Die Bürgerversammlung in Forheim begann mit einer Entschuldigung, dann folgten viele Informationen zur Entwicklung von Forheim und Aufhausen. Entschuldigt hat sich Bürgermeister Andreas Bruckmeier bei den Aufhausern: er habe einfach übersehen, dass die Sitzung diesmal dort hätte stattfinden müssen.
Bruckmeier informierte dann über den Haushalt der Gemeinde, der vor kurzem verabschiedet wurde (wir berichteten). Mit insgesamt 2,2 Millionen Euro sei er kleiner als 2023, „das Geld wird knapper“. Insgesamt werde es der Gemeinde aber gelingen, die Pro-Kopf-Verschuldung von 671 Euro im letzten Jahr auf 634 Euro in 2024 zu reduzieren.
Bevölkerung der Gemeinde Forheim schrumpft um fünf Prozent
Die Abwassergebühren wurden von 1,30 auf 1,90 Euro pro Kubikmeter erhöht. Beim Abwasser müssten Einnahmen und Ausgaben in etwa gleich sein, begründete Bruckmeier. Seit der Gebührensenkung 2020 seien die Kosten einigermaßen gleichgeblieben, die Bevölkerung aber um 5 Prozent geschrumpft. Forheim bleibe aber trotz Erhöhung die einzige Gemeinde im Landkreis mit einer Gebühr unter 2 Euro.
Die Gemeinde werde weiter Einwohner verlieren, so Bruckmeier. Es gebe weniger Geburten als Todesfälle und es würden vor allem auch immer wieder Jüngere wegziehen. Dieser Verlust an Personen aus den mittleren Generationen, die in der Gemeinde ihre Steuern zahlen, werde sich fortsetzen, so die Prognosen des statistischen Landesamtes. Deswegen sei es wichtig, die Jungen nicht zu vergessen, auch wenn die Themen Pflege oder Barrierefreiheit sich aufdrängen.
Forheim muss Unterbringung von Schutzsuchenden organisieren
Bei der Energiewende gab es im vergangenen Jahr keine nennenswerten Entwicklungen. Nahwärme mit Hackschnitzeln lohne sich nicht mehr, Windräder verhindere immer noch der Schutzstatus des Roten Milans und für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen gebe es nur dann Genehmigungen, wenn auch der Bau der Leitung bis zum nächsten Umspannwerk finanziert werde wie in Amerdingen. Es werde daher zunächst die kommunale Wärmeplanung erfolgen, so Bruckmeier. Stellen müsse sich die Gemeinde im Laufe dieses Jahres wohl der Unterbringung von Asylbewerbern und Schutzsuchenden aus der Ukraine. Jede Gemeinde im Landkreis soll 2 Prozent der Hilfesuchenden aufnehmen, in Forheim ist das bisher noch nicht geschehen. Der Druck werde steigen, auch wenn die Bedingungen für die Unterbringung nicht die besten seien, weil es kein geeignetes Wohnobjekt gebe und kaum öffentlichen Nahverkehr.
Fragen gab es trotz mehrmaliger Aufforderung wenige. Wie genau die Hebesätze für die Grundsteuer aussehen werden, sei noch offen. Das Ausschalten der Straßenbeleuchtung schon um Mitternacht habe zu Einsparungen geführt. „Das halten wir weiter aus“, meinte eine Besucherin. Der Zugang zu den Wäldern dürfe nicht beschränkt werden. Falls das nicht der Fall sei, sollten die zuständigen Waldbesitzer direkt informiert werden. Abschließend dankte Bruckmeier allen Engagierten und wünschte sich eine hohe Beteiligung an der Europawahl und bei der Aufstellung der Kandidaten für den Kirchenvorstand.