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Goldburghausen: Bei Goldburghausen soll wieder ein Moor entstehen

Goldburghausen

Bei Goldburghausen soll wieder ein Moor entstehen

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    In der Nähe des Goldbergs bei Goldburghausen wird die Bodenprobe von Minister und Forstwirt Peter Hauk (links) analysiert und Landrat Joachim Blöse (Mitte) sowie Riesbürgs Bürgermeister Willibald Freihart (rechts) erklärt.
    In der Nähe des Goldbergs bei Goldburghausen wird die Bodenprobe von Minister und Forstwirt Peter Hauk (links) analysiert und Landrat Joachim Blöse (Mitte) sowie Riesbürgs Bürgermeister Willibald Freihart (rechts) erklärt. Foto: Jürgen Blankenhorn

    Einen nicht ganz alltäglichen Termin hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk in Goldburghausen wahrgenommen. In idyllischer Lage am Fuße des Goldbergs am Riesrand wurde ihm eine Art Pilotprojekt der Flurneuordnung vorgestellt. Hier soll durch Vernässung aus dem Goldburghauser Ried wieder ein für den Klimaschutz und die Ökologie wertvolles, artenreiches Niedermoor, konkreter ein Talquellmoor, entstehen.

    Bei Goldburghausen wird viel Geld in ein Talquell-Niedermoor investiert

    „Moore sind extrem effiziente Kohlendioxid-Speicher, weshalb der Schutz der Moore eine enorme Bedeutung für den Klimaschutz hat“, betonte Peter Hauk. Im Rahmen der Flurneuordnungsverfahren habe es in der Vergangenheit Moorschutzprojekte primär in Oberschwaben gegeben. Diese hätten über das Flächenmanagement dann Naturschutzprojekte unterstützt. Aber das sei nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der Vernässung des Goldburghauser Rieds, wie Peter Hauk und die Referenten des Geschäftsbereichs Geoinformation und Landentwicklung, Leiter Jürgen Eisenmann, Landespfleger Axel Moon und die Leitende Ingenieurin Brigitte Winkler betonten. Dazu gehört auch das nach dem Meteoriteneinschlag im Ries durch eine bodennahe wasserundurchlässige Schicht entstandene Talquell-Niedermoor, das durch die Vernässung jetzt wieder entstehen soll. Das dritte Alleinstellungsmerkmal: Die Fläche wird im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens bereitgestellt. So war die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung und der Teilnehmergemeinschaft von Anfang an sehr hoch, betonten alle Beteiligten.

    Durch das Einbauen von Spundwänden und weiteren nicht vorhersehbare Maßnahmen hätten sich die Kosten allerdings erheblich gesteigert. Statt der anvisierten rund 800 Euro lägen diese aktuell bei rund 1000 Euro. Es könne nicht sein, dass die Teilnehmergemeinschaft, die sich bewusst und ganz im Sinne des Natur- und Klimaschutzes für dieses ambitionierte Projekt ausgesprochen hat, nun diese Mehrkosten tragen müsse.

    Zuschuss für Moor soll erhöht werden

    Diese Appelle stießen bei Peter Hauk auf offene Ohren. Ob es am einzigartigen Projekt, der gedankenschnellen Antwort von Brigitte Winkler oder dem idyllischen Ambiente am zukünftigen Ufer des Moorteichs lag – Peter Hauk stellte eine wohlwollende Prüfung und Erhöhung des Zuschusses von 81 Prozent auf die benötigten 85 Prozent durch das Land in Aussicht. Er könne sich auch vorstellen, andere Zuschussgeber, wie die Stiftung Klimaschutz mit ins Boot zu nehmen.

    Technische Informationen:

    • Größe: Das Talquell-Niedermoor soll auf einer Fläche von rund 8,5 Hektar entstehen und ist von einem kleinen Teich flankiert. Die Hälfte der Fläche wird von der Teilnehmergemeinschaft eingebracht. 20 Prozent der Fläche kommen von der Gemeinde, 24 Ar von einem Privatmann.
    • Kosten: Statt der geplanten 330.000 Euro (für die Teilnehmer rund 800 Euro pro eingebrachtem Hektar) sind die Kosten auf 462.000 Euro gestiegen (1000 Euro pro Hektar)
    • Maßnahme: Um die Entwässerung zu stoppen, sollen bestehende Drainagen gekappt und Spundwände eingebaut werden. Zudem soll vornehmlich an den vorhandenen Quelltöpfen der Oberboden bis auf den anstehenden Torfkörper abgebaggert werden. Um die Eutrophierung des nährstoffarmen Wassers zu beschleunigen, sollen nassbodentypische Pflanzen oder Heumahd ein- und aufgebracht werden. Moore können rund 700 Tonnen CO₂ pro Hektar speichern, sechsmal mehr als Wald.
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