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Friseure im Ries: So läuft jetzt der Friseurbesuch im Ries ab

Friseure im Ries

So läuft jetzt der Friseurbesuch im Ries ab

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    Friseurtermin in Corona-Zeiten: Inhaberin Susanne Pfleiderer beim Frisieren im wieder geöffneten Geschäft in Nördlingen.
    Friseurtermin in Corona-Zeiten: Inhaberin Susanne Pfleiderer beim Frisieren im wieder geöffneten Geschäft in Nördlingen. Foto: Matthias Link

    Damen mit grauem Haaransatz, der beunruhigend weit herausgewachsen ist, Herren, die ihre langen Haare nicht mehr ertragen – viele Menschen sind froh, dass die Friseure seit dieser Woche wieder geöffnet haben. Die Salons haben es aufgrund des Andrangs und der neuen Hygiene-Vorschriften jedoch nicht einfach. Wir haben uns die haarige Angelegenheit im Ries und dem angrenzenden Kesseltal angeschaut.

    „Alle wollen schnell drankommen, es hat sich viel gestaut“, sagt Isabella Baur, Inhaberin des Oettinger Friseursalons Element Haar. „Ich arbeite von 6.30 bis 20.30 Uhr, um das zu schaffen, und das wird noch eine Zeit lang so weitergehen.“ Die Maskenpflicht sei nicht unproblematisch. „Ich habe Kunden, gerade ältere Menschen, denen es mit der Maske schwindlig wird und die Kreislaufprobleme bekommen. Beim Schneiden läuft mit der Maske auch die Brille an und man fasst sich mehr ins Gesicht. Man bekommt schlecht Luft, es ist zu warm und extrem unangenehm.“

    Baur habe für alle Mitarbeiterinnen ein zweites Werkzeug-Set mit Scheren, Bürsten, Kämmen und Klipsen gekauft, da die Utensilien nach jedem Haarschnitt desinfiziert würden. Angesichts des Aufwands sei eine Hygienepauschale in Höhe von drei Euro unumgänglich gewesen. „Der tatsächliche Aufwand liegt aber bei etwa zehn Euro“, schätzt sie. Auf längere Sicht ergäben sich Umsatzeinbußen, „weil die Kunden nicht mehr föhnen lassen, sondern nur noch das Nötigste wollen“.

    Im Nördlinger Friseursalon Pfleiderer habe man auf eine Hygienepauschale verzichtet, dafür seien die Preise insgesamt etwas erhöht worden, sagt Seniorchef Hans-Christian

    An einem „normalen, persönlichen Kundenkontakt“ ist auch Natalie Guthy-Reuter gelegen, der Inhaberin des Oettinger Friseursalons Guthy. „Schon bei der Beratung muss man reden, das geht gar nicht anders.“ Auch sie ist momentan überlastet, befürchtet aber, nicht kostendeckend arbeiten zu können, da nur an jedem zweiten Platz gearbeitet werden könne. „Nur wegen der längeren Öffnungszeiten von acht bis 20 Uhr geht es“, sagt sie. Die hygienischen Maßnahmen und die vorgeschriebene Dokumentation aller Kundenkontakte zum Zweck der Zurückverfolgung kosteten sie circa 15 Minuten mehr pro Kunde.

    „Gesichtsnahe Dienstleistungen“ sind derzeit nicht erlaubt

    Um das Ansteckungsrisiko zu vermindern, sind sogenannte gesichtsnahe Dienstleistungen wie Augenbrauen- oder Wimpernfärben, rasieren und Bartpflege derzeit nicht möglich. Auch das Haarewaschen ist für alle Kunden nun verpflichtend. Friseurmeisterin Monika Rau aus Unterringingen meint dazu: „Es ist schade, dass man erst im Zuge der Corona-Krise darauf kommt, dass man bei jedem Friseurbesuch die Haare waschen lassen sollte. Ich mache das bei meinen Kunden schon immer so und verwende dafür auch ein besonders hochwertiges Tiefenreinigungs-Shampoo.“ Es sei aber nicht nur die Hygiene allein, manche ihrer Kundinnen würden die Kopfmassage auch richtig genießen, sagt sie.

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