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Forheim: Forheimer Lukas Bruckmeyer eröffnet Tonstudio mit Wiener Kaffeehaus

Forheim

Forheimer Lukas Bruckmeyer eröffnet Tonstudio mit Wiener Kaffeehaus

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    Lukas Bruckmeyer hat ein Tonstudio samt Ferienwohnungen und Wiener-Kaffeehaus-Ecke in Forheim eröffnet.
    Lukas Bruckmeyer hat ein Tonstudio samt Ferienwohnungen und Wiener-Kaffeehaus-Ecke in Forheim eröffnet. Foto: Jan-luc Treumann

    Die Porträts von Sisi und Kaiser Franz Joseph hängen in unzähligen Gebäude in Wien – und seit Kurzem auch in Forheim. In der Firma von Lukas Bruckmeyer, genauer gesagt in einer kleinen Café-Ecke, die wie ein

    Bruckmeyer ist Musiker, er hat in Augsburg, München und Wien studiert – doch seit einiger Zeit ist er zurück in Forheim. In der Dorfstraße hat er sich mit seiner Firma, dem Donauton Verlag, angesiedelt. Am kommenden Wochenende ist die große Eröffnung geplant – doch unter einem Begriff lässt sich nicht zusammenfassen, was alles dazu gehört: Tonstudio, Konferenzraum, Unterrichtsräume, Café und sogar Ferienwohnungen. Oder wie Bruckmeyer sagt: "Wir haben hier ein neues Kreativzentrum für alle Künstler und Künstlerinnen und solche, die es noch werden möchten, eröffnet."

    Als Kind fängt Lukas Bruckmeyer aus Forheim mit dem Komponieren an

    Es ist ein Traum, den sich Bruckmeyer erfüllt hat, und der hat schon früh begonnen. Mit fünf Jahren lernt er als Bub Akkordeon zu spielen. Schon damals hat er den Wunsch, Berufsmusiker zu werden – obwohl er nicht mal aus einer besonders musikalischen Familie komme, wie er erzählt. Es stellt sich schnell heraus, dass Lukas Talent hat. Mit acht lernt er Trompete, im Alter von elf bis zwölf Jahren fängt er an, Stücke für die Jugendkapelle zu komponieren. So beeindruckend das klingt, schränkt Bruckmeyer gleich ein: "Es ist nichts, was jetzt großen Erfolg hätte haben können, aber es waren die ersten Gehversuche." Die lernen schnell laufen: Wenige Jahre später wird sein erstes Stück aufgeführt, eine CD wird aufgenommen und der Traum des Berufsmusikers wird langsam greifbarer.

    Die Qualität der Aufnahmen im Keller des Forheimer Elternhauses genügen seinen Ansprüchen aber nicht, schildert Bruckmeyer. Es braucht professionelle Studios. Doch in einem solchen in Österreich ist er mit dem Tonmeister unzufrieden, ein "Schlüsselmoment", wie der 28-Jährige sagt. Freunde gründen in Donauwörth ein Label mit dem Namen Donauton, über das er fortan eigene Aufnahmen veröffentlicht.

    Bau des Gebäudes für den Donauton Verlag startete kurz vor der Pandemie

    Doch Bruckmeyer will mehr und so gründet er 2019 mit einem Freund den Donauton Verlag. Dessen Sitz ist in Forheim, auf dem früheren Bauernhof der Familie. Ein neues, modernes Gebäude wurde dort hochgezogen, Baubeginn war kurz vor dem Beginn der Pandemie 2020. Doch da zu dieser Zeit die meisten Aufträge schon erteilt waren, gab es kaum Lieferprobleme. Mittlerweile ist alles fertig.

    Lukas Bruckmeyer im Tonstudio.
    Lukas Bruckmeyer im Tonstudio. Foto: Donauton

    "Ich habe den Arbeitsplatz, den ich mir immer gewünscht habe", sagt der Musiker. Für Künstlerinnen und Künstler gebe es das komplette Angebot, von Aufnahmen bis zum Notendruck sei alles denkbar. Ein Studio in der Größe gebe es im Umkreis von 150, 200 Kilometern nicht – noch dazu nicht in diesem Gesamtkonzept.

    Ein Wiener Kaffeehaus in Forheim

    Unabhängig davon sind die Ferienwohnungen buchbar, in denen bereits die ersten Gäste übernachtet hätten. Und dann ist da noch das Café. Eine rote Sitzbank, dunkle Holztische, Porträts berühmter Österreicherinnen und Österreicher an der Wand. Auch wenn es nur eine Ecke des Eingangsbereiches von Bruckmeyers Firma ausmacht, der Eindruck eines Wiener Kaffehauses – oder eher Häuschens – stellt sich ein. So geplant war das zunächst nicht, eigentlich sollte es ein Showroom für den Verlag werden. Doch Bruckmeyer stellte fest, dass vieles eigentlich sowieso nur noch digital stattfindet. So sollte eine Café-Ecke für die Gäste her. Doch Bruckmeyers Geschäftspartner regte an, die auch für die Forheimer zu öffnen.

    Das Café Donau in Forheim ist im Stil eines Wiener Kaffeehauses eingerichtet.
    Das Café Donau in Forheim ist im Stil eines Wiener Kaffeehauses eingerichtet. Foto: Jan-luc Treumann

    Dass das Café im Stil eines Kaffeehauses eingerichtet sein soll, war schnell klar. Als Bruckmeyer in Wien gelebt hat, hat er sich in die Stadt verliebt. Die Kaffeehäuser faszinierten ihn. Er selbst sei jemand, der viel rede, es aber auch ruhig mag. In den meisten Cafés in der Region sei es laut, es gehe um Umsatz. In Wien werde man vom Ober an den Tisch geführt, bedient und höre erst dann wieder etwas vom Ober, wenn man noch etwas bestellen oder zahlen wolle.

    Was Bruckmeyer an Österreich fasziniert

    Auch in Wien sei viel los: "Aber die Leute unterhalten sich gedeckt, schreien nicht. Es ist auch wichtig, dass es guten Kaffee gibt, das ist bei uns auch nicht immer der Fall." Zudem werde in Österreich unglaublich viel Wert auf Qualität gelegt – das findet Bruckmeyer nach eigener Aussage in der Region nicht und holte sich so sein eigenes Stückchen Wien ins Ries. Er bezieht für seine kleine Gastronomie österreichischen Kaffee, es gebe hausgemachte Mehlspeisen. Durchgängig geöffnet ist das Café aber nicht, der 28-Jährige stellt sich vor allem monatliche Aktionen mit besonderen Angeboten vor, Details dazu würden noch bekannt gegeben.

    Bruckmeyer ist froh, wie freundlich er trotz jahrelanger Abwesenheit in Forheim wieder empfangen wurde, möglicherweise könne er etwas zurückgeben: "Vielleicht wertet das die Gemeinde auch ein wenig auf, es gibt ja keinen Bäcker, keine Metzgerei, keine Gaststätte, nichts." Dass sein Traum nur wahr geworden ist, hat er noch nicht ganz realisiert: "Ich freue mich jeden Tag, wenn ich hier runtergehe und das sehe – das ist herrlich."

    Info: Das Eröffnungswochenende findet am 26. und 27. März statt. Einlass ist am Samstag ab 16 Uhr (mit Ticket, erhältlich unter www.donauton.com). Am Sonntag ist der Eintritt frei, Beginn ist ab zehn Uhr mit einem Gottesdienst im Zelt. An beiden Tagen spielen Bands.

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