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Freizeit: Freibad in Kösingen nach Sanierung geöffnet

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Freibad in Kösingen nach Sanierung geöffnet

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    Das Kösinger Freibad ist saniert und erstrahlt in neuem Glanz. Jetzt ist es für Besucher geöffnet (von rechts): Stadtrat Martin Grupp, Bürgermeister Thomas Häfele und Sigrid und Franz Joseph Gräter.
    Das Kösinger Freibad ist saniert und erstrahlt in neuem Glanz. Jetzt ist es für Besucher geöffnet (von rechts): Stadtrat Martin Grupp, Bürgermeister Thomas Häfele und Sigrid und Franz Joseph Gräter. Foto: Viktor Turad

    Das ursprünglich geplante große Fest wird es zwar nicht geben, aber doch wird es wahr: Seit Donnerstag, 1. Juli, können sich die ersten Besucherinnen und Besucher in die Becken des sanierten Freibads in Kösingen stürzen. Und am morgigen Samstag, 3. Juli, wird es in einem Festakt offiziell seiner Bestimmung übergeben, coronabedingt in einem kleinen Rahmen. Damit kommt zu einem 2,4 Millionen Euro teuren glücklichen Ende, was Neresheim und

    Der erste Vorbote einer langen Geschichte kam Ende Juli 2016: Ein schweres Unwetter über Kösingen lässt das Freibad absaufen. Das Becken wird überflutet, Liegewiese und Beachvolleyballplatz werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden liegt ersten Schätzungen zufolge im sechsstelligen Bereich. Die Saison ist damit gelaufen. Das Freibad öffnet erst wieder im Jahr 2017. Und es zeigt sich: Das Bad hat nichts an Beliebtheit eingebüßt.

    Doch das ändert nichts daran, dass es dringend sanierungsbedürftig ist. Im September 2018 soll der Gemeinderat, so ist es vorgesehen, entscheiden, ob es geschlossen oder für zwei Millionen Euro saniert wird – aber frühestens ab dem Jahr 2021. Doch die Sitzung muss wegen einer neuen Hiobsbotschaft verschoben werden: Im Bad treten extrem hohe Wasserverluste auf. Untersuchungen ergeben: Ein Riss in einem der Tiefschächte dürfte die Ursache sein.

    Der Riss wird mit Harz verschlossen, das Becken wieder mit Wasser gefüllt. Das akute Problem, so die Erwartung, ist gelöst. Damit scheint zwar die Saison 2019 zu retten zu sein, aber das Grundproblem bleibt: Das Bad muss saniert werden. Auch eine Schließung oder ein Neubau an zentraler Stelle in Neresheim sind nicht ausgeschlossen.

    Der Gemeinderat votiert vor zahlreichen Zuhörern zwar für eine Sanierung, lässt sich aber eine Hintertür offen, falls die Kosten zu sehr steigen. Ortsvorsteher Dirk Hoesch pocht auf den Eingemeindungsvertrag, in dem das Freibad für Kösingen festgeschrieben sei.

    Doch das Bad leckt nach wie vor, die Wasserverluste sind mit 30.000 Litern pro Tag unverändert groß. Vermutlich ist die Folie im Becken undicht. Während man sich im Gemeinderat nicht einig ist, ist für die Verwaltung klar: Das Bad muss sofort für zwei Millionen Euro saniert werden. Der Haken an der Sache: Die Stadt könnte dann nicht mit Landeszuschüssen rechnen. Die Freibadsaison 2019 soll ausfallen und für die Saison 2020/2021 das sanierte Bad zur Verfügung stehen.

    In der letzten Sitzung im Jahr 2018 votiert der Gemeinderat schließlich mit deutlicher Mehrheit für eine sofortige Sanierung. Die Minderheit fürchtet, dass die veranschlagten zwei Millionen Euro nicht reichen werden. Allerdings muss sich die Stadt, so der Stand damals, kurzfristig höher verschulden als geplant. Die Zuhörer und Zuhörerinnen im überfüllten Sitzungssaal des Rathauses quittieren die Entscheidung für die Sanierung mit Beifallsstürmen. Noch hofft die Stadt wenigstens auf einen Bundeszuschuss – vergeblich.

    Das Ziel ist, das Bad an Christi Himmelfahrt oder an Pfingsten 2020 wieder in Betrieb zu nehmen. Die Sanierungsarbeiten kommen nicht zuletzt dank vieler freiwilliger Helfer gut voran. Spenden von 200.000 bis 300.000 Euro, für die auch die Bürgerinitiative „Pro Freibad“ sorgt, entlasten die Stadtkasse. Aber dann macht Corona einen Strich durch alle Rechnungen. Bis zu zehn Wochen muss die Stadt auf die Firmen warten, beim Material gibt es Engpässe, die Stadt hat aber auch nicht das Personal, um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Bürgermeister Thomas Häfele sagt die für 2020 vorgesehene Eröffnung ab. Die Stadt entschließt sich aber auch, Arbeiten vorzuziehen, die erst nach Eröffnung des Bades vorgesehen waren. Die Kosten steigen auf 2,4 Millionen Euro. Doch auch mit einer Eröffnung an Himmelfahrt 2021 wird es nichts.

    Aufgrund der verkürzten Saison und weiteren Kriterien wird es für die Saison 2021 keine Saison- und Abendkarten geben. Bereits vorhandene 10er-Karten können an der Freibad-Kasse eingetauscht werden. Aktuelle und weitere Informationen, die aktuellen Eintrittspreise sowie der Link zur Onlinereservierung sind unter www.neresheim.de zu finden. (mit pm)

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