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Heimat-Check: Trotz B25 sehen die Menschen in Möttingen eine hohe Lebensqualität

Heimat-Check

Trotz B25 sehen die Menschen in Möttingen eine hohe Lebensqualität

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    Bürgermeister Timo Böllmann sagt, dass es ruhiger geworden ist, seitdem nachts Tempo 30 in Möttingen herrscht.
    Bürgermeister Timo Böllmann sagt, dass es ruhiger geworden ist, seitdem nachts Tempo 30 in Möttingen herrscht. Foto: Jan-luc Treumann

    Sie darf in einem Heimat-Check für Möttingen nicht fehlen: die B25. Schließlich prägt die Bundesstraße den Ort wie wohl kaum eine andere Gemeinde im Landkreis. Natürlich geben manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage an, dass sie die Bundesstraße gerne aus der Gemeinde raus hätten. Und doch schneidet Möttingen im Bereich Lebensqualität mit einem Wert von 8 überdurchschnittlich gut ab, liegt auf Platz 14 von 44 Kommunen. Wie steht die Gemeinde sonst da?

    58 Personen haben sich an der Umfrage für Möttingen beteiligt, das ist nicht repräsentativ, aber ein Stimmungsbild. Neben der Lebensqualität werden die Aspekte Sauberkeit, Vereinsleben und Sicherheit am besten in der Gemeinde bewertet. Auffällig ist: Auf alle Kommunen im Landkreis gesehen, liegt Möttingen bei der Sauberkeit auf Platz 33 von 44, bei der Sicherheit auf Rang 32. Dies liegt aber daran, dass diese Kategorien im Landkreis Donau-Ries besonders gut abschneiden. Bürgermeister Timo Böllmann meint: "Ich denke, dass man sich bei uns sicher fühlen kann."

    "Möttingen ist attraktiv", sagt Bürgermeister Böllmann

    Dass die Lebensqualität hoch bewertet wurde, überrascht Böllmann nicht: "Das liegt daran, dass in den vergangenen Jahren viel dazugekommen ist. Wir haben alles, was wir brauchen: Erreichbarkeit, Einzelhandel, man ist aber auch schnell im Grünen. Möttingen ist attraktiv."

    Aber der Verkehr ist Thema in Möttingen: Mit einem Wert von 5,0 liegt die Gemeinde auf Rang 38 von 44. "Wir haben die B25, das ist so", meint Böllmann. Einzelne Personen fordern in den freien Antworten die Verlegung der B25, der Streit um die Verkehrsader im Ort ist nicht neu: "Es gibt Leute, die für eine Verlegung sind und einen großen Teil, der dagegen ist. Das ist schon immer so und das macht es auch so schwierig."

    Aktuell tue sich wenig, auch die Gemeinde bekomme keine neuen Mitteilungen. Das Staatliche Bauamt führe eine sogenannte Raumwiderstandsanalyse durch, da werde untersucht, welche Auswirkungen eine Verlegung hätte, schaue, was naturverträglich sei. Böllmann schildert die Probleme: Eine Umgehung im Süden gehe an der Siedlung vorbei und so gehe dort die Lebensqualität verloren, aktuell sei diese an der B25 selbst schlecht. Und im Norden wäre man nicht weit weg von der aktuellen Trasse: "Es bleibt spannend."

    Doch eines sei positiv, so der Bürgermeister: "Seit nachts die 30 Kilometer pro Stunde gelten, ist es deutlich leiser geworden, es hat sich ein bisschen beruhigt."

    Manche wollen einen Radweg nach Reimlingen, sagen sie im Heimat-Check

    Mehrfach schildern Bürgerinnen und Bürger auch den Wunsch nach einem Radweg von Balgheim über Reimlingen nach Nördlingen. Böllmann sagt, man habe viele Themen auf der Agenda, dieser Radweg gehöre nicht dazu. Zwei andere Radwege habe man prüfen lassen – von Enkingen nach Möttingen und von Balgheim in Richtung Schmähingen – doch es sei eine Kostenfrage, vor allem aktuell. Zudem müsse man bedenken, dass hier Schotterwege vorhanden seien: "Es muss ja auch nicht alles zuasphaltiert werden."

    Am schlechtesten wird in Möttingen die Gesundheitsversorgung bewertet, hier fordern die Bürgerinnen und Bürger, dass sich mehr tun müsse. Bürgermeister Böllmann findet, dass man im Vergleich im anderen Orten gar nicht schlecht dastehe: "Momentan haben wir unsere Hausärztin, unsere Apotheke, unseren Physiotherapeuten und auch Heilpraktiker. Aber natürlich spreche ich mit Ärzten, dass es in dem Bereich weitergeht." Es sei schwierig, selbst wenn sich ein Arzt in Möttingen niederlassen wolle, müsse er noch die medizinischen Fachangestellten dafür finden.

    Möttingen will Tagespflege aufbauen

    Eine gute Nachricht spricht Böllmann aber schon einmal an: "Wir wollen eine Tagespflege in Möttingen bauen und das wird wahrscheinlich so eintreffen, wir haben einen positiven Fördermittelbescheid bekommen." Auch im Bereich der Nachbarschaftshilfe wolle man tätig werden – ebenfalls ein Wunsch im Heimat-Check. Aber hier brauche es Menschen, die sich im Verein engagieren: "Ich würde mich freuen, wenn sich Leute dafür melden würden", sagt Böllmann.

    Heimat-Check in Möttingen: Wer hat mitgemacht?

    An der Online-Umfrage zum Heimat-Check im Verbreitungsgebiet der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen beteiligten sich insgesamt 25.179 Menschen.

    Im Landkreis Donau-Ries haben sich 3349 Menschen an der Umfrage beteiligt. In Möttingen waren es 58 Personen.

    Auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten konnten jeweils Bewertungen in 14 Themenbereichen vom Verkehr bis hin zur Gesundheitsversorgung vergeben werden.

    Am besten schneiden in Möttingen die Bereiche Lebensqualität, Sauberkeit und Vereinsleben ab, am schlechtesten Kultur und Freizeit, Gastronomie und Gesundheitsversorgung.

    Die nächste Folge des Heimat-Checks beschäftigt sich mit Mönchsdeggingen.

    Alle Ergebnisse und Berichte zum Heimat-Check finden Sie unter www.azol.de/heimat-check.

    Sehr zufrieden zeigen sich die Menschen im Immobilienmarkt, hier steht Möttingen auf Platz vier im Landkreis. Für Böllmann ist das "spannend", die Bauplätze in Möttingen selbst seien verkauft, in Balgheim und Enkingen gebe es noch welche.

    Im Bereich Gastronomie sehen die Menschen in Möttingen noch Verbesserungsbedarf, so auch Böllmann: "Momentan haben wir ein richtiges Speiserestaurant, das ist ausbaufähig." Die Gastronomie sei ein schwieriges Pflaster – aber man sei im Gespräch mit jemandem, der etwas in Möttingen vorhabe, verrät Böllmann.

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