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Fremdingen: "Was wären Dörfer ohne Kapellen?" Das war der Festakt zum Blasmusikfest

Fremdingen

"Was wären Dörfer ohne Kapellen?" Das war der Festakt zum Blasmusikfest

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    Theo Keller (links) ehrte Reinhard Reichherzer (rechts) für sein langjähriges Engagement. Centa Theobald betonte den Wert der Kapellen für die Dörfern.
    Theo Keller (links) ehrte Reinhard Reichherzer (rechts) für sein langjähriges Engagement. Centa Theobald betonte den Wert der Kapellen für die Dörfern. Foto: Alicia Geiger

    Es ist nun mittlerweile über 30 Jahre her, dass ein Bezirksmusikfest in Fremdingen stattgefunden hat. Die Aufregung aller Beteiligten war groß, es herrschte reges Treiben vor Beginn des vorausgehenden Festakts zum 32. Bezirksmusikfests des 16. Bezirks des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, das vom 18. bis 21. Juli stattfinden wird. Verschiedene Musikvereine aus der Umgebung und andere Vereine waren gekommen, um der Veranstaltung und den vorherigen Wertungsspielen beizuwohnen. Die Blaskapelle Fremdingen eröffnete den Abend mit dem Stück „In aller Kürze“ von Thomas Asanger.

    Bezirksvorsitzender Joachim Braun stellte seine Rede unter das Motto eines Zitats des vergangenen Bezirksmusikfests in Fremdingen 1991: „Gemeinschaftssinn ist die prägende Kraft und das sichere Fundament unserer Vereine.“ Dieses Zitat sei für ihn gelebte Erfahrung. Der Musikverein Fremdingen sei sein Heimatverein, dort habe er das erste Mal Querflöte gespielt, und er sei bis heute noch als Dirigent tätig. Er lobt das ehrenamtliche Engagement und die Gemeinschaft im Verein.

    Musikverein Fremdingen aus dem Kirchenkontext heraus gegründet

    In Fremdingen fand das 32. Bezirksmusikfest des 16. Bezirks des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes statt.
    In Fremdingen fand das 32. Bezirksmusikfest des 16. Bezirks des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes statt. Foto: Alicia Geiger

    Dann kam Benjamin Seefried, der erste Vorsitzende des Musikvereins Fremdingen, auf die Bühne. Er sagte, dass es sich bei diesem Bezirksmusikfest auch um eine verspätete Jubiläumsfeier handle: Vor drei Jahren wurde der Fremdinger Musikverein 150 Jahre alt. Das nahm er zum Anlass, kurz die Geschichte des Vereins zu erzählen: Die Gründung 1871 kam aus dem Kirchenmusikkontext. Seefried erzählte vom Auf und Ab in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und wie das Musizieren 1942 unter dem Naziregime vorerst verschwand. Doch schon 1948 gab es wieder erste gemeinsame Musik in Fremdingen, wiedergegründet wurde der Verein aber erst im Oktober des Jahres 1973. Vor 50 Jahren trat er dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund bei.

    Bürgermeister Frank-Markus Merkt betonte, dass es zwar knapp 40 Vereine gebe, jedoch gibt es nur einen Musikverein. Dieser fördere auch stark den Zusammenhalt der Ortsteile. Das Schauen über den Tellerrand, das der Verein bei Aktionen wie dem Zusammenführen des Bezirksmusikfests mit ihrem Blasmusikfestival „Blasius“ dieses Jahr beweise, sei für die Musik als auch die Gemeinde gut. Es sei eine Ehre, dass das Fest in seiner Gemeinde abgehalten wird.

    Reinhard Reichherzer für langes Engagement geehrt

    Nach dem Stück „Einfach unvergesslich“ folgte die Festansprache der Präsidentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, Centa Theobald. „Was wären Dörfer ohne ihre Kapellen, aber was wären Kapellen ohne ihre Frauen? Das wäre wie ein Himmel ohne Sterne“, erklärte sie. 153 Jahre, das sei eine lange Zeit, und zeige die enge Verbundenheit mit dem Verein. Es sei ein großer Tag für Fremdingen. Auch wenn sich die Szene in den vergangenen Jahren stark gewandelt habe, bleibe die Blasmusik eine Wurzel unserer Kultur. Sie verbinde Jung und Alt und vor allem Werte wie Kameradschaft, Leistung und Freundschaft würden dabei zählen. 

    Es folgte die Ehrung des Schirmherrn des Abends, Reinhard Reichherzer. Theo Keller, Vizepräsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, ehrte ihn für sein 50. Blasmusikjubiläum. Seit Reinhard Reichherzer 1973 dem Verein als Trompeter beitrat, sei er eine große Stütze des Vereins. Er war lange Dirigent der Kapelle und sehr engagiert im Bezirk wie im Heimatverein. 

    Claudia Marb dankt den Ausbildern, Dirigenten und Eltern

    Anschließend spielte die Kapelle „Trag mi, Wind“, gefolgt von der Fahnenweihe und dem Totengedenken, geleitet vom Geistlichen Joachim Dollethy. Nach einem weiteren Stück der Kapelle hielt die stellvertretende Landrätin Claudia Marb ein Grußwort. Sie betonte, wie anspruchsvoll die theoretische Ausbildung und praktische Umsetzung der musikalischen Leistungen seien, und wie viel Übung dahinterstecke. Sie danke allen Ausbildern, Dirigenten und Eltern, die diese Kapelle ermöglichen. Der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad dieser sei sehr hoch. 

    Zuletzt trat Schirmherr Reinhard Reichherzer an das Mikrofon. Er erinnerte sich an gemeinsame Konzerte wie auch an Fahrten des Vereins, zum Beispiel nach Südtirol, Ungarn, Costa Rica oder Rom. Die Schirmherrschaft sei ihm eine große Freude und er bedankt sich bei allen, die das Fest ermöglichen würden, sowie für die Ehrung. Abgerundet wurde der Abend durch ein gemeinsames Spielen und Singen der Bayernhymne.

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