Eisdielen sind für mich der Inbegriff von deutscher Gönnung. Nirgendwo sonst treffen die unterschiedlichsten Menschengruppen aufeinander, nirgendwo sonst ist man sich in einer Sache so einig: man gönnt sich heute. Und nicht nur eine Kugel Eis, nicht nur 4, nein, ein ganzer Eisbecher, ein Eisturm muss es sein, der einem, drapiert mit allerlei köstlichem Zubehör vom Tablett der Servicekraft entgegenstrahlt. Man möchte ihn in die Hände nehmen wie den WM-Pokal, möchte ihn küssen wie Mario Götze damals, 2014, als die Welt noch in Ordnung war.
Kolumne