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Fremdingen: In Fremdingen gibt es jetzt einen neuen Dorfladen

Fremdingen

In Fremdingen gibt es jetzt einen neuen Dorfladen

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    Bürgermeister Frank-Markus Merkt bei seiner Rede zur Eröffnung der Fremdinger Dorfladenbox.
    Bürgermeister Frank-Markus Merkt bei seiner Rede zur Eröffnung der Fremdinger Dorfladenbox. Foto: Gitte Händel

    Sie standen immer wieder nebeneinander und tauschten sich aus, die Bürgermeister von Fremdingen und Wechingen, Frank-Markus Merkt und Klaus Schmidt. Die Dorfladenbox wird nicht das einzige Thema gewesen sein, aber sicher auch ein wichtiges. Denn sie war der Anlass für das Treffen: die Eröffnung der ersten Rieser Dorfladenbox in Fremdingen. Was es damit auf sich hat.

    Die Konzepte, die in den Gemeinden verfolgt werden, sind unterschiedlich: Die Box in Fremdingen steht am Rand der Gemeinde, bei einer Tankstelle mit Waschanlage und an der stark befahrenen B25. Die Kunden werden also eher mobil gesehen, die Box kann auch die zufällig Vorüberfahrenden anlocken. Im Wechinger Standort Fessenheim dagegen soll die Box im Herbst in der Ortsmitte stehen, fußläufig erreichbar, als Ersatz für den nicht mehr vorhandenen Nahverkauf. Ob beide Konzepte aufgehen, wird sich in dem Probejahr zeigen, das die Betreiber-Familie Lemmermeyer für beide Standorte im Blick hat.

    360 Produkte sind in Fremdingen verfügbar

    Die Bestückung in den Boxen wird ähnlich sein. In Fremdingen sind es etwa 360 verschiedene Produkte von Produzenten aus einem Umkreis von 50 Kilometern. Vielfalt und Auswahl in dem nur 15 Quadratmeter großen Verkaufsraum sind also groß. Besucherinnen und Besucher zeigten sich nach einem Blick in die Box immer wieder erstaunt, was alles aus der Region kommt. Nicht nur Bier, was man ja erwartet, sondern beispielsweise auch Hanf aus Röckingen.

    Was motiviert die Vermarkter, ihre Waren in der Box anzubieten? „Wir backen nur am Freitag“, erzählt eine Vertreterin von Stefan’s Brotstüble in Maihingen. „Über die Box erreichen wir einen größeren Kundenkreis.“ „Ich bin eine One-Woman-Show“, schmunzelt Martina Buck vom Dinkelsbühler Marktgarten. „Bisher habe ich einmal in der Woche geöffnet, wer da keine Zeit hat, vorbeizukommen, der hat Pech gehabt. Jetzt sind meine Produkte rund um die Uhr verfügbar, ohne dass ich dafür viel Zeit brauche.“ Und die Kosten, die für Lieferanten anfallen, finden sie in Ordnung. Bürgermeister Schmidt aus Wechingen betont außerdem, dass es keine Konkurrenz zu bestehenden Direktvermarktern gebe. Die Gespräche in Fessenheim seien zu einem guten Abschluss gekommen. Das sei ihm und dem Gemeinderat sehr wichtig gewesen.

    Dorfladenbox im Ries – ist das Digitale ein Hindernis?

    Für die Besucherinnen und Besucher der Eröffnung sprechen viele Gründe für die Box: Es gebe eh kaum noch Personal, hier brauche man keines. Eine solche Vielfalt an wirklich regionalen Produkten finde man sonst nicht an einer Stelle und man habe jetzt – außer am Sonntag – 24 Stunden am Tag die Möglichkeit, einzukaufen. Und ob das vorrätig sei, was man benötige, könne man einfach schon zu Hause prüfen. 

    Wird das Digitale beim Zugang zu der Box und beim Einkaufen nicht ein Hindernis sein für Menschen, die nicht so vertraut sind im Umgang mit Handy und QR-Codes? Wechingens Bürgermeister Schmidt meint, es könnte doch auch eine der Aufgaben der Digitallotsen sein, diese moderne Form des Einkaufens zu trainieren. Dania Lemmermeyer als Betreiberin sieht das pragmatischer: „Jetzt zu Beginn bin ich häufig vor Ort, die Zeiten stehen an der Box. Wer Hilfe braucht, soll dann einfach vorbeikommen.“

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