Ehingen am Ries: Ist Ehingen am Ries das schönste Dorf in Bayern?

Für Ehingen am Ries und den Gemeinderat mit Bürgermeister Thomas Meyer ist es fast schon Routine: der Besuch einer Bewertungskommission im Rahmen des Wettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft". Denn sowohl im Kreisentscheid als auch im Bezirksentscheid hat das Dorf am Riesrand jeweils eine Goldmedaille errungen. Mit weiteren vierzehn bayerischen Dörfern nimmt die Gemeinde jetzt auch am Landesentscheid teil.

Die Bewertung der Dörfer erfolgt durch eine 13-köpfige Jury, in der Fachleute aus den Bereichen Architektur, Landespflege, Heimatpflege, Landwirtschaft, Städtebau und ländliche Entwicklung vertreten sind, zudem sind Bürgermeister dabei. Das Gremium konzentriert sich auf alle Aspekte des dörflichen Lebens: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Bauentwicklung, Grüngestaltung und -entwicklung und das Dorf in der Landschaft. Der Wettbewerb hat anspruchsvolle aber realistische Ziele.

Besonderen Wert wird beim Wettbewerb auf das Ehrenamt gelegt

Denn im Sinne des Wettbewerbes sind Dörfer landschaftseingeordnet, geschichtsbezogen, funktionsgerecht, lebenswert und in der Gemeinschaft lebendig – eben unverwechselbar. Mit ihnen wird sowohl eine gesunde, lebenswerte und erlebnisreiche Heimat geschaffen, aber auch ein für Tourismus, Landwirtschaft und Gewerbe interessanter Standort. Die Leistungen der Dörfer werden vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Ausgangslage und den individuellen Möglichkeiten der Einflussnahme bewertet. Besonderen Wert wird dabei auf Maßnahmen und Aktivitäten der vergangenen Jahre gelegt, die auf Eigeninitiativen beruhen, sprich: auf das Ehrenamt.

Es werden Fragen gestellt wie: Welche Zukunftsperspektiven, welches Leitbild, welche Ziele gibt es für das Dorf? Werden Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Behörden und Unternehmen miteinbezogen? Welche Konzepte und Planungen liegen vor? Wie zukunftsfähig sind sie? Gemeinderat und Bürgermeister aus Ehingen sind sich vor der Präsentation sicher, die richtigen Antworten gefunden zu haben.

In Ehingen bietet sich ein herrlicher Blick über das gesamte Ries

Unter der Leitung von Dr. Jörg Hirsche, dem Vorsitzenden der Landesbewertungskommission aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten traf sich die Gruppe vor der Simultankirche in Ehingen. Begrüßt wurden sie von Bürgermeister Thomas Meyer und dem zweiten stellvertretenden Landrat Erwin Seiler. Exakt zum Beginn der Begehung brach die Sonne durch die zunächst dunklen Wolken und gab der Jury den herrlichen Blick über das Ries frei. Hirsche zeigte sich bei seiner kurzen Begrüßung und der Vorstellung jedes einzelnen Jurymitgliedes, auch sehr angetan vom Ambiente des Dorfes.

Pfarrer Markus Paulsteiner stellte die Simultankirche und seine besondere Funktion in der Gemeinde dar, untermalt vom Gospelchor der Gemeinde, sehr zur Überraschung der Kommission. Auch die Kinder der Ehinger Kindertageseinrichtung hatten eine kleine "Performance" vorbereitet, um die Gäste zu begrüßen. Nach diesen beiden gemeinsamen Terminen trennte sich die Kommission in mehrere kleine Bewertungsgruppen, beispielsweise "Landschaft", um von den jeweiligen örtlichen Führern, unter anderen Altbürgermeister Erhard Michel, in ihrem Fachbereich Details zu erfahren.

Am Badeweiher in Ehingen wurden die Gruppen wieder zusammengeführt, um dann im Gemeindevereinszentrum die gewonnenen Eindrücke zu reflektieren. Noch bis zum 23. September dauert die "Tournee" der Kommission, die Ergebnisse und die Medaillenränge werden am Montag, 26. September, veröffentlicht. Dann wird man wissen, ob Ehingen das Ries auch weiterhin – und dann bundesweit – vertreten wird.