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Donau-Ries: Corona: Ein Auf und Ab der Zahlen

Donau-Ries

Corona: Ein Auf und Ab der Zahlen

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    Abstand halten und Masken tragen – seit Monaten sind diese Maßnahmen Teil des Alltags. Doch auch sie konnten erneute Anstiege der Infektionszahlen im Landkreis und der Republik nicht verhindern.
    Abstand halten und Masken tragen – seit Monaten sind diese Maßnahmen Teil des Alltags. Doch auch sie konnten erneute Anstiege der Infektionszahlen im Landkreis und der Republik nicht verhindern. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Seit drei Tagen sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Donau-Ries wieder. Das tat der Wert, der anzeigt, wie viele Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100000 Einwohnern festgestellt wurden und als Hauptindikator für die Pandemielage in einer Region gilt, während der zweiten Pandemiewelle schon häufiger. Seit Mitte Oktober schwanken die Werte im

    „Das Gesundheitsamt wertet die Zahlen im Rahmen des allgemein zunehmenden Infektionsgeschehens“, teilt Maria Kränzler aus dem Büro von Landrat Stefan Rößle mit. In der gesamten Bundesrepublik liegt die Sieben-Tage-Inzidenz seit gut zwei Monaten über dem hohen Wert von 100, auch der Landkreis bewegt sich in diesem Bereich. Nach dem Jahreswechsel hatten die Zahlen in der Region einen erneuten Höchststand erreicht, ehe sie seit Wochenbeginn wieder fallen. Doch nachdem die vorherigen Spitzen Anfang November und kurz vor Weihnachten aufgrund der Ausbrüche in den Pflegeeinrichtungen in Nördlingen und Schweinspoint einfach zu erklären waren, macht das aktuelle Geschehen einen genaueren Blick nötig.

    Feiertage haben den Corona-Inzidenzwert beeinflusst

    Eine Erklärung liefert das Robert-Koch-Institut (RKI), das im Auftrag der Bundesregierung das Infektionsgeschehen beobachtet und dokumentiert. Demnach hätten an den Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufgesucht – was zum einen erklärt, dass an Weihnachten die Zahlen bundesweit zurückgingen, um dann im Nachgang des Festes wieder anzusteigen. Nach Ansicht des Gesundheitsamtes könnte auch eine Rolle spielen, dass sich vor und nach den Feiertagen viele Menschen haben testen lassen, um geplante Familienbesuche abhalten zu können. Hinzu kommt ein Corona-Ausbruch im Seniorenheim im Schloss des Fremdinger Ortsteils Hochaltingen. Dort sind nach Angaben des Landratsamtes 21 Bewohner des Haus St. Marien positiv auf das Coronavirus getestet worden, sämtliche Ergebnisse des Personals stehen noch aus. Nach Angaben des Landratsamtes steht die Einrichtung nun unter Quarantäne, die dort festgestellten Infektionen dürften ebenfalls einen Teil zur Entwicklung der Inzidenz beigetragen haben.

    Auch wenn der Wert nun seit wenigen Tagen wieder sinkt, ist auch ein erneuter Anstieg weiter denkbar. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz wie im November den Wert von 200 überschreiten, sind jedoch in der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der Bayerischen Staatsregierung „keine weitergehenden Maßnahmen“ zu finden, die dann einzuläuten wären, sagt Landratsamts-Mitarbeiterin Kränzler. Aber: „Konkrete Vorgaben zum Schwellenwert von 200 werden in der Zukunft noch erwartet.“

    Wie die Infektions- sind auch die Todeszahlen infolge einer Corona-Erkrankung zum neuen Jahr rasch angestiegen. Auch hier sei nach Einschätzung Kränzlers die besondere Situation rund um die Feiertage ausschlaggebend. Demnach gingen „Meldungen über die verstorbenen Personen aufgrund der

    Kein Intensivbett im Landkreis Donau-Ries mehr frei

    Dramatisch sieht die Lage auf den ersten Blick auf den Intensivstationen der Region aus. Zu Beginn der Woche waren nach Angaben von Jürgen Busse, dem Geschäftsführer der Donau-Ries-Kliniken, 23 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert oder in Quarantäne. Das reduzierte Personal führte auch dazu, dass von den theoretisch verfügbaren 31 Intensivbetten aktuell nur 20 genutzt werden könnten. Die Einrichtungen in Nördlingen und Oettingen würden nach Angaben Busses aktuell unter Volllast betrieben, da sie von Ausfällen aktuell verschont blieben – anders als Donauwörth.

    Vier Corona-Patienten belegen in der Wochenmitte nach Angaben des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin im Landkreis Donau-Ries ein Intensivbett, eine dieser Personen muss beatmet werden. Ein freies Intensivbett gibt es derzeit nicht – doch von einer Triage sei man noch weit entfernt, kann Busse beruhigen. Diese würde nötig werden, wenn nicht mehr alle Patienten behandelt werden könnten und die Mediziner manche von ihnen faktisch aufgeben müssten. Indem Personal aus anderen Abteilungen abgezogen und etwa Operationen verschoben werden könnte man die Zahl der verfügbaren Intensivbetten notfalls wieder erhöhen, erklärt Busse.

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