist ein Nachteil für unsere Bürger“, findet Lettenbauer. Auch Claudia Müller von der SPD forderte eine vollumfängliche Anerkennung des Deutschlandtickets. Landrat Stefan Rößle erklärte, wieso das derzeit noch nicht Teil des Projekts ist. „Erfahrungen in anderen Kreisen haben gezeigt, dass Schüler oft die Rufbusse nehmen, anstatt auf den Schulbus zu warten.“ Damit fehlten im Zweifel Plätze für andere Fahrgäste. Bei der Finanzierung wünschte sich Müller eine komplette Übernahme der Kosten durch den Landkreis.

    Die Kosten werden vom Freistaat Bayern zu großen Teilen gefördert, den Rest teilen sich Landkreis und Kommunen hälftig auf. Das bedeutet im Netz Nördlingen, dass das Land 35 Prozent von den zu leistenden 530.000 Euro übernimmt, je 145.000 Euro kommen vom Landkreis und den Kommunen. Da das Netz Oettingen neu an den Start geht, ist hier die Förderung höher: Sie liegt im ersten Betriebsjahr bei 65 Prozent und schmilzt dann nach und nach ab. Bei Gesamtkosten von rund 300.000 Euro müssen Landkreis und Kommunen je 50.000 Euro beisteuern. „Wenn die Kommunen mitziehen, haben sie mehr Kostenverantwortung. Ansonsten kommen schnell Sonderwünsche“, erklärte Rößle, wieso er eine Beteiligung der Städte und Gemeinden bevorzugt. Insgesamt herrschte im Kreistag aber einmütige Zustimmung zur Ausweitung des Angebots. „Es ist sehr erfreulich, dass das noch in dieser Wahlperiode kommt“, sagte Gottfried Hänsel (CSU). Das Nö-Mobil sei eine „Erfolgsgeschichte“.

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