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Kommentar: Nur wenige arbeiten zu Hause: Chefs, schickt Eure Leute heim!

Kommentar

Nur wenige arbeiten zu Hause: Chefs, schickt Eure Leute heim!

Christof Paulus
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    Für viele Berufstätige entstehen durch die Arbeit von Zuhause neue Herausforderungen.
    Für viele Berufstätige entstehen durch die Arbeit von Zuhause neue Herausforderungen. Foto: Lisa Ducret/dpa (Symbolbild)

    Fast jede Tagung der Ministerpräsidentenkonferenz ergibt das Gleiche: Die Maßnahmen, um Infektionen einzudämmen, werden verschärft. Und auch die Schraube, an der gedreht wird, ist immer die gleiche. Weniger Freiheit im Privaten, viel Spielraum für Unternehmen. Deshalb sollten Chefs und Chefinnen selbst Verantwortung übernehmen. Sie sollten – zumindest vorübergehend – darauf verzichten, Betriebe nur nach Effektivität zu messen und Mitarbeiter nach Hause schicken. Auch im Ries haben hier viele Luft nach oben.

    In der Verwaltung der Stadt Nördlingen etwa sind rund zehn Prozent der Beschäftigten im Home-Office, auch in anderen von uns befragten Unternehmen ist mindestens das halbe Personal am Arbeitsplatz. Die Betriebe verweisen darauf, dass manche Arbeiten von zu Hause nicht zu machen seien, oft mag das auch stimmen. Eine Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung im Dezember ergab aber, dass 53 Prozent der Jobs deutschlandweit im Home-Office möglich wären, dennoch seien aktuell nur 14 Prozent der Arbeitnehmer zu Hause, im Frühjahr waren es noch 27. Dass sich die Situation im Ries ganz anders darstellt als im Rest des Landes, ist unwahrscheinlich.

    Deshalb ist es dringend nötig, diesen Anteil zu steigern. Wenn es Unternehmen nicht gefährdet, sollte in der Industrie das Personal verringert, die Produktion gedrosselt werden, um Kontakte zu verringern. Damit könnten Unternehmen einen großen Anteil dazu beitragen, die zweite Welle der Corona-Pandemie in Deutschland schneller abzuflachen. Nur so kann der Lockdown bald beendet werden – und das wäre auch im Sinne der Wirtschaft.

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