Der Gemeinderat Fremdingen hat in seiner Sitzung am Dienstag den Haushalt 2021 beschlossen. Mit einem Gesamthaushaltsvolumen von 6.024.682 Euro plant die Gemeinde mit rund 625.000 Euro weniger, als im vergangenen Jahr. Das meiste Geld investiert die Gemeinde dieses Jahr in den Ausbau und die Erweiterung der Kita und die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Raustetten. Der Haushalt 2021 stehe auf stabilen Füßen, versicherte Bürgermeister Frank Merkt. Das 15. Jahr in Folge ändert sich nichts an den Steuer-Hebesätzen. Einen Kredit nimmt die Gemeinde zu Investitionszwecken trotzdem auf. Wofür die Gemeinde noch Geld ausgibt.
Kreisumlage und Personalkosten für die Gemeinde Fremdingen steigen
Im Verwaltungshaushalt, der ein Volumen von 4.260.028 Euro umfasst, nimmt die Gemeinde durch die Grundsteuer A und B rund 260.000 Euro ein. Geplant wird zudem mit 560.000 Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer, knapp 1.14 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer und 638.000 Euro an Schlüsselzuweisungen.
Die höchsten Ausgaben im Vermögenshaushalt sind die Kreisumlage (rund eine Million Euro) und die laufenden Personalkosten (rund 1,4 Millionen Euro). Die Kreisumlage steigt um 43.405 Euro. Bei den Personalkosten wird mit rund 140.000 Euro mehr geplant, als im vergangenen Jahr ausgegeben wurde. Grund sind die steigenden Anmeldezahlen in der Kindertagesstätte. Die Gemeinde muss neues Personal einstellen. In zehn Jahren hat sich die Menge an zu betreuenden Kindern verdreifacht. „Langsam haben wir die Grenzen erreicht, auch räumlich“, sagte Merkt.
Ortsdurchfahrt in Raustetten ist eine der größten Investitionen
Trotz der höheren Kreisumlage und den erhöhten Personalkosten können aus dem Verwaltungshaushalt 530.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt und für Investitionen genutzt werden. Insgesamt wurde der Vermögenshaushalt mit 1.764.654 Euro festgesetzt. Als eine der größten Investitionsmaßnahmen fasste Kämmerer Gerhard Gloning die Planung und die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Raustetten zusammen. 551.000 Euro betragen die Kosten für das Projekt. Mit 220.000 Euro soll es bezuschusst werden.
Für die Errichtung einer weiteren Kita-Gruppe und der Erweiterung der Außenanlagen und Sanierung der Fassade am Kindergarten Hoher Weg plant die Gemeinde, 194.000 Euro zu investieren. Bei der Erweiterung der Schulturnhalle zur Mehrzweckhalle rechnet die Gemeinde mit 138.000 Euro. Ähnlich hohe Summen werden als Investition in Projekte rund um die Wasserwirtschaft geplant. Die Steuerungstechnik der Kläranlage in Fremdingen zu erneuern soll 185.000 Euro kosten. Um das Kanalnetz in Seglohe zu sanieren, werden 119.000 Euro investiert.
Ein anderer Schwerpunkt bei den Investitionen sei die Nachverdichtung, sagte Merkt. Mit dem Erwerb von Grundstücken sollen neue Bauplätze geschaffen werden. Dafür nimmt die Gemeinde 55.000 Euro in die Hand. Langfristig soll der Ortskern wiederbelebt werden, erklärte der Bürgermeister.
Fremdingen: Pro Kopf Verschuldung erhöht sich
Neben der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt werden Projekte im Vermögenshaushalt größtenteils mit staatlichen Zuweisungen und Förderprogrammen finanziert. Zudem nimmt die Gemeinde einen Kredit in Höhe von 283.654 Euro auf. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag Anfang des Jahres bei 119 Euro. Sollte der Kredit in voller Höhe genutzt werden, dann steigt die Verschuldung auf 254 Euro pro Kopf.
Das vergangene Jahr und die ersten Monate dieses Jahres seien nicht einfach gewesen, sagte Merkt. Die Gastronomie und andere Branchen wurden hart getroffen. Auf der anderen Seite hätte die Gemeinde von dem Bauboom in der Pandemie profitiert. Ortsansässige Firmen müssten sich allerdings mittlerweile mit den steigenden Bau- und Materialpreisen auseinandersetzen. Die Preisschwankungen würden sich bei den bevorstehenden Baumaßnahmen auf die Kosten auswirken.
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