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Grosselfingen: So teuer wird die Sanierung der Grosselfinger Kita

Grosselfingen

So teuer wird die Sanierung der Grosselfinger Kita

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    Die Freude, dass die Kinder bald in die sanierte Grosselfinger Kita gehen dürfen, ist bei ihnen groß: Jürgen Sieber, Benedikt Offinger, Tanja Thürheimer, Karl Stempfle.
    Die Freude, dass die Kinder bald in die sanierte Grosselfinger Kita gehen dürfen, ist bei ihnen groß: Jürgen Sieber, Benedikt Offinger, Tanja Thürheimer, Karl Stempfle. Foto: Marlene Eberhardt

    Noch ist nicht alles mit Farbe überdeckt, mit Mörtel geflickte Risse ziehen sich durch die bunten Mauern, einzelne Kabel hängen aus der Decke und schnell wird klar: Seine 67 Jahre sind dem Haupttrakt der Grosselfinger Kindertagesstätte anzusehen. Aber nicht mehr lange – denn das gesamte Gebäude steht kurz vor Vollendung seiner Sanierung. 

    "Altersbedingt" sei die Sanierung nötig gewesen, sagt Karl Stempfle, Verantwortlicher für Nördlinger Liegenschaften, Schulen und Sport. Seit Entstehung des ältesten Bestandteils 1956 im heutigen Nördlinger Ortsteil habe das ehemalige Schulhaus "sehr lange durchgehalten". Zwei Anbauten mit Sanitäranlagen seien später nacheinander hinzugekommen. 

    Über die Jahre hätten jedoch der Untergrund im Dorf und das Alter der Bausubstanz dazu geführt, dass sich das Bauwerk an einigen Stellen leicht abgesenkt habe, erklärt Benedikt Offinger vom Nördlinger Hochbauamt, der die Arbeiten koordiniert hat. Kleinere Risse könne man verputzen, das Problem seien die größeren: Nur mittels "Vernadelung" – einer Art Verankerung – oder Druck-Injektionen durch flüssigen Beton könne hier die Stabilität erhalten bleiben. "Wie bei der Nördlinger Stadtmauer", ergänzt Stempfle.

    Die Kita in Grosselfingen wird umfangreich saniert

    Als Zuhause für alle Altersgruppen soll das Gebäude weiter vielfachen Nutzen haben: Neben dem Posaunenchor, dem Kirchenvorstand und dem Senioren-Kreis im Gemeindesaal biete das Gebäude auch der Dorfjugend in einem der Kellerräume einen Treffpunkt, erläutert Ortssprecher Jürgen Sieber. 

    Damit das so bleibt, habe den Nördlinger Stadtrat vor zwei Jahren ein Sanierungsantrag erreicht. "Alles andere als selbstverständlich" sei es, dass sich im September 2021 der Rat einstimmig dafür aussprach, dankt Sieber neben ihm explizit auch dem Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung. "Hundert Prozent Rückendeckung" habe auch unter Eltern und Nachbarschaft geherrscht.

    Ein Boden ohne Absätze sowie eine funktionierende Elektrik machen vor allem den Angestellten das Arbeiten leichter.
    Ein Boden ohne Absätze sowie eine funktionierende Elektrik machen vor allem den Angestellten das Arbeiten leichter. Foto: Marlene Eberhardt

    Die geschätzten Kosten seien überdies erst während der Bauphase auf die letztlich rund 570.000 Euro gestiegen, ergänzt Stempfle. Umso stärker sei das ein Signal der Stadt, dass ihr ihre kleinen, dezentralen Einrichtungen genauso wichtig seien wie die großen innerstädtischen. Denn die "nackten Zahlen" hätten die Zusage nicht absehbar gemacht, so Sieber. 21 Kinder besuchen derzeit die Einrichtung, weiß Leiterin Tanja Thürheimer: "Ein Abenteuer" sei die Unterbringung in Containern vor der Kita für die Kleinen, anstrengend für das Personal – und teuer für die Stadt, merkt Stempfle an. 

    Trotzdem: "Ganz kurze Beine, ganz kurzer Weg", spricht er sich gegen eine Umverteilung aus, der ersparte Aufwand für Eltern wie Nachwuchs sei mit Geld "nicht aufzuwiegen". Wie geplant hätten alle Veranstaltungen weiter stattfinden können, ergänzt Thürheimer, die Kolleginnen "machten das Beste draus".

    Neue Fenster, neues Dach, neue Dämmung

    Das Beste habe auch Benedikt Offinger in seiner Planung ermöglicht, freut sich die Kita-Leiterin: Stets seien die Beschäftigten in Absprachen eingebunden gewesen. Selbst die komplizierteren Wünsche derjenigen, die später die meiste Zeit vor Ort verbrächten, habe er nie "abgeblockt", sondern nach Lösungen im Rahmen des Budgets gesucht, loben auch Stempfle und Sieber. Neu gemacht sind inzwischen die Fenster, das Dach und – vielleicht am drängendsten – die nun 12 Zentimeter dicke Dämmung der Bodenplatte im Gruppenraum, schildert Offinger. Die Absätze im Boden, durch die je nach Bauteil verschieden starken Setzungen uneben geworden, seien angeglichen. Noch in Arbeit seien die Entwässerung, die Elektrik im Kita-Bereich sowie der barrierefreie Eingang. Für die Nutzung als Wahllokal sei der besonders für die Älteren, die dessen "Flair" schätzten, erzählt Sieber. 

    Putz- und Malerarbeiten, eine neue Teeküche, kindgerechte Türen und Schränke – all das fehlt noch. Trotzdem freuen sich alle Anwesenden: In der relativ kurzen Zeit seit dem Start der Bauarbeiten im Oktober 2022 sei viel geschafft worden – rund ein Jahr später werden sie wohl abgeschlossen sein. Stolz wären die Kita-Leitung und der Ortsvorsteher, Ende Oktober 2023 zur Einweihungsfeier auch wieder den Oberbürgermeister begrüßen zu dürfen – wenn die Kita in neuem Glanz erstrahlt.

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