Mit der Ablehnung eines Ratsbegehrens und eines daraus folgenden Bürgerentscheides hat der Munninger Gemeinderat eine große Chance vertan, die Entscheidung über die künftige Kindergartenlandschaft in der Gesamtgemeinde auf eine breite demokratische Basis zu stellen. Dadurch hätte sich die Akzeptanz eines Votums, wie auch immer es ausgefallen wäre, in der Bevölkerung sicherlich ein Stück weit erhöht.
Mit der Mehrheitsentscheidung, in Laub nicht neu zu bauen und dafür die bestehende Kinderbetreuungseinrichtung in Schwörsheim zu einem zentralen Standort bei gleichzeitiger Auflösung der Kindergärten in Laub und Munningen, aufzuwerten, lässt hingegen weiteres Konfliktpotenzial zwischen den Ortsteilen befürchten.
Kindergärten sollten nicht nur von der monetären Seite betrachtet werden
Wer den Fokus rein auf die finanziellen Aspekte richtet, kann sich freilich den Befürwortern einer zentralen Lösung anschließen. Jährlich steigende Defizite bei der Kinderbetreuung schränken den Handlungsspielraum einer Kommune zweifellos ein. Dass sich mit einer Betreuungsstätte für alle einiges sparen ließe, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch es spricht viel dafür, die Kindergärten nicht ausschließlich aus monetärer Sicht zu betrachten, sondern das Familiäre, ja das Heimelige und die damit verbundenen kurzen Wege für Kinder und Eltern ohne lästige Bustransfers bei kleinen Einrichtungen vor Ort nicht gänzlich außer Acht zu lassen.
Transparente und breite Diskussion zum Kindergarten-Thema
Eines muss man den Munninger Gemeinderäten samt Bürgermeister zugestehen: Sie haben sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht. Zudem wurde das Thema im Vorfeld breit und transparent diskutiert, sowohl innerhalb des Rates, als auch mit der Bürgerschaft im Rahmen einer Bürgerveranstaltung, bei der alle ihre Haltung äußern und so zum Meinungsbildungsprozess beitragen konnten.
Die Lauber sind jetzt fest entschlossen, das Ratsvotum nach einem vorherigen Bürgerbegehren im Rahmen eines Bürgerentscheides in einigen Monaten zu kippen. Sollte ihnen dies gelingen, wäre das für den Gemeinderat eine ziemliche Blamage.