![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Gemeinde Hohenaltheim muss Kindergartengebühren erhöhen
![Für Kinder, die in Hohenaltheim in den Kindergarten oder in die Krippe gehen, müssen Eltern künftig mehr bezahlen. Für Kinder, die in Hohenaltheim in den Kindergarten oder in die Krippe gehen, müssen Eltern künftig mehr bezahlen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die gestiegenen Betriebskosten der vergangenen Monate sind an Kindergärten in der Region nicht spurlos vorbeigegangen: Hohenaltheim hebt nun seine Gebühren an.
Würde sie jetzt nicht die Kindergartengebühren erhöhen, entstehe der Gemeinde ein zu hohes Defizit: "Wir müssen an der Schraube drehen." Das erklärt Armin Sporys, Bürgermeister von Hohenaltheim, nach einem Beschluss der Gemeinderatssitzung am Montagabend, der insbesondere Eltern im Umkreis betrifft.
Bereits im Vorfeld hatte der Bürgermeister durch Markus Bauer, Hauptamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Ries, sowie durch den Gemeindekämmerer Aufstellungen vornehmen lassen. Darin zeigte sich deutlich eine Steigerung der Gemeindezuschüsse zum Kindergarten: Betrugen sie vor fünf Jahren noch 59.571 Euro, kletterten die Kosten von 74.205 Euro im Jahr 2020 auf 91.757 Euro im Jahr 2022. Für dieses Jahr erwarte Hohenaltheim gar ein Anstieg auf rund 116.250 Euro an Ausgaben für seinen Kindergarten, sagt Sporys.
Hohenaltheim bisher im Ries "deutlich unter dem Schnitt"
Inzwischen hätten andere Gemeinden der Region ihre Kindergartengebühren bereits erhöht oder planten dies. Hohenaltheim habe "deutlich unter dem Schnitt" gelegen und versuche nun, sich "einzureihen". Vorgeschlagene Erhöhungssätze durch Hauptamtsleiter Bauer seien 20, 25, 30 und 50 Prozent gewesen, berichtet der Bürgermeister. Auch eine zweistufige Erhöhung habe der Rat diskutiert, sich aber zu einer einmaligen Teuerung für mehrere Jahre entschlossen. Die zugehörige Satzungsänderung wurde einstimmig angenommen.
Bislang kosteten ein bis zwei Stunden Betreuung für ein Krippenkind unter drei Jahren 75 Euro, für ein Kindergartenkind 55 Euro. Für acht bis neun Stunden Vollbuchung berechnete die Gemeinde für einen Krippenplatz 110 Euro, für einen im Kindergarten 100 Euro. Das Land Bayern übernimmt davon bis zu 100 Euro – für Eltern seien lange Zeit keine Gebühren angefallen, kommentiert Sporys das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG).
Der Freistaat übernimmt weiter bis zu 100 Euro
Mit sechs zu einer Stimme habe sich der Gemeinderat "relativ schnell" entschieden, sagt Sporys: für eine Erhöhung der Kindergartengebühr um 30 Prozent. Spürbar für Eltern werde sie ab einer Buchung von fünf bis sechs Stunden, die jetzt 104 Euro kosten. Erst für die nun 130 Euro umfassende Vollbuchung kommen 30 Euro Eigengebühr auf Erziehungsberechtigte zu. Den Rest sowie die ermäßigten Gebühren für Geschwister trage weiterhin der Freistaat. Bürgermeister Sporys hält das für verträglich: "30 Euro sollte einem sein Kind wert sein."
Zum Vergleich: In Baden-Württemberg, habe der Kämmerer berichtet, kostete ein Krippenplatz im "theoretischen Mittelwert" 300 bis 400 Euro, fünf bis sechs Stunden Betreuung im Kindergarten 290 Euro. Ein "kostendeckendes Schaffen" erhoffe sich nun die Gemeinde Hohenaltheim, so der Bürgermeister, die Entwicklung des Defizits werde sie weiter beobachten.
Die Diskussion ist geschlossen.