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Heimat-Check: Forheim hat die höchste Lebensqualität im Ries

Heimat-Check

Forheim hat die höchste Lebensqualität im Ries

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    Die Gemeinde Forheim kann in mehreren Bereichen beim Heimat-Check punkten.
    Die Gemeinde Forheim kann in mehreren Bereichen beim Heimat-Check punkten. Foto: Jan-Luc Treumann

    Forheim ist die kleinste Gemeinde des Landkreises – doch im Heimat-Check, der Umfrage unserer Redaktion, zeigt sich die Kommune in vielen Bereichen gut aufgestellt. Das jedenfalls legt die Bewertung von 46 Personen nahe. Von manchem Abschneiden ist sogar der Bürgermeister überrascht.

    Die Sicherheit wird in Forheim enorm hoch eingeschätzt, ein Wert von 9,6 von zehn Punkten ist der beste im Landkreis. Für Bürgermeister Andreas Bruckmeier ist das nachvollziehbar: "Kleine Orte schneiden da gut ab, die soziale Kontrolle unterstützt das. Je kleiner man ist, desto eher kennt man sich und fühlt sich sicher."

    Der Spitzenreiter im Ries ist die Gemeinde auch bei der Lebensqualität, im ganzen Landkreis ist nur Mertingen besser. Bruckmeier ist davon überrascht: "Ich fasse es nicht, das freut mich außerordentlich." Er hätte gedacht, dass schlecht bewertete Bereiche wie Gastronomie oder Einzelhandel sich da eher abbilden würden. "Aber es stimmt schon, wir haben unsere Ruhe, große Wälder, saubere Luft, bei klarer Sicht haben wir den Blick auf die Alpen."

    Verkehr in Forheim wird als wenig belastend empfunden

    Beim Heimat-Check wurde nach der Verkehrsbelastung sowie der Lärmbelästigung gefragt, doch diese werden in Forheim von Bürgerinnen und Bürgern als gering eingestuft – auch in dieser Kategorie steht Forheim auf Rang eins im Landkreis. "Wir merken die Rushhour, wenn die Leute ein- und auspendeln", sagt Bruckmeier, sonst sei es ruhig. Aktuell gebe es kaum Schwerlastverkehr, lediglich im Sommer würden die Motorradfahrer als belastend empfunden.

    Gut schneidet man auch beim Angebot für Senioren ab, auch wenn der Bürgermeister einräumt, dass die Gemeinde selbst hier gar nicht so viel leiste. Die älteren Personen in der Gemeinde würden versuchen, so lange wie möglich selbstständig zu bleiben. Die Kirche kümmere sich um Senioren, doch: "Es gibt nichts, was wir ihnen als Kommune speziell anbieten können, dafür sind wir zu klein. Nicht mal einen Mittagstisch oder Tagesbetreuung." Dennoch fühlten sie sich wohl sehr eingebunden.

    Dafür sieht es beim Angebot für junge Menschen schlechter aus, Rang 33 von 44 Kommunen steht da zu Buche. Ein Ferienprogramm habe Forheim laut Bruckmeier zuletzt nicht mehr anbieten können, weil niemand mehr hier die Aufgabe übernehmen wolle. Aufgrund der Pandemie sei auch die kirchliche Jugendarbeit zum Erliegen gekommen. Doch das Ergebnis könne man jetzt als Ansporn nehmen, etwas für Kinder zu machen.

    Keine Chance für Einzelhandel in Forheim, sagt Bruckmeier

    Hinsichtlich des Einzelhandels schreibt eine Person, dass es mehr Möglichkeiten für ältere Personen zum Einkaufen oder für den Arztbesuch geben sollte. Doch Bruckmeier macht hier wenig Hoffnung: "Wir werden in Forheim nie einen Dorfladen kriegen." Vor rund 40 Jahren habe der Tante-Emma-Laden geschlossen und damals habe die Gemeinde noch 15 Prozent mehr Einwohner gehabt. Der Dorfladen in Amerdingen sei noch gut zu erreichen.

    Bei der Gastronomie steht man auf Platz 33 im Kreis, Bruckmeier betont die Vereinsheime und das Vereinsleben mit Festen, bei denen es zu essen gebe – aber das sei eben keine klassische Gastronomie. Mit dem Café Donauton existiere ein punktuell geöffnetes Café als Anhang am Tonstudio, dazu entstehe derzeit ein weiteres Café in der Nähe des Rathauses.

    Beim ÖPNV wünschen sich die Menschen ebenfalls eine bessere Anbindung, schreiben "wir sind komplett abgehängt, immer auf das Auto angewiesen". Der Bürgermeister versteht das und verweist auf die Pläne des Landkreises zum Rufbussystem. Aktuell gebe es ein paar Busse, doch die seien "erbärmlich leer". Dazu sieht Bruckmeier das Problem, dass der ÖPNV eher nach Nördlingen ausgerichtet ist, man sich selbst aber in Richtung Bissingen orientiere. Bei der Versorgung mit Ärzten tendierten Bürgerinnen und Bürger nach Amerdingen.

    Heimat-Check in Forheim: Wer hat mitgemacht?

    An der Online-Umfrage zum Heimat-Check im Verbreitungsgebiet der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen beteiligten sich insgesamt 25.179 Menschen.

    Im Landkreis Donau-Ries haben sich 3349 Menschen an der Umfrage beteiligt. In Forheim waren es 46 Personen.

    Auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten konnten jeweils Bewertungen in 14 Themenbereichen vom Verkehr bis hin zur Gesundheitsversorgung vergeben werden.

    Am besten schneiden in Forheim die Bereiche Sicherheit, Lebensqualität und Sauberkeit ab, am schlechtesten werden Gastronomie, Einzelhandel und ÖPNV bewertet.

    Die nächste Folge des Heimat-Checks beschäftigt sich mit Maihingen.

    Alle Ergebnisse und Berichte zum Heimat-Check finden Sie unter www.azol.de/heimat-check

    Eine Person wünscht sich Mitfahrbänke, doch Bruckmeier weiß nicht, ob die so gut genutzt würden: "Es könnte passieren, dass da jemand lange sitzt, weil niemand vorbeikommt." Bei einer Nachbarschaftshilfe sei fraglich, ob sich genügend Freiwillige fänden. Vielleicht lässt sich das im Kesseltal insgesamt organisieren, er selbst könne das nicht leisten, sagt Bruckmeier.

    Auch im Kultur- und Freizeitbereich biete die Gemeinde wenig, Bruckmeier hofft, wenigstens einmal eine Veranstaltung der Rieser Kulturtage nach Forheim holen zu können. Eine Person möchte mehr Engagement beim Klimaschutz, Bruckmeier sagt, er sehe die Kommune nicht als Klimasünder. Der größte Stromverbrauch komme von der Kläranlage, da könne die Gemeinde wenig machen. Doch man merke im Wald die Klimaveränderung.

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