Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Jazz-Explosion in Nördlingen: Big Swinging Jangos begeistern im Klösterle

Nördlingen

The Big Swinging Jangos begeistern mit erstem Konzert in Eigenregie im Klösterle Nördlingen

    • |
    • |
    • |
    Für volles Haus haben „The Big Swinging Jangos“ im Stadtsaal Klösterle gesorgt.
    Für volles Haus haben „The Big Swinging Jangos“ im Stadtsaal Klösterle gesorgt. Foto: Peter Urban

    Es war das erste in Eigenregie organisierte Konzert der - wie soll man sie nennen? - Pop-Up-Big Band „The Big Swinging Jangos“. Sie haben den Nördlinger Stadtsaal Klösterle bis auf wenige freie Plätze ausgebucht. Respekt! Und sie haben in allen Ankündigungen, Plakaten, Flyern und in den Sozialen Medien kundgetan, was sie vorhaben: „Jazz is our business“. Entsprechend geschäftig gingen die insgesamt 20 Musikerinnen und Musiker auch zu Werke. Zum Start „The Opener“ des amerikanischen Komponisten und Arrangeurs Carl Strommen, um gleich nach dem zweiten Titel, Glenn Millers „Little Brown Jug“ in Person des Schlagzeugers und Bandsprechers Lukas Rikanovic eine Marketing-Umfrage unter dem Publikum zu starten, auf welchem Wege sie vom Konzert erfahren hätten. Damit man in Zukunft die bandeigenen Werbemaßnahmen effektiver planen könne.

    Bei „On the Sunny Side of the Street“, das vor allem durch Louis Armstrong bekannt geworden ist, trat zum ersten Mal das Gesangsduo Michaela Zach und Wolfgang Altstätter in Erscheinung, das danach in Brian Setzers „Jump, Jive and Wail“ nicht nur stimmlich, sondern - sehr zum Vergnügen des Publikums - auch tänzerisch zur Hochform auflief. Überhaupt: das Big-Band-Feeling und den speziellen Sound traf das Ensemble zu jedem Zeitpunkt des schwungvollen Konzertes, zahlreiche Solis der Bandmitglieder zeugten vom Können und dem professionellen Ansatz jedes einzelnen Musikers.

    Blues-Brothers-Song bildet Abschluss des Konzerts im Nördlinger Klösterle

    Nach „Pick up the Pieces“ der Average White Band folgte ein erster faszinierender Höhepunkt des Abends: der überaus komplexe Jazzstandard „Well You Needn’t“ von Thelonious Monk, den man sich als junge Band erst mal zutrauen muss. Hervorragend gemacht, um dann das Publikum mit Robbie Williams „Have You Met Miss Jones“ in die Pause zu verabschieden. Das ZDF-Sportstudio-Intro „Up to Date“ (Max Greger) eröffnete den zweiten Teil. Nach Peter Herbolzheimers „Dinner for One“ das nächste Big-Band-Kabinettstück: „Count Bubba“ das Gordon Goodwin mit seiner „Big Phat Band“ auch nicht viel besser hätte präsentieren können. Aus der gleichen Feder stammte „Stay in Your Lane“ bevor aus Michaela Zach der Swing-Gospel-Vulkan ausbrach: bei Ray Charles „Hallelujah I Love Her So“ haute sie alles raus, was ihre Stimme hergab. Aretha Franklins Blues-Brothers-Song „Think“ bildete den Schlusspunkt eines bemerkenswerten Konzerts.

    Für den begeisterten Applaus bedankte sich Lukas Rikanovic, nicht ohne die Entstehung der Band aus einem 2016 gegründeten Realschul-Projekt zu würdigen und vor allem den Mentor Thomas Pichl hervorzuheben. Ebenfalls aus dem Blues Brothers-Film stammte die erste Zugabe: Cap Calloways „Minni the Moocher“, bevor es mit „Route 66“ endgültig auf die Zielgerade ging und das überaus zufriedene Publikum in den Abend verabschiedet wurde. Nicht ohne die Möglichkeit, ein ähnliches „Neujahrskonzert“ im nächsten Jahr anzudeuten: Das Potenzial zur Institution ist da, das Publikum dann mit Sicherheit auch wieder.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden