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Kommentar: Die Hoffnung in Zeiten der Krise nicht verlieren

Kommentar

Die Hoffnung in Zeiten der Krise nicht verlieren

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    In Wemding wurde im November gegen ein Treffen von Reichsbürgern protestiert.
    In Wemding wurde im November gegen ein Treffen von Reichsbürgern protestiert. Foto: Wolfgang Widemann (Archivbild)

    Ein Wunsch, den sicher viele Menschen teilen, schrieb in diesem Jahr ein Senior auf seinen Zettel am Nördlinger Wunschbaum: Friede in der Welt. Ein Wunsch, den angesichts der Kriege auf der Erde weder der Weihnachtsmann noch das Christkind oder hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger erfüllen können. Noch dazu vor dem Hintergrund der Krisen, die sich immer mehr aufzutürmen scheinen: Corona, Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, die Lage im Nahen Osten, steigende Flüchtlingszahlen, die Klimakrise, das Erstarken der AfD – es gibt kaum noch Zeit zum Durchschnaufen. Doch die Hoffnung auf bessere Zeiten sollten wir nicht verlieren, denn etwas können alle den Krisen entgegensetzen, ob Politik oder Bürgerinnen und Bürger, manche im Großen, andere im Kleinen.

    Das Stimmungsbild im Großen bestimmt die Regierung, die so manche Fehler dringend abstellen sollte, etwa, wie sie beim Heizungsgesetz oder dem Haushalt gemacht wurden. Aber auch die Opposition könnte einen konstruktiveren Gegenpart spielen als sie es häufig mit ihrem plumpen Draufschlagen auf die Ampel tut. Zumal die Union, etwa mit dem Verschlafen der Energiewende, auch ihren Anteil an der aktuellen Lage hat. Das große Ganze, es spiegelt sich im Kleinen wider, wie die Landtagswahl gezeigt hat. Im Landkreis Donau-Ries hat die AfD stark zugelegt, in manchen Stimmbezirken über 20 oder gar 30 Prozent geholt.

    Das Einstehen gegen Rechts macht Mut

    Ein Teil der Wählerinnen und Wähler steht sicher nicht auf rechtem Boden, Unsicherheit und Unzufriedenheit werden sie dazu bewegt haben, ihr Kreuz bei der AfD zu setzen. Aber es muss klar sein, was für eine Partei hier gewählt wird: Landesverbände, wie der in Sachsen, werden als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und in Bayern wird die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet. Ein pauschales Mittel gegen rechte Kräfte gibt es nicht, eine bessere Politik und Außendarstellung auf Bundesebene wäre aber einmal ein Ansatz. Dazu vielleicht aber auch ein bisschen Verständnis der Menschen – auch auf lokaler Ebene – für die Herausforderungen der Politik in dieser Zeit. Die Umstände sind schwierig, Kompromisse notwendig. 

    Etwas, das Mut macht, ist das Einstehen gegen Rechts, wie beim Protest gegen das Treffen der Reichsbürger in Wemding. Das Aufstehen und Verteidigen demokratischer Werte ist etwas, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. 

    "Kein Platz für Reichsbürger in Wemding" stand auf einem Plakat.
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    22 Bilder
    Deutschlands größtes Reichsbürger-Treffen fand am Wochenende in einem Hotel in Wemding statt. Dagegen demonstrierten Bürger in der Stadt. Die Bilder vom Wochenende.

    Ein weiterer Ansatz: Manchmal erst durchschnaufen. Die Aufgeregtheit dieser Zeiten überträgt sich leicht auf das Handeln: ein schnell abgeschickter Kommentar im Netz, ein lautstarkes Geschimpfe gegenüber dem Nachbarn… Ein wenig mehr die Ruhe zu bewahren, kann nicht schaden. Genauso wenig sollten wir das Miteinander vergessen: Hilfe anbieten, den Blick weiten und nicht immer nur auf sich schauen. Das hilft vielleicht auch beim Finden kreativer Lösungen für Probleme, wie etwa der Wemdinger Pfarrsaal, der zur Notunterkunft für Flüchtlinge wurde. Mehr Miteinander anstatt Gegeneinander wäre ein guter Vorsatz für das neue Jahr – auf allen Ebenen.

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