Der nächste Teil der RN-Kirchturm-Serie führt nach Forheim. Wahrscheinlich ist die Sankt-Margarethen-Kirche dort Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden. Darauf deutet eine urkundliche Erwähnung eines Pfarrers „Hartnidus von Voren“. Wie sie aussah, ist allerdings nicht bekannt, sie wurde im Schmalkaldischen Krieg 1546 vollständig zerstört.
1571 allerdings stand sie – und die wohl zweite Turmversion – wieder, denn damals wurde nachweislich eine Glocke dafür gegossen. Zwar wurde im Dreißigjährigen Krieg das gesamte Dorf zerstört, die Kirche aber blieb heil. Und wurde im Nachgang trotzdem zur Ruine, da es zum heftigen Streit „Baupflichtiger“ gekommen war. Mit dem Ergebnis, dass 1726 erst der Dachstuhl abgetragen wurde und der Turm 1729 gänzlich einzustürzen drohte.
Der Boden im Forheimer Kirchturm wird im Dachspitz brüchig
Wie er die Zwischenzeit überlebte, ist nicht bekannt. Nur, dass er 1879 endgültig abgebrochen und in der heutigen Form abermals aufgebaut wurde. Kirchturm, der Dritte: seit 1950 sogar mit drei Glocken gesegnet, weil die Große zuvor als „Kriegsmaterial“ Verwendung fand, es aber Dank großzügiger Nachkriegsspenden der Forheimer Bürger sogar für zwei neue Glocken reichte. 1976 wurde das Kirchturmdach noch einmal abgebrochen und erneuert, sodass man heute über eine gepflegte Holztreppe auf das Kirchendach kommt, dieses quert und dann durch eine kleine Tür in den Turm gelangt.
Alte Holztreppen führen zum stählernen Glockenstuhl und – wenn man sich traut – kann man über eine eher abenteuerliche Leiter auch darüber hinaus in den Dachspitz, wo die Bodenbretter dann allerdings so gefährlich brüchig zu sein scheinen, dass man sich nicht allzu lange dort oben aufhalten möchte. Aber, aller schönen Dinge sind drei, was der dritte Forheimer Turm eindrucksvoll unterstreicht.