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Hainsfarth: Bahnübergang bei Hainsfarth: Es gibt eine überraschende Wende

Hainsfarth

Bahnübergang bei Hainsfarth: Es gibt eine überraschende Wende

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    Ein Lösungsansatz, der allen Beteiligten gefällt: Der Bahnübergang bei Hainsfarth könnte doch ausgebaut werden.
    Ein Lösungsansatz, der allen Beteiligten gefällt: Der Bahnübergang bei Hainsfarth könnte doch ausgebaut werden. Foto: Verena Mörzl (Archivbild)

    Im vergangenen Jahr konnte der Hainsfarther Bürgermeister Klaus Engelhardt einen aus seiner Sicht großen Erfolg verbuchen, als die Verantwortlichen der BayernBahn erklärt hatten, den Bahnübergang zwischen der Bundesstraße 466 und der Ortseinfahrt entgegen ursprünglichen Überlegungen nicht zu schließen. Der Widerstand in der Hainsfarther Bevölkerung sei zu groß, hieß es zur Begründung. Engelhardt und sein Gemeinderat hatten zuvor alles in die Waagschale, bis hin zu einer großen Demonstration geworfen, den für die Kommune so wichtigen Übergang zu erhalten.

    Das private Eisenbahnunternehmen wollte aus wirtschaftlichen Erwägungen die Überfahrt über das Gleis der Bahnstrecke von Nördlingen nach Gunzenhausen schließen. Schließlich gebe es noch andere Zufahrtsmöglichkeiten in die Nordriesgemeinde, hieß es seinerzeit. Seit wenigen Tagen dürfte sich in dieser Angelegenheit die Mine des Bürgermeisters weiter aufgehellt haben.

    Bahnübergang Hainsfarth: Bahnübergang könnte doch verbreitert werden

    Bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Gemeinde, der für den Schienenverkehr zuständigen Regierung von Oberbayern, dem Staatlichen Bauamt Augsburg, der BayernBahn sowie dem CSU-Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler verständigten sich die Beteiligten auf einen von allen akzeptierten Lösungsansatz. So wäre aus Sicht der Regierung eine Verbreiterung der Staatsstraße 2216 auf 5,50 Meter im Bereich des Bahnübergangs eine anzustrebende Option. Bei einer ausreichenden Breite sei es nämlich möglich, den Übergang künftig durch „Übersicht“ zu sichern. Damit könnte auf eine neue teure Schrankenanlage verzichtet werden.

    Seitens des Staatlichen Bauamtes Augsburg wurde diesem Vorschlag nicht widersprochen. Der für den Landkreis Donau-Ries zuständige Abteilungsleiter Alexander Becker bestätigte dies gegenüber unserer Zeitung. Er könne sich darüber hinaus vorstellen, nicht nur auf Höhe des Übergangs die Trasse zu verbreitern, sondern den gesamten Abschnitt von der B466 bis zum Ortsbeginn von Hainsfarth auszubauen. Planen will Becker das Vorhaben in Abstimmung mit der BayernBahn. Er wies allerdings auf einen längeren Zeithorizont hin. „Realistischerweise wird hier dieses und wohl auch kommendes Jahr noch nichts passieren“, so seine Einschätzung.

    Klaus Engelhardt sagte auf RN-Anfrage, er könne mit der angestrebten Alternative „sehr gut leben“. Das Wichtigste für seine Gemeinde sei, dass der Übergang auch künftig erhalten bleibe.

    Verbreiterung gilt als optimale Voraussetzung für Sicherung des Übergangs

    Zufriedenheit auch bei der BayernBahn. Geschäftsführer Patrick Zeitlmann sieht in einer Verbreiterung gute Voraussetzungen dafür, zu gegebener Zeit für eine optimale Sicherung der Überfahrt sorgen zu können – nicht zuletzt im Hinblick auf eine Reaktivierung der Hesselbergbahn. Zeitlmann verwies gleichzeitig auf Planungen, den Bahnhalt Oettingen neu zu bauen. Dieser soll wenige Hundert Meter entfernt vom Übergang an der Munninger Straße entstehen. Über Zeitplan zur Realisierung könne er jedoch noch keine verlässlichen Angaben machen.

    Wolfgang Fackler organisierte im Herbst 2020 im Zusammenhang mit der Hesselbergbahn und den diversen Bahnübergängen bei Hainsfarth einen Termin mit der damaligen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. Die Ministerin verfügte danach ziemlich überraschend, sämtliche Überlegungen und Planungen solange zu stoppen, bis einvernehmliche Lösungen in Aussicht stünden. Seinerzeit waren solche noch in weiter Ferne. Mit dem Gespräch im Ministerium sei es gelungen, die Angelegenheit „auf höherer Ebene“ anzusiedeln, betont Fackler heute.

    Bahnübergang Hainsfarth: Regierung hat bereits einen Antrag abgelehnt

    Wie berichtet, hatte die BayernBahn 2021 bei der Regierung von Oberbayern einen Antrag auf Rückbau der noch vorhandenen Reste der alten Schrankenanlage gestellt. Außerdem sollten die in Fahrtrichtung stehenden Andreaskreuze ebenfalls abgebaut und durch vier neue – zwei auf beiden Seiten – ersetzt werden. Das Eisenbahnunternehmen begründete dies damit, dass die Sicherung des Übergangs durch die bestehende Übersichtlichkeit und hörbaren Signalen ausreichend sei. Schranken wären daher nicht erforderlich.

    Die Regierung lehnte dieses Ansinnen mit der Begründung ab, dass die Breite des Übergangs lediglich 4,25 Meter betrage und Fahrzeuge im Begegnungsverkehr Probleme hätten, aneinander vorbeizukommen. Auch im Hinblick auf eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Hesselbergbahn würde dies zu massiven Problemen führen.

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