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Ein neues Kapitel: Abschied vom Dekanat Oettingen

Oettingen

Abschied vom Dekanat Oettingen nach mehr als 200 Jahren

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    Klein aber fein war die Ausstellung mit Exponaten aus den 13 Kirchengemeinden des Dekanats Oettingen, die der katholische Stadtpfarrer Richard Hörmann (von links), Dekan Armin Diener, Dekanatskantor Simon Holzwarth, Wechingens Pfarrer Oliver Georg Hartmann und Archivar Gerhard Beck besichtigten
    Klein aber fein war die Ausstellung mit Exponaten aus den 13 Kirchengemeinden des Dekanats Oettingen, die der katholische Stadtpfarrer Richard Hörmann (von links), Dekan Armin Diener, Dekanatskantor Simon Holzwarth, Wechingens Pfarrer Oliver Georg Hartmann und Archivar Gerhard Beck besichtigten Foto: Peter Tippl

    Mit festlicher Musik, einer kleinen Andacht, einem historischen Abriss und einer Ausstellung von Exponaten der 13 Kirchengemeinden wurde bei einem Festakt der Abschied vom Dekanat Oettingen gestaltet. Mit Mut, mit Fröhlichkeit und Zuversicht in das neue Dekanat Donau-Ries starten zu wollen, war bei dieser letzten großen Feier des knapp 6000 Christen zählenden evangelisch-lutherischen Dekanats spürbar und entsprechend groß war die Beteiligung.

    Die St. Jakobskirche in Oettingen war am Reformationstag voll besetzt und zahlreiche politische, kirchliche und gesellschaftliche Vertreter waren mit dabei. Keine Trauerfeier sollte dieser Festakt laut Dekan Armin Diener sein, sondern ein Neuanfang, aktives Handeln für gemeinsame Zukunft der Christen im Ries. Anschließend erinnerte Gerhard Beck, Vorsitzender der Rieser Kulturtage und Leiter der Fürstlich Oettingen‘schen Archive Harburg, an die reiche Geschichte der evangelischen Christen im Ries und die des vor über 200 Jahren gegründeten Dekanats.

    Dekanat Oettingen gibt es künftig nicht mehr

    Für Beck gilt die Präsenz des Christentums in der Region um Oettingen seit über 1500 Jahren. Oettingen hatte ab dem 16. Jahrhundert bis 1806 den Status einer Landeskirche mit eigenem Gesangbuch und einer eigenen Kirchenordnung. Am 22. Dezember 1810 wurde die Gründung von „königlich-bayerischer Distrikts-Dekanate“ und somit die Gründung des Dekanats Oettingen beschlossen. Gerhard Beck schlug den Bogen über die Baugeschichte der Jakobskirche zur konfessionellen Zusammenarbeit, den Seelsorgern und den Dekanen bis Armin Diener, der seit elf Jahren in Oettingen wirkt, sowie zu den 14 Gotteshäusern in 13 Kirchengemeinden.

    Aus diesen hatte sich Wechingens Pfarrer Oliver Georg Hartmann in Kooperation mit den Gemeinden und Pfarrern einzelne Exponate für eine Ausstellung gewünscht. Orgelpfeifen, Kommunikantenregister, Gemeindechroniken, ein historischer Wahlzettel für eine Kirchenvorstandswahl, eine Hostiendose und natürlich ein Bild von Martin Luther hatten die Kirchengemeinden ausgewählt. Alle Exponate sind mit gelebtem Glauben verknüpft, so Pfarrer Hartmann.

    Dekanatskantorei und Leitung von Simon Holzwarth

    Der Festakt wurde bereichert durch Musikdarbietungen der Dekanatskantorei unter Leitung von Simon Holzwarth und eines
    Streicherquintetts, zusammengestellt von Bernd Simon. Werke des Oettinger Komponisten Johann Georg Conradi, der Psalm 106 „Beatus vir“ und die Kantate „Laudate Dominum omnes gentes“ zelebrierte der Chor und das Streicherquintett spielte Sätze von Luigi Boccherini. Beide erhielten lang anhaltenden Applaus. Nach dem Festakt wurde die kleine Ausstellung von den Gästen neugierig besichtigt, gemeinsame Gespräche und Erinnerungen gepflegt, es gab Getränke und einen Imbiss.

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