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Diskussionsbedarf bei den Kita-Beiträgen in Ehingen
![Mit der Beitragserhöhung in den Kindergärten beschäftigte sich der Ehinger Gemeinderat. Mit der Beitragserhöhung in den Kindergärten beschäftigte sich der Ehinger Gemeinderat.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Sollen die Kita-Beiträge ähnlich hoch wie in Oettingen sein? Im Ehinger Gemeinderat gibt es eine rege Debatte um die Kosten für die Betreuung der Kleinen.
![Diskussionsbedarf bei den Kita-Beiträgen in Ehingen](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop61193846/1783058704-cv1_1-w40-owebp/peter-urban?t=.jpg)
Auch wenn mehrere wichtige Tagesordnungspunkte bei der Gemeinderatssitzung in Ehingen am Ries abzuarbeiten waren, bei keinem Thema wurde so hitzig diskutiert wie bei der Anpassung der Kita-Beiträge. Zunächst wurde der Haushaltsplan 2024 für die Kindertageseinrichtung beraten, der ein Gesamtvolumen von knapp 422.000 Euro umfasst. Das Defizit beträgt im laufenden Jahr 121.000 Euro, wobei die Gesamtbelastung für die Gemeinde bei insgesamt ungefähr 300.000 Euro liegen wird, wie Bürgermeister Thomas Meyer unterstrich: „Trotzdem ist es gut und richtig, was wir hier tun, es passiert zum Wohle unserer Kinder.“
Da aber die Kosten, unter anderem wegen der Erhöhung der Löhne und Gehälter, Jahr für Jahr steigen und aus dem Ruder zu laufen drohen, schlug er eine Mindesterhöhung der Kita-Beiträge um 9,5 Prozent vor. Oder alternativ eine Angleichung an die Gebühren der Stadt Oettingen: „Auch damit würden wir noch zum Teil deutlich unter Vergleichsgemeinden liegen. Wir haben eine herausragende Einrichtung, auch die erhöhte Beteiligung sollte es den Eltern wert sein.“
In welchem Umfang sollen die Kindergartengebühren in Ehingen steigen?
Dem widersprach Matthias Bühler, er schlug vor, nicht in die Vollen zu gehen, um die Eltern nicht noch weiter zu belasten. Das brachte Maria Gramm-Goppel in Rage, die darauf hinwies, dass alle Eltern bei den Kita-Gebühren heutzutage vom Staat unterstützt werden und dass es durchaus zumutbar sei, sich an den Gebühren in Oettingen zu orientieren: „Wir haben früher keinerlei Unterstützung gehabt und es trotzdem geschafft“, sagte sie.
Nach langem Hin und Her einigte man sich schließlich einstimmig auf einen Kompromiss: Im Regelkindergarten erfolgte eine Anpassung an Oettingen (entspricht ca. 10 Prozent), bei der Kinderkrippe an die Oettingen-Sätze minus 15 Euro für alle Kategorien.
Bauhof in Ehingen soll an das Nahwärmenetz angeschlossen werden
Die Entscheidung zum Anschluss des Bauhofgebäudes an das Nahwärmenetz wurde dagegen leichter getroffen. Hintergrund: Die bisher genutzte Hackschnitzelanlage sei „alt und unrentabel“, sagte Bürgermeister Thomas Meyer. Unabhängige Heizungsfachleute prognostizierten für die Ertüchtigung eine Investition von mindestens 60.000 Euro, die sich „frühestens nach 25 Jahren amortisieren“ würde. Alternative: Ein Anschluss an das örtliche Nahwärmenetz bei einer Investition von knapp 8000 Euro für den Anschluss und mit Grund- und Verbrauchsgebühren analog bestehender Wärmelieferverträge. Nach kurzer Abwägung, auch mit Sparvorschlägen der Räte, wurde die Alternative einstimmig beschlossen.
Ein erster Nachtrag zu den Kanalerneuerungskosten von brutto 35.000 Euro, weil Schächte erneuert werden müssten und bei Hausanschlüssen Mehrarbeiten entstünden, die nicht vorhersehbar gewesen seien, sorgte noch einmal für Unmut. Matthias Bühler sprach von einem Dilemma im System: „Es ist doch ungut, weil man einfach ausgeliefert ist und zustimmen muss, ob man will oder nicht.“ Thomas Meyer wies auf die Tatsache hin, dass das beauftragte Ingenieurbüro die Mehrkosten geprüft und für gerechtfertigt erachtet hatte. Resultat: Verabschiedung, einstimmig.
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